Nanu, schon wieder ein Handy-Eintrag?
Nein, ich habe nicht schon wieder ein neues Gerät. Bin nach wie vor sehr zufrieden mit meinem OnePlus 2. Genia hat ein neues SmartPhone und da wir bei der Auswahl mal etwas andere Wege gegangen sind, wollte ich darüber mal berichten.
Kurze Vorgeschichte:
Bisher hatte Genia ein WindowsPhone (Nokia Lumia), mit dem sie an sich auch recht zufrieden war. Die Kamera war weniger toll, aber nun gut, sonst ging ja alles.
Parallel dazu hat sie noch ein großes 10" Samsung Tablet, welches ebenfalls mit einer SIM ausgestattet war. Beides zusammen wurde mit einem nicht gerade günstigen Vodafone-Tarif betrieben. Dieser lief nun aus.
Kurz vorher zickte das Tablet immer wieder rum, es ging einfach mitten im Betrieb aus. Am Stromkabel konnte man es dann wieder starten und auch benutzen. Da Genia auf eben diesem Gerät häufig während der Zugfahrt von/zur Arbeit ihre Zeit mit einem Aufbauspiel vertreibt war das schon etwas doof. Während unserer Stockholm-Reise hat sie das klobige Tablet erst gar nicht mitgenommen und währenddessen hin und wieder auf meinem Handy gespielt.
Auf ihrem SmartPhone ging das nicht, eben weil WindowsPhone und wie anscheinend bei min. 80% aller Apps dieses Spiel nur für die beiden großen Plattformen Android & iOS zur Verfügung steht. Das mit dem Spielen ging auf meinem 5,5" Handy prima, so dass ihr Tablet gar nicht wirklich vermisst wurde.
Dann schauten wir uns mal so langsam nach einem Handy um. Es sollte frei gekauft werden, damit nicht wieder ein entsprechend teurer Vertrag damit einher geht. Allerdings sollte das Gerät selber nun auch nicht unbedingt die Welt kosten. Dazu leistungsfähig genug und auch vom OS her auf einem relativ aktuellen Stand sein.
Schon öfters las ich etwas von China-Phones. Damit sind in der Regel direkt importierte Handys von hier eher unbekannten chinesischen Herstellern gemeint. Ansonsten gäbe es wohl kaum noch ein Gerät, welches nicht so benannt werden müsste.
Bei meiner Suche stieß ich dann auf eine sehr interessante Seite: Chinahandys. Diese Page stellte sich schnell als tolle Fundgrube heraus!
Neben diversen Vorstellungen und Tests zu den Geräten gibt es auch eine tolle Kaufberatung. Man gibt einfach relevante Eckpunkte wie Preis, Größe und die Gewichtung von Eigenschaften ein und schon spuckt die Seite diverse in Frage kommende Geräte aus, direkt mit Angabe der Vor- und Nachteile, Preis und Link zum Produkttest.
Bei der ganzen Suche habe ich übrigens noch eine feine Seite entdeckt, die von quasi allen verfügbaren Mobilgeräten sämtliche technische Daten bereit stellt. Diese lassen sich dann zudem auch noch untereinander vergleichen.
Bei Genia hatte ich eher ein etwas kleines Modell im Kopf (ihr altes Lumia hatte 4,7"), aber sie wollte ein großes Handy. Eben eins, was auch zum Spielen taugt. Zudem hat sie das Teil eh immer in der Handtasche, da ist kleine Bauform nicht relevant und meins gefiel ihr von den Abmessungen.
Gut, was noch? Preis bis 200€, dann also in >5", spieletauglich, gutes Display, gute Kamera, Dual-SIM, SD-Kartenslot, lange Akkulaufzeit und natürlich mit voller LTE-Unterstützung.
Das ist bei Chinahandys immer so eine Sache, da in Fernost das bei uns so wichtige LTE-Band 20 (800MHz für das weite Land) nicht gebräuchlich ist. Genau das Problem hatte ich ja auch mit meinem OnePlus One.
Nun, heraus kam dann das Elephone P8000. Direkt beim Testbericht sind dann (vertrauliche) Bezugsquellen genannt, wir entschieden uns für einen Versand aus Deutschland (bzw. EU) mit voller Garantie, kostete dann knapp 180€. Die meisten Geräte bekommt man direkt bei chinesischen Shops oft noch günstiger, aber dann hat man noch das Zollrisiko und vor allem ist es so eine Sache mit der Garantie.
Ein paar Tage später kam das Elephone dann bei mir an. Natürlich musste ich es sofort in Augenschein nehmen (und selbstverständlich schon einmal für die Herzdame etwas aufladen).
Was soll ich sagen? Das Teil hat mich ziemlich beeindruckt! Wie im Test beschrieben ist es recht groß und auch schwer (was auch an dem riesigen Akku liegt), aber es fühlt sich sehr wertig und gut verarbeitet an.
Später dann konnte Genia das Handy dann in Betrieb nehmen. Der Ersteindruck verfestigte sich noch weiter. Das OS ist ein nahezu unverändertes Vanilla (=pures) Android ohne verschlimmbessernde Aufsätze. Direkt nach dem Start gab es gleich ein Systemupdate (von Android 5.1. auf 5.1.1), welches ohne Probleme direkt installiert wurde. Inzwischen gab es ein weiteres Update, am Support scheint es nicht zu mangeln und auch Android 6.0 Marshmallow ist schon offiziell bestätigt (wenn auch bisher ohne Termin).
Kurzum: Ein wirklich gutes Gerät zu einem für diese Leistungsklasse sagenhaften Preis.
Mittwoch, 23. Dezember 2015
Dienstag, 22. Dezember 2015
Mopped-Navi
Nun gibt es endlich mal Neuigkeiten zu berichten!
Die Sache mit dem Navi war und ist ja schon lange irgendwie Thema. Seit Ewigkeiten nutze ich alte TomToms für die Motorrad-Navigation. Damit meine ich in erster Linie das Abfahren selbstgebauter Touren und nicht die Eingabe eines Zieles und dann das Vertrauen in das Navi. Sowas mache ich, wenn ich mit dem Auto von A nach B will.
Daher brauchte ich nur ein Navi mit Reiseroutenplanung und eine wasserdichte Tasche.
Zunächst war es ein altes TomTom One V2 im Tankrucksack, später dann viele Jahre ein TomTom Go 520T in einer extra Navi-Tasche. Schließlich alles in Verbindung mit einem Jabra BT3030-Headset.
Doof war halt immer die Tatsache, dass man in der Tasche den Navibildschirm bei Sonnenschein recht schlecht erkennen konnte. Das gleiche natürlich auch bei Regen, besonders noch mit übergezogener Regenhaube (bei mäßigen Niederschlag allerdings unnötig), irgend eine Scheibenschicht beschlägt ja doch.
Als dann das neue TomTom-Moppednavi auf den Markt kam, war ich dann bald soweit mir so ein Teil zu holen, trotz des ganz saftigen Preises solcher Geräte. Die Alternative Garmin kostet in der Regel ja noch mehr und ich bin einfach nicht bereit dafür über 400€ auf den Tisch zu legen.
Wie gesagt, das TomTom hatte mich fast soweit.
Zum Glück hatte Sebastian sich auch dieses neue Gerät geholt (und seinen alten TT Rider vorher verkauft). Was war der über das neue teil am schimpfen. Wir haben lange über Eigenheiten und Probleme gesprochen, zudem weiß Sebastian ja nun auch, wie ich Touren plane und so ein Gerät nutzen würde. Im Gegensatz zu den oft eher unpräzisen Tests in der Fachpresse bzw. das dort eher die Onboard-Funktionen genutzt werden.
Im Endeffekt bedeutete das: Vom neuen Rider lasse ich wohl besser die Finger.
Somit war für mich die Sache eigentlich schon fast wieder durch, ich würde weiter mit meinem funktionierenden und günstigen Kompromiss durch die Gegend fahren.
Dann plötzlich dieses ebay Wow-Angebot. Ein Blaupunkt MotoPilot. Ein "echtes" Moppednavi, also mit stabiler Halterung und wasserdicht für sagenhafte 110€ (B-Ware mit voller Garantie).
Mit kompletten Europa-Karten von TomTom/TeleAtlas und lebenslanger Update-Garantie!
Direkt angefixt suchte ich schnell nach Tests zu dem Gerät. In den gängigen Zeitschriften fand ich an aktuelleren Daten aber keinen Test mit dem Gerät. Im Netz gab es allerdings welche älteren Datums und das Ergebnis war ziemlich ernüchternd. Um es genauer zu sagen: Ziemlich schlecht.
Durch die Bank war keiner von dem Gerät überzeugt, viele Funktionen würden schlecht bis gar nicht funktionieren usw. Wie üblich lagen dort immer die bekannten Garmins und TomToms ganz vorne. Halt für 400-600€. Der MotoPilot sollte ursprünglich auch knapp 300€ kosten, was das Ergebnis nicht besser machte...
So hatte ich das Teil quasi schon bald wieder abgeschrieben, bis ich dann diesen Test hier fand.
Das besondere hieran (neben dem Testergebnis) ist nämlich die Erwähnung einen großen Updates.
Die ganzen anderen Test hatte das Gerät getestet, als es neu war, inkl. seiner ursprünglich (schlechten) Software.
Kurzum: Vorher wohl alles geht so bis schlimm, nach dem Update quasi alles einigermaßen gut.
Das stimmte mich nun doch um und ich bestellte. Sollte das Gerät meine Ansprüchen nicht genügen konnte ich es ja immer noch binnen 2 Wochen zurück geben.
Einige Tage später konnte ich das Gerät dann in den Händen halten.
Der Ersteindruck war durchweg gut. Das Gehäuse wirkt sehr stabil, die Bauform ist kompakt in Höhe und Breite und auch die Halterung erscheint recht wertig. Befestigt wird der Halter durch ein RAM-Mount-System, welches recht verbreitet ist. Am Halter angeschlossen ist ein kurzes Kabel mit Stecker, um diesen problemlos entfernen zu können. D.h. der Halter wird inkl. Stromanschluss nicht wie bei manchen anderen Geräten wirklich dauerhaft an der Maschine befestigt. Zudem gibt es die Halterung leider auch nicht einzeln zu kaufen, allein daher macht eine einfache Demontage für den Einsatz an verschiedenen Motorrädern schon Sinn.
Als erstes machte ich mich natürlich mal an die für mich wichtigste Funktion: Das Abfahren von selbstgestrickten Routen. Zu Datenaustausch verwendet der MotoPilot das GPX-Format.
Also nahm ich eine meiner zahlreichen Runde der näheren Umgebung und wandelte sie mit ITNConv um. Dann auf den internen Speicher an entsprechende Stelle und das Ergebnis mal ansehen.
Nun, es gab die abgesteckte Route (die sah auch so aus wie sie sollte), allerdings keine einzelnen Wegpunkte.
Ich versuchte es bei dem Tool noch einmal mit einer anderen GPX-Variante (gibt es die eigentlich?), das Ergebnis war identisch. Als nächstes testete ich mit RouteConverter, ein anderes kleines Programm, welches ich öfters nutze. Das Ergebnis blieb trotz aller "verschiedenen" GPX-Exportierungen identisch: Route ist da, Wegpunkte nicht.
Das änderte sich erst, als ich die Seite von Motoplaner (eine webbasierte Routenplanung) ausprobierte, dort gib es den Export in verschiedene Formate und zudem für verschiedene Geräte.
In dieser Liste steht nun mein Blaupunkt MotoPilot mit drin. Und siehe da, nun hat meine Route auch die einzelnen Wegpunkte in der Liste.
Die Ursache ist wohl einfach die Nichteinhaltung des korrekten Formats seitens des Herstellers, zumindest ist das im RouteConverter-Forum zu lesen, wo einige Nutzer sich mit dem Entwickler des Programms wegen der Unterstützung des Geräts kurzgeschlossen hatten.
Nun war Zeit für einen ersten Praxistest!
Die Sache bei so einer Route ist halt, wie so ein Navi damit umgeht, wenn es mal irgendwo ungeplant nicht weiter geht (z.B. Straßensperrung). In der Regel sucht man sich einen alternativen Weg und fährt dann seine Tour weiter. Befindet sich aber ein Wegpunkt in dem gesperrten Stück, muss man diesen aus der Liste löschen, sonst will das Navi ja immer wieder dort hin, weil dieser Punkt eben noch nicht besucht wurde.
Der MotoPilot kann, wenn eine Route erstellt/geladen wird verschiedene Optionen anbieten:
Von Start zu Ziel, von Ziel zu Start oder aber auch zur Route und dann zum Ziel bzw. zur Route und dann zum Start. Gerade die letzten Optionen scheinen ganz interessant, wenn man die Route eben verlassen muss und das Navi irgendwie nicht so recht zurück finden will.
Praktische Werte habe ich dazu aber noch nicht, ganz simple Test mit dem Verlassen der vorgegebenen Strecke führten mich schnell wieder zurück zu dieser. Ich werde dann Richtung Frühling mal etwas ausführlicher Testen, ob das "falsche" GPX ohne Wegpunkte für die Route reicht oder ich doch besser eine "saubere" Version inkl. aller Wegpunkte nehme.
Die erste Praxisrunde wegen Nutzung auf meiner Super Ténéré waren ansonsten sehr gut.
Das Gerät ist mit Handschuhen gut zu bedienen und das Display ist auch bei Sonnenschein sehr gut ablesbar. Welten besser als meine alte TomTom-in-Tasche-Lösung.
Einzig die Bluetooth-Ansagen sind in Kombination mit meinem Jabra BT3030 wenig toll. Es funktioniert, klingt aber wie Radio Luxemburg über Mittelwelle. da war das TomTom klanglich schon angenehmer.
Aber nun gut, immerhin funktionieren die Ansagen, laut mancher Foren ist das leider nicht ganz so selbstverständlich. Am reichhaltigsten an Informationen und Tipps hat sich übrigens eindeutig das Honda-Board heraus gestellt. Ist zwar alles in einem Thema derbe unübersichtlich, aber zumindest gibt es Infos satt. Inzwischen habe ich mir auch weitere Kabel zur Stromversorgung besorgt, eben durch die dortigen Informationen. Die Halterung wird ja normalerweise über einen passenden Stecker direkt über das Bordnetz (also 12V) gespeist, aber das funktioniert wohl auch mit einem USB-Kabel mit passendem Stecker! Somit gleich mal doppelt geordert (allerdings noch nicht getestet)...
Nachtrag: Da es inzwischen Anfragen zu dem USB-Kabel gab, hier mal die Bezeichnung dazu.
Das Kabel nennt sich "USB 2.0 Stecker auf/zu DC Buchse 3.5mmx1.35mm Netzteilbuchse".
Nach sowas mal bei ebay suchen, es sollten sich Angebote (meist aus China) dazu finden lassen.
Inzwischen gab es nun auch ein weiteres Update, Softwareversion 4.1 statt 3.6 und die Karten sind wegen ihrer größeren Datenmenge nun in 3 Teile gesplittet: West-, Central- und Osteuropa statt wie vorher einer Karte. Das alles passt nun leider nicht mehr auf den internen Speicher.
Als nächstes werde ich mir wohl noch an beiden Maschinen RAM-Mount-Kugeln für die Halterung montieren und weiter testen.
Ich werde sicher noch einmal vom MotoPilot berichten.
Die Sache mit dem Navi war und ist ja schon lange irgendwie Thema. Seit Ewigkeiten nutze ich alte TomToms für die Motorrad-Navigation. Damit meine ich in erster Linie das Abfahren selbstgebauter Touren und nicht die Eingabe eines Zieles und dann das Vertrauen in das Navi. Sowas mache ich, wenn ich mit dem Auto von A nach B will.
Daher brauchte ich nur ein Navi mit Reiseroutenplanung und eine wasserdichte Tasche.
Zunächst war es ein altes TomTom One V2 im Tankrucksack, später dann viele Jahre ein TomTom Go 520T in einer extra Navi-Tasche. Schließlich alles in Verbindung mit einem Jabra BT3030-Headset.
Doof war halt immer die Tatsache, dass man in der Tasche den Navibildschirm bei Sonnenschein recht schlecht erkennen konnte. Das gleiche natürlich auch bei Regen, besonders noch mit übergezogener Regenhaube (bei mäßigen Niederschlag allerdings unnötig), irgend eine Scheibenschicht beschlägt ja doch.
Als dann das neue TomTom-Moppednavi auf den Markt kam, war ich dann bald soweit mir so ein Teil zu holen, trotz des ganz saftigen Preises solcher Geräte. Die Alternative Garmin kostet in der Regel ja noch mehr und ich bin einfach nicht bereit dafür über 400€ auf den Tisch zu legen.
Wie gesagt, das TomTom hatte mich fast soweit.
Zum Glück hatte Sebastian sich auch dieses neue Gerät geholt (und seinen alten TT Rider vorher verkauft). Was war der über das neue teil am schimpfen. Wir haben lange über Eigenheiten und Probleme gesprochen, zudem weiß Sebastian ja nun auch, wie ich Touren plane und so ein Gerät nutzen würde. Im Gegensatz zu den oft eher unpräzisen Tests in der Fachpresse bzw. das dort eher die Onboard-Funktionen genutzt werden.
Im Endeffekt bedeutete das: Vom neuen Rider lasse ich wohl besser die Finger.
Somit war für mich die Sache eigentlich schon fast wieder durch, ich würde weiter mit meinem funktionierenden und günstigen Kompromiss durch die Gegend fahren.
Dann plötzlich dieses ebay Wow-Angebot. Ein Blaupunkt MotoPilot. Ein "echtes" Moppednavi, also mit stabiler Halterung und wasserdicht für sagenhafte 110€ (B-Ware mit voller Garantie).
Mit kompletten Europa-Karten von TomTom/TeleAtlas und lebenslanger Update-Garantie!
Direkt angefixt suchte ich schnell nach Tests zu dem Gerät. In den gängigen Zeitschriften fand ich an aktuelleren Daten aber keinen Test mit dem Gerät. Im Netz gab es allerdings welche älteren Datums und das Ergebnis war ziemlich ernüchternd. Um es genauer zu sagen: Ziemlich schlecht.
Durch die Bank war keiner von dem Gerät überzeugt, viele Funktionen würden schlecht bis gar nicht funktionieren usw. Wie üblich lagen dort immer die bekannten Garmins und TomToms ganz vorne. Halt für 400-600€. Der MotoPilot sollte ursprünglich auch knapp 300€ kosten, was das Ergebnis nicht besser machte...
So hatte ich das Teil quasi schon bald wieder abgeschrieben, bis ich dann diesen Test hier fand.
Das besondere hieran (neben dem Testergebnis) ist nämlich die Erwähnung einen großen Updates.
Die ganzen anderen Test hatte das Gerät getestet, als es neu war, inkl. seiner ursprünglich (schlechten) Software.
Kurzum: Vorher wohl alles geht so bis schlimm, nach dem Update quasi alles einigermaßen gut.
Das stimmte mich nun doch um und ich bestellte. Sollte das Gerät meine Ansprüchen nicht genügen konnte ich es ja immer noch binnen 2 Wochen zurück geben.
Einige Tage später konnte ich das Gerät dann in den Händen halten.
Der Ersteindruck war durchweg gut. Das Gehäuse wirkt sehr stabil, die Bauform ist kompakt in Höhe und Breite und auch die Halterung erscheint recht wertig. Befestigt wird der Halter durch ein RAM-Mount-System, welches recht verbreitet ist. Am Halter angeschlossen ist ein kurzes Kabel mit Stecker, um diesen problemlos entfernen zu können. D.h. der Halter wird inkl. Stromanschluss nicht wie bei manchen anderen Geräten wirklich dauerhaft an der Maschine befestigt. Zudem gibt es die Halterung leider auch nicht einzeln zu kaufen, allein daher macht eine einfache Demontage für den Einsatz an verschiedenen Motorrädern schon Sinn.
Als erstes machte ich mich natürlich mal an die für mich wichtigste Funktion: Das Abfahren von selbstgestrickten Routen. Zu Datenaustausch verwendet der MotoPilot das GPX-Format.
Also nahm ich eine meiner zahlreichen Runde der näheren Umgebung und wandelte sie mit ITNConv um. Dann auf den internen Speicher an entsprechende Stelle und das Ergebnis mal ansehen.
Nun, es gab die abgesteckte Route (die sah auch so aus wie sie sollte), allerdings keine einzelnen Wegpunkte.
Ich versuchte es bei dem Tool noch einmal mit einer anderen GPX-Variante (gibt es die eigentlich?), das Ergebnis war identisch. Als nächstes testete ich mit RouteConverter, ein anderes kleines Programm, welches ich öfters nutze. Das Ergebnis blieb trotz aller "verschiedenen" GPX-Exportierungen identisch: Route ist da, Wegpunkte nicht.
Das änderte sich erst, als ich die Seite von Motoplaner (eine webbasierte Routenplanung) ausprobierte, dort gib es den Export in verschiedene Formate und zudem für verschiedene Geräte.
In dieser Liste steht nun mein Blaupunkt MotoPilot mit drin. Und siehe da, nun hat meine Route auch die einzelnen Wegpunkte in der Liste.
Die Ursache ist wohl einfach die Nichteinhaltung des korrekten Formats seitens des Herstellers, zumindest ist das im RouteConverter-Forum zu lesen, wo einige Nutzer sich mit dem Entwickler des Programms wegen der Unterstützung des Geräts kurzgeschlossen hatten.
Nun war Zeit für einen ersten Praxistest!
Die Sache bei so einer Route ist halt, wie so ein Navi damit umgeht, wenn es mal irgendwo ungeplant nicht weiter geht (z.B. Straßensperrung). In der Regel sucht man sich einen alternativen Weg und fährt dann seine Tour weiter. Befindet sich aber ein Wegpunkt in dem gesperrten Stück, muss man diesen aus der Liste löschen, sonst will das Navi ja immer wieder dort hin, weil dieser Punkt eben noch nicht besucht wurde.
Der MotoPilot kann, wenn eine Route erstellt/geladen wird verschiedene Optionen anbieten:
Von Start zu Ziel, von Ziel zu Start oder aber auch zur Route und dann zum Ziel bzw. zur Route und dann zum Start. Gerade die letzten Optionen scheinen ganz interessant, wenn man die Route eben verlassen muss und das Navi irgendwie nicht so recht zurück finden will.
Praktische Werte habe ich dazu aber noch nicht, ganz simple Test mit dem Verlassen der vorgegebenen Strecke führten mich schnell wieder zurück zu dieser. Ich werde dann Richtung Frühling mal etwas ausführlicher Testen, ob das "falsche" GPX ohne Wegpunkte für die Route reicht oder ich doch besser eine "saubere" Version inkl. aller Wegpunkte nehme.
Die erste Praxisrunde wegen Nutzung auf meiner Super Ténéré waren ansonsten sehr gut.
Das Gerät ist mit Handschuhen gut zu bedienen und das Display ist auch bei Sonnenschein sehr gut ablesbar. Welten besser als meine alte TomTom-in-Tasche-Lösung.
Einzig die Bluetooth-Ansagen sind in Kombination mit meinem Jabra BT3030 wenig toll. Es funktioniert, klingt aber wie Radio Luxemburg über Mittelwelle. da war das TomTom klanglich schon angenehmer.
Aber nun gut, immerhin funktionieren die Ansagen, laut mancher Foren ist das leider nicht ganz so selbstverständlich. Am reichhaltigsten an Informationen und Tipps hat sich übrigens eindeutig das Honda-Board heraus gestellt. Ist zwar alles in einem Thema derbe unübersichtlich, aber zumindest gibt es Infos satt. Inzwischen habe ich mir auch weitere Kabel zur Stromversorgung besorgt, eben durch die dortigen Informationen. Die Halterung wird ja normalerweise über einen passenden Stecker direkt über das Bordnetz (also 12V) gespeist, aber das funktioniert wohl auch mit einem USB-Kabel mit passendem Stecker! Somit gleich mal doppelt geordert (allerdings noch nicht getestet)...
Nachtrag: Da es inzwischen Anfragen zu dem USB-Kabel gab, hier mal die Bezeichnung dazu.
Das Kabel nennt sich "USB 2.0 Stecker auf/zu DC Buchse 3.5mmx1.35mm Netzteilbuchse".
Nach sowas mal bei ebay suchen, es sollten sich Angebote (meist aus China) dazu finden lassen.
Inzwischen gab es nun auch ein weiteres Update, Softwareversion 4.1 statt 3.6 und die Karten sind wegen ihrer größeren Datenmenge nun in 3 Teile gesplittet: West-, Central- und Osteuropa statt wie vorher einer Karte. Das alles passt nun leider nicht mehr auf den internen Speicher.
Als nächstes werde ich mir wohl noch an beiden Maschinen RAM-Mount-Kugeln für die Halterung montieren und weiter testen.
Ich werde sicher noch einmal vom MotoPilot berichten.
Montag, 14. Dezember 2015
Korsika - 09/2015
Wie immer hatte ich Vorfeld schon etwas über die Vorbereitungen/Planungen usw. geschrieben.
Der Urlaubstermin rückte näher und somit auch die konkreteren Anreisepläne.
Ich hatte im Vorfeld eine Route gestrickt, die uns durchs Sauerland und Taunus über den Rhein bis in den Pfälzer Wald bringen sollte. Von dort dann in einer Schleife südlich von Karlsruhe zu Csibi nach Waldbronn.
Einige Zeit vor der Abfahrt wollte Wolfi dann auch lieber auf zwei Rädern mit uns anreisen und nicht mit Trailer. Also plante ich die Anreisetour weiter östlich, Treffen nahe Bad Zwesten unweit dem Ende der A49 von Kassel kommend.
Auch der Plan änderte sich wieder, da Wolfi dann doch schon eine Tag vorher los fuhr um noch einen Bekannten nahe Frankfurt zu besuchen und dort zu übernachten.
In den letzten Tagen vor der Abfahrt wurden die Wetteraussichten allerdings immer feuchter, so dass ich schließlich eine etwas direktere Route bastelte. Bei Regen muss man ja nun nicht die eh schon lange Strecke weiter dehnen. Dann sollte es endlich los gehen!
Mittwoch, der 16.09.
Ich hatte Levi noch bei mir, so dass ich ihn erst einmal um 8 Uhr zur KiTa brachte und mich von meinem kleinen Schatz verabschiedete. Danach wurden dann direkt die (schon vorbereitete) Hornet aus der Tiefgarage geholt und die Sachen aufgeschnallt.
Pünktlich um 9 Uhr kam Sebastian an und nach der Verabschiedung von Genia machten wir uns auf den Weg zu Csibi. Zunächst über die A33 um schnell ein paar Kilometer zu gewinnen und schon hier fing es an zu Regnen. Dieses Wetter sollte uns dann im Prinzip den ganzen Tag über begleiten.
Mal regnete es kräftiger, mal weniger. Einige Male hörte es sogar ganz auf, aber den ganzen Tag hatten wir nasse Straßen. Erst die letzte halbe Stunde konnten wir von einem trockenen Weg sprechen. Egal, wir sind gut in Waldbronn-Etzenrot angekommen.
Wolfi war auch schon da und so wurden wir gleich herzlich mit einem Ankommbier empfangen.
Aus dem trockenen Haus konnten wir dann noch abenteuerliche Wolkenfomationen beobachten.
Wir hatten einen gemütlichen Abend und uns natürlich viel zu erzählen.
Zudem musste noch die Tour des kommenden Tages ausgetüftelt werden. Inzwischen stand fest, dass wir einen ziemlich nassen Transittag bekommen werden. Das zeichnete sich schon seit einigen Tagen ab und so war der Plan mit der Tour über den Grimselpass schon verworfen. In dem Gebiet waren für den folgenden Tag im Bereich 60-70 (!) Liter Regen angekündigt und dazu auf Passhöhe nur noch knapp über 0°C. Also alles andere als eine erstrebenswerte Fahrt. Folglich blieb dann für uns (mal wieder) der Weg weiter westlich durch die Schweiz und dann rüber ins Aostatal.
Zudem wollten wir gleich am Anfang wieder Strecke machen und daher stand zunächst die Autobahn bis zur schweizer Grenze auf dem Zettel, statt die Schönwettervariante durch den Schwarzwald. Nachdem alles abgesteckt war ging es schließlich irgendwann ins Bett, es sollte die nächsten beiden Tage, ähnlich wie dieser hier schon, recht anstrengend werden.
Donnerstag, der 17.09.
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Melly und dem kleine Paul machten wir uns langsam auf den Weg. Und wir waren noch nicht lange auf der A5 bis es anfing zu regnen.
Dieser Regen intensivierte sich relativ schnell weiter und so sollte es nach rund 150km an eine Tankstelle gehen. Csibis Hornet neigt nämlich bei etwa dieser Distanz (und gleichmäßiger Fahrt) dazu Probleme mit der Spritversorgung zu bekommen. Warum ist nach all den Jahren immer noch ungeklärt. Sie nimmt kein Gas mehr an und geht schließlich aus. Nach einigen Minuten Standzeit springt sie dann wieder an und fährt normal weiter.
Genau so kam es dann natürlich auch dieses Mal, im Regen auf der Autobahn nur wenige Kilometer vor der Raststätte. Nun ja, man kannte es ja schon und so fuhren wir nach wenigen Minuten weiter.
An der Grenze zur Schweiz meldete er sich dann erneut zu Wort: Seine Ölkontrollleuchte ist an!
Uhh, gar nicht gut. So Probleme mit dem Öl (in Form einer kaputten Dichtung) hatten sein Felltier ja letzten Sommer in Kroatien außer Gefecht gesetzt. Erst vor gut einem Monat zum Hornet-Treffen hatte Csibi seine Hornet wieder zusammen gebaut und bisher funktionierte alles gut.
So fuhren wir von der Straße ab und fanden einen überdachten Bereich der LKW-Zollabfertigung, bei der wir uns erst einmal unterstellten. Zunächst einmal die Sachlage begutachten....
Nach kaum 2 Minuten kam eine Zöllnerin anmarschiert und wollte natürlich darauf hinweisen, dass dies kein Parkplatz ist, nach kurzer Aufklärung war der Notstopp aber dann doch OK.
Öl war genug im Motor und auch ein Blick in den Ausgleichsbehälter des Kühlmittels blieb ohne Ergebnis. Bei genauerer Betrachtung war zudem zu sehen, dass die Öllampe bei angeschalteter Zündung deutlich kräftiger leuchtete als dann bei laufendem Motor. Wir beschlossen, dass wohl ein Kriechstrom durch die Nässe die Ursache ist und wollten dann weiter.
Da die Einfahrt eine Einbahnstraße war also im großen Schlenker um den (vollen) LKW-Parkplatz zur (erneuten) Einreise. Da stand natürlich alles voll, so drehten wir und wollten die etwa 15m falsch durch Einbahnstraße fahren. Da kam uns nun die Zöllnerin wieder in den Weg. Das ginge nicht! Wir müssen außen herum über den richtigen Weg. Ansonsten gäbe es ein Verwarngeld...
Nun gut, also wieder außen herum und mehr oder minder an den LKWs vorbei durch den Kontrollbereich. In Basel gab es dann noch einige Verwirrungen über den Weg. Navi wollte auf die Autobahn. Autobahn kostet aber Maut, also wir woanders her. irgendwann wurde uns dann doch klar, dass dieser Bereich offensichtlich mautfrei zu befahren ist und so verließen wir den Baseler Vorortbereich wieder. Der Regen verstärkte sich immer weiter und ich hatte auch den ganzen Tag ein etwas laues Gefühl im Magen, da meine Honda auf der Rückfahrt vom Treffen bei starkem Regen ebenfalls rumzickte. Nun, damit sollte ich während dieser Tour zumindest keine Probleme haben.
Wir erreichten das Aare-Tal und fuhren dann ziemlich geradeaus Richtung Südwesten durch die Ebene etwas östlich vom Bielersee und Lac de Neuchatel entfernt. Schon seit Stunden durch den Regen, der inzwischen trotz Regenkombis bei allen seinen Weg in die unteren Bekleidungsschichten gefunden hatte.
Dann kam dieser "Halleluja-Moment": Es hörte auf zu regnen und von hoch oben fuhren wir in engen Kurven hinunter zum Genfer See, auf dessen Südseite die Wolken schon aufrissen und die Sonne durch die ersten Lücken strahlte. Was für ein grandioser Anblick, während wir durch Weinberge immer weiter hinunter zum See kamen. Allein diese Anblicke entschädigten fast für die ganze nasse Fahrt bisher. Auch der verkehrsreiche Weg durch die zahlreichen Ortschaften, u.a. Montreaux, konnten unsere Laune jetzt nicht mehr vermiesen. Am östlichen Ende des Sees bogen wir ab Richtung Martigny und nach gut 20km kamen wir in Saint-Maurice an, unserem Tagesendpunkt.
Hier hatte ich uns ein Hotel ausgesucht, welches direkt an einem Kloster angeschlossen ist. Entsprechend war der Charme des Hauses eine Mischung aus Altenheim und Krankenhaus. Aber hey, mit rund 50€ für ein Doppelzimmer war der Preis zumindest sehr weit vorne.
Während ich an der Rezeption die Fomalitäten klärte zogen sich meine Mitfahrer draußen schon einmal aus. Teilweise waren wir nass bis auf die Unterwäsche (alle) oder gar bis in die Stiefel (Csibi). Aber nun lachte die Sonne und alles war gut.
Nach dem Zimmerbezug legten wir die Sachen zum Trocknen raus, duschten erst einmal schön warm und machten uns dann auf die Suche nach einem Abendessen.
Übrigens hatten wir genau in diesem Ort auch im Mai 2011 auf der Sardinientour unser (ungeplantes) Zwischenquartier, auch damals war es nass: Unterwegs insgesamt deutlich weniger, dafür aber hier vor Ort. Wir hatten 2011 ein Hotel mitten im Dorf, welches allerdings deutlich teurer war.
Wir schlenderten also los und kauften uns im ersten Supermarkt erst einmal unser Ankommbier. Nachdem wir den Ortskern einmal durchquert hatten suchten wir uns eine nette Stelle mit Bank und ließen den Tag etwas Revue passieren.
Als die Ankommbiersache durch war machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Angesichts der schweizer Preise fanden wir alle eine Pizzeria eine gute Idee.
Von den beiden im Zentrum liegenden "Ristorante" entschieden wir uns dann wohl leider für das falsche. Meine Pizza Tonno war zumindest noch grob genießbar, das war allerdings auch die beste Wertung des Abends. Hat dann so für jeden grob 17€ (also nur die Pizza) gekostet, das war ein ziemlicher Flop.
Nun, im Eingangsbereich unseres Hotels lümmelten wir uns dann noch in eine Sitzecke und holten uns noch einige halbliter Bierflaschen aus dem Getränkekühlschrank. Dafür wurden dann auch gleich wieder 5€/Flasche ausgerufen. Immerhin ein leckeres Rauchbier.
Danach ging es ab ins Körbchen, es folgte ja ein weiterer Transittag mit so einigen Kilometern. Immerhin waren die Wetteraussichten besser...
Freitag, der 18.09.
Von den letzten beiden Tagen geprägt ging der morgendliche Blick zunächst gen Himmel. OK, es gab durchaus noch Wolken, aber nicht flächendeckend und auch nicht so bedrohlich dunkel. Sah also recht gut aus.
Nach dem Frühstück packten wir unseren Kram zusammen und machten uns auf den Weg Richtung unseren Tagesziels Genua, wo am Abend die Fähre starten soll. Endlich mal kein Regen und so verließen wir nach einer knappen halben Stunde das Tal und machten uns auf nach oben, Richtung Col du Grand Saint-Bernard.
Es sollte trocken bleiben, allerdings wurde es natürlich immer kälter. Anfangs war die Frage noch offen, ob wir über den Pass fahren (immerhin stolze 2469m hoch) oder doch durch den Tunnel. Bei einem Tankstopp auf etwa 1600m Höhe hatte wir dann noch 8°C, bis zur Passhöhe wären daraus wohl so ~2°C geworden. Also wohl doch lieber durch den Tunnel. Wir waren ja doch insgesamt eher sommerlich gekleidet...
Auf gut 1900m Höhe angekommen war es wirklich frisch genug, also kurz anstellen, Maut bezahlen und ab in die knapp 6 km lange Röhre. Wie so oft war am Ausgang alles anders. Der Tunnel spuckt einen ja auf der Südseite des Alpenhauptkamms aus und wie meistens ist das Wetter hier schöner und die Temperaturen wärmer. Wir schlängelten uns also runter Richtung Tal und auf dem Weg vermeldete uns so eine Temeraturanzeige auf etwa 1500m Höhe dann angenehme 15°C. Viel besser!
Wir durchfuhren dann Aosta und machten uns auf den Weg durch das Tal Richtung Osten. In Nus gab es dann eine Kaffeepause, draußen in der Sonne. Ah... Bella Italia!
Dieser Teil der Strecke ist allerdings bis auf das Bergpanorama wenig attraktiv: Über diese Hauptstrecke führt prinzipiell die einzige echte Straße aus dem langen Tal, ab Ivrea verließen wir diese viel befahrene Route und fuhren über Nebenstraßen durch die ebenfalls wenig reizvolle Po-Ebene. Hier machten wir an einem Kanal eine weitere kurze Pinkelpause.
Zwischen Asti und Alessandria hindurch ging es Richtung Acqui Terme und wieder in die Berge. Das fahren machte nun auch gleich wieder mehr Spaß! In Grazzano Badoglie war dann der Zeitpunkt für einen weiteren Kaffee gekommen. Passend dazu gab es in der kleinen Bar auch noch selbstgemachtes Eis, da durfte ein Becher natürlich nicht fehlen.
Weiter ging es über kleine, überwiegend kurvige Nebenstraßen, eine Pinkelpause folgte noch und schließlich kamen wir von den Bergen langsam hinunter nach Genua.
Wir wollten uns, wie eigentlich immer bei einer Fährfahrt, vorher an einem Supermarkt mit Lebensmittel und ausreichend Rotwein versorgen. Da wir 2011 auch von Genua fuhren und wir damals doch etwas Schwierigkeiten hatten im Innenstadtdschungel einen Supermarkt zu finden, sichtete ich vor der Abfahrt noch die Navidaten von damals um eben den dort gefundenen Supermarkt nun direkt als Ziel einzutragen. Von dort war es nämlich nicht mehr weit bis zum Hafen. Nun, dieses Mal kamen wir auf dem Weg so an einigen Supermärkten vorbei, das anvisierte Ziel war somit so dediziert gar nicht nötig, aber nun gut. Getankt wurde kurz vor dem Ziel dann auch noch.
Wir kauften uns allerlei Leckereien: Brot, Rotwein, Käse, Schinken, Salami, Oliven, Thunfisch usw. Gut bepackt fuhren wir dann weiter zur Fähre. Zudem landete noch eine große Flasche Olivenöl (extra vergine!) in Csibis Gepäck. Sein Kettenöler wollte nämlich seiner Arbeit nicht nachkommen und da sonst keiner Kettenspray dabei hatte (weil Wolfis CT einen Kardan hat und sowohl Sebastian als auch ich einen Öler verbaut haben) musste ja nun irgendwie von außen Schmiermittel hinzugefügt werden.
Nachdem die anfänglich lange Schlange vor der Hafeneinfahrt sich nach dem ersten Check-in lichtete fuhren wir in die entsprechende Reihe für unser Schiff, der Moby Corse. Wir waren recht früh dran, trotzdem war die Wartezeit gar nicht lang. Wir gehörten zu den ersten, die ins Schiff fuhren. Nachdem alle die notwendigen Sachen von den Maschinen entfernt (ich lasse inzwischen meinen Helm und die dicke Jacke an der Maschine, ebenso packe ich vorher die notwendigen Sachen in einen Koffer und lasse den anderen am Träger) und in der engen Kabine ihren Platz gefunden hatten zog man sich schnell um und ging mit der ganzen Verpflegung aufs Achterdeck.
Angenehme Überraschung auf diesem Schiff: Hier ist hinten sehr viel Platz und es gibt richtige Sitzgruppen mit Tischen. Großartig! Da wir fast die Ersten hier waren, sucht wir uns einen netten Platz aus und breiteten unser Abendessen aus.
Während wir es uns gut gehen ließen wurde es immer voller und kurz vorm Ablegen war dann doch ziemlich was los hier! Es ist nach wie vor eine tolle Aufbruchstimmung und eine ziemlich tolle Art der Anreise...
Samstag, der 19.09.
Zum Wach werden ging es schnell ins Bad und dann in leichter Bekleidung an Deck. Von Norden kommend fährt das Schiff ja eine ganze Weile parallel zum Cap Corse, bevor es in den Hafen von Bastia geht. Was mir sofort auffiel: Der markante Duft der Insel vom Frühjahr fehlt im Spätsommer. Optisch sieht die Hafeneinfahrt am frühen Morgen immer wieder toll aus, die aufgehende Sonne hüllt alle Gebäude in einen goldenen Schimmer.
Als das Schiff so langsam zum Anlegen kam machten wir uns dann auch auf den Weg in die Kabine, die restlichen Sachen zusammen packen und rein in die Moppedklamotten und dann runter zum Fahrzeugdeck. Die Entladung ging auch schnell von der Hand und nicht viel später fanden wir uns an der Ausfahrt des Hafengeländes wieder.
Nun erst einmal aus dem innerstädtischen Gewusel der zweitgrößten Inselstadt raus und dann eine Bar suchen um zu frühstücken. Bei der Tour im Mai 2009 hatte ich eine nette Lokalität direkt an der Ausfallstraße gesehen und natürlich kamen wir genau dort wieder her. Prima! Also stärkten wir uns zunächst ordentlich und danach bekam das Felltieres auch noch etwas Pflege für die Kette.
Nun ging es weiter, erst einmal um den großen Lagunensee Etang de Bigulia herum um dann wieder zurück zur Hauptstraße zu fahren, diese zu überqueren und von hier an langsam in die Berge zu fahren. Bis zur alten Inselhauptstadt Corte sind die Kurven oft noch mit sehr weitem Radius versehen und es gibt auch noch viele Geradeausstücke. Danach sollte sich das ändern und obwohl wir weiter auf der Hauptstarße waren ging es nun immer mehr hin und her. Kurz hinter Vivario direkt vor dem Col de la Serra verließen wir die N193 und bogen auf die D69 ab. Von nun an war es ziemlich vorbei mit Geradeausstücken, es ging diverse kleinere Pässe rauf und wieder runter, durch große Kieferwälder und Täler auf überwiegend gutem Untergrund.
So langsam war es irgendwann Zeit zu tanken und so kamen wir nach Cozzano. Hier gibt es eine Tankstelle (eigentlich nur zwei Zapfsäulen vor einer kleinen Werkstatt), die natürlich noch geschlossen hatte. Erst einmal in der Bar gegenüber einen Kaffee trinken und dann fuhren wir doch weiter, nicht weit entfernt sollte es noch eine weitere Station in Bains de Guitera geben.
Genau so war es und nachdem die Tanks wieder voll waren machten wir uns auf das letzte Stück bis Propriano. Dort angekommen war es erst einmal ziemlich voll in der Stadt. Ich hatte im Vorfeld ein Hotel unweit des Hafens ausgesucht, welches auf der anderen Seite eine Strandbucht hatte. Dummerweise war dieses Haus ausgebucht, also suchten wir weiter.
Kreuz und quer ging es durch die Stadt und immer wieder die gleiche Meldung: Ausgebucht.
Es fand an diesem Wochenende irgend eine Art "Festival mit Handicap" statt, es waren sehr viele Familien mit sowohl körperlich als auch geistig behinderten Menschen hier, die natürlich auch ein Quartier brauchten. Schließlich fanden wir dann direkt im Zentrum an der Hauptstraße noch das Hotel Bellevue mit 2 freien Zimmern.
Nachdem wir unsere Zimmer (in der 2. und 4. Etage bezogen hatten) machten wir uns mal etwas auf den Weg zur örtlichen Erkundigung. Ein Supermarkt war auch irgendwann gefunden und so hatten wir unser Ankommbier und auch noch ein paar Happen zu essen.
Zunächst setzten wir uns an die Marina und beobachteten ein wenig den Trubel im Ort.
Danach schlenderten wir noch weiter zu einer anderen Strandbucht. Wir waren schon etwas spät dran, daher hatte heute niemand mehr den Dreh noch ins Meer zu springen, aber morgen war das abkühlende Bad nach der Tour gesetzt.
Dann ging es zurück ins Zentrum und auf die Suche nach einem Restaurant. Wir hatten so einige zur Auswahl und schließlich fanden wir einen netten Laden an dem wir draußen Platz nahmen. Ich hatte einen sehr leckeren Pastaauflauf und dazu tranken wir alle den roten Hauswein. Das haben wir wohl jeden Abend gemacht und wurden nie enttäuscht, meist kostete der Liter so im Bereich 8-10€.
Danach ging es zurück zum Hotel und erst mal unter die Dusche, danach noch mal zum Supermarkt um den Weinvorrat aufzufüllen. Mit neuem Proviant versorgt ging es außen am Hafenbereich den Steg entlang und schließlich fanden wir ein Plätzchen am Kay
mit Blick auf die Hauptstraße.
Wir ließen noch einmal den Tag Revue passieren und freuten uns schon auf die Strecken des nächsten Tages. Nachdem die Nacht schon länger herein gebrochen war gingen wir zurück, die drei anderen nahmen an der Bar direkt neben unserem Hotel noch einen Absacker, mich zog es schon ins Bett...
Sonntag, der 20.09.
Mit nur leichtem Restgepäck schlenderten wir nun durch die schönen Gassen, schauten uns alles an und machten natürlich auch einen Besuch an einem kleinen Platz direkt am Rande der Stadtmauer, von wo man direkt auf die weißen Felsen blicken kann. Immer wieder ein herrlicher Anblick!
Es ging weiter, rund um die Stadtmauer herum mit immer schönen Panoramen in die Unterstadt und auch den kleinen Hafen.
Zum Schluss machten natürlich noch einen Stopp an einer kleinen Geschäft, welches neben allerlei Spazialitäten auch Kaffee anbot. Dauerte alles etwas länger, erste wegen eines Verkaufsgesprächs des Besitzers und schließlich noch, weil eben dieser ein Tablett vor der Auslieferung fallen ließ.
Da wir ja nun nicht den ganzen Tag hier verbringen wollten, sondern auch noch Fahren auf dem Programm stand machten wir uns wieder auf den Weg...
Nach kaum 10min war die Sache auch schon überstanden und wir näherten uns dem Lac de l'Ospedale. Hier war ich im Mai 2009 auch schon vorbei gekommen, allerdings unterschied sich der Anblick dieses Mal deutlich. Im Frühjahr erstreckte sich direkt an den Wäldern mit großen Kiefern ein weiter See, nun im September eine weite, ausgetrocknete Senke.
Nach dem Chillen am und im Wasser ging es langsam zurück, wir wollten heute direkt in dem Restaurant unseres Hotels essen.
Das Ergebnis habe ich jetzt nicht mehr wirklich in Erinnerung, aber ich denke es war OK. Danach ging es noch einmal zum Supermarkt um den Rotweinvorrat aufzufüllen und sich dann wie auch am Vorabend ein nettes Plätzchen am Wasser zu suchen und den Tag Revue passieren zu lassen.
Nachdem die Flieger wieder weg waren machten wir uns langsam auf den Weg. Dieser führte zunächst wieder über die N196, im Gegensatz zum Vortag allerdings in entgegengesetzter Richtung. Dieser verließen wir linksseitig und fuhren weiter auf der D757, tief im Hinterland gab es dann die erste Pause und einen Kaffee in Bisinao mit schöner Aussicht in das weite Tal unter uns.
Ab hier ging es landeinwärts auf der D84 weiter. Nach kurzer Zeit wandelt sich die Straße in ein enges Gewürm durch die roten Berge. Oft spektakulär an den Felsen windet sich die Straße oberhalb grandioser Ausblicke, hier durfte ein Stopp natürlich nicht fehlen!
Hier war es nun auch Mal an der Zeit für eine 360°-Panorama-Aufnahme.
Tja, es war großartig, richtig gutes Essen! Angesichts meines Wiegenfestes bezahlte ich das Essen, meine Mitstreiter übernahmen das Trinkgeld. Dann ging es zurück zum Hotel um den Abend noch bei dem einen oder anderem Becher Rotwein zu beschließen.
Danach also ab in die Klamotten und los über N197, N1197 und dann die großartige D81 Richtung Saint-Florent. Dort machten wir eine kleine (Zwangs-)Pause, da wegen eines Bootstransports die Hauptstraße kurzfristig gesperrt war.
In Nonza folgte dann der nächste Stopp, hier gingen wir (zumindest teilweise) die zahlreichen Treppenstufen hoch zum alten Wachturm, von dessen Plateau man einen grandiosen Ausblick über den Ort und vor allem der Küste hat.
Von hier oben durfte natürlich eine Foto für den Rundumblick nicht fehlen.
Dieses Mal entscheiden wir uns für die andere Seite der schmalen Landzunge, im Prinzip der Strand unseres Nachbarhotels. Vorteil war ganz klar die Sonnenseite, der Nachteil war (wie sich noch anhand eines kleinen Schnittes an meinem kleinen Zeh rausstellen sollte) der sehr scharfsteinige Untergrund. Danach wurde geduscht und sich langsam fertig gemacht. Das Ankommbier war dann ein Ankommwein vor unserem Hotel, aber das passte schon.
Der irren Schlucht folgte nun auf der D81 die irre Küstenstraße Richtung Norden. Abenteuerlich eng und kurvig hoch oben in den Fels gebaut, den faszinierten Blick immer im Wechsel auf die rasche Kurvenfolge neben dem blanken Stein und der traumhaften Aussicht auf einsame, tiefblaue Buchten weiter unten. Bei solch einer Strecke habe ich die GoPro angeworfen.
Diese führte uns in einer weiten Schleife südöstlich, bis wir dann auf der D330 im Hinterland parallel zur Ostküste wieder Richtung Norden fuhren. Die Straße war sehr einsam und oft auch recht buckelig, ich wurde durch meine teilweise ölleere Gabel ziemlich durchgerüttelt.
Ich hatte erneut die GoPro dabei und testete nach einem Stopp die Befestigung an einem der Koffer. Rund 2/3 des gesamten Videos lag die Cam allerdings (durch das unruhige Geläuf bedingt) auf der Seite und filmte schief den Himmel. Vorher kamen noch diese Bilder zustande:
Als ich bei meiner Maschine ankam eine kleine Überraschung: Alle anderen Moppeds waren verzurrt, nur meine nicht. Nun gut, ist nix passiert, aber so sollte das wohl eigentlich nicht sein!
Nach der Abfahrt folgte dann auch gleich der nächste Pass, mit dem Col de Vars sollten wir dann auch das Dach unserer Tour erreichen, auch wenn das so nicht geplant war. Ursprünglich sollte es im Tal nämlich weiter zum Col d'Izoard gehen, aber Wolfi stoppte kurz nach einer Abbiegung.
Danach ging es wieder zum Händler und in der Tat hatte der das passende Ersatzteil da!
Etwa eine weitere halbe Stunde später war alles fertig und wir konnten weiter fahren.
Der Urlaubstermin rückte näher und somit auch die konkreteren Anreisepläne.
Ich hatte im Vorfeld eine Route gestrickt, die uns durchs Sauerland und Taunus über den Rhein bis in den Pfälzer Wald bringen sollte. Von dort dann in einer Schleife südlich von Karlsruhe zu Csibi nach Waldbronn.
Einige Zeit vor der Abfahrt wollte Wolfi dann auch lieber auf zwei Rädern mit uns anreisen und nicht mit Trailer. Also plante ich die Anreisetour weiter östlich, Treffen nahe Bad Zwesten unweit dem Ende der A49 von Kassel kommend.
Auch der Plan änderte sich wieder, da Wolfi dann doch schon eine Tag vorher los fuhr um noch einen Bekannten nahe Frankfurt zu besuchen und dort zu übernachten.
In den letzten Tagen vor der Abfahrt wurden die Wetteraussichten allerdings immer feuchter, so dass ich schließlich eine etwas direktere Route bastelte. Bei Regen muss man ja nun nicht die eh schon lange Strecke weiter dehnen. Dann sollte es endlich los gehen!
Mittwoch, der 16.09.
Ich hatte Levi noch bei mir, so dass ich ihn erst einmal um 8 Uhr zur KiTa brachte und mich von meinem kleinen Schatz verabschiedete. Danach wurden dann direkt die (schon vorbereitete) Hornet aus der Tiefgarage geholt und die Sachen aufgeschnallt.
Pünktlich um 9 Uhr kam Sebastian an und nach der Verabschiedung von Genia machten wir uns auf den Weg zu Csibi. Zunächst über die A33 um schnell ein paar Kilometer zu gewinnen und schon hier fing es an zu Regnen. Dieses Wetter sollte uns dann im Prinzip den ganzen Tag über begleiten.
Mal regnete es kräftiger, mal weniger. Einige Male hörte es sogar ganz auf, aber den ganzen Tag hatten wir nasse Straßen. Erst die letzte halbe Stunde konnten wir von einem trockenen Weg sprechen. Egal, wir sind gut in Waldbronn-Etzenrot angekommen.
Wolfi war auch schon da und so wurden wir gleich herzlich mit einem Ankommbier empfangen.
Aus dem trockenen Haus konnten wir dann noch abenteuerliche Wolkenfomationen beobachten.
Wir hatten einen gemütlichen Abend und uns natürlich viel zu erzählen.
Zudem musste noch die Tour des kommenden Tages ausgetüftelt werden. Inzwischen stand fest, dass wir einen ziemlich nassen Transittag bekommen werden. Das zeichnete sich schon seit einigen Tagen ab und so war der Plan mit der Tour über den Grimselpass schon verworfen. In dem Gebiet waren für den folgenden Tag im Bereich 60-70 (!) Liter Regen angekündigt und dazu auf Passhöhe nur noch knapp über 0°C. Also alles andere als eine erstrebenswerte Fahrt. Folglich blieb dann für uns (mal wieder) der Weg weiter westlich durch die Schweiz und dann rüber ins Aostatal.
Zudem wollten wir gleich am Anfang wieder Strecke machen und daher stand zunächst die Autobahn bis zur schweizer Grenze auf dem Zettel, statt die Schönwettervariante durch den Schwarzwald. Nachdem alles abgesteckt war ging es schließlich irgendwann ins Bett, es sollte die nächsten beiden Tage, ähnlich wie dieser hier schon, recht anstrengend werden.
Die Tagestour:
Donnerstag, der 17.09.
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Melly und dem kleine Paul machten wir uns langsam auf den Weg. Und wir waren noch nicht lange auf der A5 bis es anfing zu regnen.
Dieser Regen intensivierte sich relativ schnell weiter und so sollte es nach rund 150km an eine Tankstelle gehen. Csibis Hornet neigt nämlich bei etwa dieser Distanz (und gleichmäßiger Fahrt) dazu Probleme mit der Spritversorgung zu bekommen. Warum ist nach all den Jahren immer noch ungeklärt. Sie nimmt kein Gas mehr an und geht schließlich aus. Nach einigen Minuten Standzeit springt sie dann wieder an und fährt normal weiter.
Genau so kam es dann natürlich auch dieses Mal, im Regen auf der Autobahn nur wenige Kilometer vor der Raststätte. Nun ja, man kannte es ja schon und so fuhren wir nach wenigen Minuten weiter.
An der Grenze zur Schweiz meldete er sich dann erneut zu Wort: Seine Ölkontrollleuchte ist an!
Uhh, gar nicht gut. So Probleme mit dem Öl (in Form einer kaputten Dichtung) hatten sein Felltier ja letzten Sommer in Kroatien außer Gefecht gesetzt. Erst vor gut einem Monat zum Hornet-Treffen hatte Csibi seine Hornet wieder zusammen gebaut und bisher funktionierte alles gut.
So fuhren wir von der Straße ab und fanden einen überdachten Bereich der LKW-Zollabfertigung, bei der wir uns erst einmal unterstellten. Zunächst einmal die Sachlage begutachten....
Nach kaum 2 Minuten kam eine Zöllnerin anmarschiert und wollte natürlich darauf hinweisen, dass dies kein Parkplatz ist, nach kurzer Aufklärung war der Notstopp aber dann doch OK.
Öl war genug im Motor und auch ein Blick in den Ausgleichsbehälter des Kühlmittels blieb ohne Ergebnis. Bei genauerer Betrachtung war zudem zu sehen, dass die Öllampe bei angeschalteter Zündung deutlich kräftiger leuchtete als dann bei laufendem Motor. Wir beschlossen, dass wohl ein Kriechstrom durch die Nässe die Ursache ist und wollten dann weiter.
Da die Einfahrt eine Einbahnstraße war also im großen Schlenker um den (vollen) LKW-Parkplatz zur (erneuten) Einreise. Da stand natürlich alles voll, so drehten wir und wollten die etwa 15m falsch durch Einbahnstraße fahren. Da kam uns nun die Zöllnerin wieder in den Weg. Das ginge nicht! Wir müssen außen herum über den richtigen Weg. Ansonsten gäbe es ein Verwarngeld...
Nun gut, also wieder außen herum und mehr oder minder an den LKWs vorbei durch den Kontrollbereich. In Basel gab es dann noch einige Verwirrungen über den Weg. Navi wollte auf die Autobahn. Autobahn kostet aber Maut, also wir woanders her. irgendwann wurde uns dann doch klar, dass dieser Bereich offensichtlich mautfrei zu befahren ist und so verließen wir den Baseler Vorortbereich wieder. Der Regen verstärkte sich immer weiter und ich hatte auch den ganzen Tag ein etwas laues Gefühl im Magen, da meine Honda auf der Rückfahrt vom Treffen bei starkem Regen ebenfalls rumzickte. Nun, damit sollte ich während dieser Tour zumindest keine Probleme haben.
Wir erreichten das Aare-Tal und fuhren dann ziemlich geradeaus Richtung Südwesten durch die Ebene etwas östlich vom Bielersee und Lac de Neuchatel entfernt. Schon seit Stunden durch den Regen, der inzwischen trotz Regenkombis bei allen seinen Weg in die unteren Bekleidungsschichten gefunden hatte.
Dann kam dieser "Halleluja-Moment": Es hörte auf zu regnen und von hoch oben fuhren wir in engen Kurven hinunter zum Genfer See, auf dessen Südseite die Wolken schon aufrissen und die Sonne durch die ersten Lücken strahlte. Was für ein grandioser Anblick, während wir durch Weinberge immer weiter hinunter zum See kamen. Allein diese Anblicke entschädigten fast für die ganze nasse Fahrt bisher. Auch der verkehrsreiche Weg durch die zahlreichen Ortschaften, u.a. Montreaux, konnten unsere Laune jetzt nicht mehr vermiesen. Am östlichen Ende des Sees bogen wir ab Richtung Martigny und nach gut 20km kamen wir in Saint-Maurice an, unserem Tagesendpunkt.
Hier hatte ich uns ein Hotel ausgesucht, welches direkt an einem Kloster angeschlossen ist. Entsprechend war der Charme des Hauses eine Mischung aus Altenheim und Krankenhaus. Aber hey, mit rund 50€ für ein Doppelzimmer war der Preis zumindest sehr weit vorne.
Während ich an der Rezeption die Fomalitäten klärte zogen sich meine Mitfahrer draußen schon einmal aus. Teilweise waren wir nass bis auf die Unterwäsche (alle) oder gar bis in die Stiefel (Csibi). Aber nun lachte die Sonne und alles war gut.
Nach dem Zimmerbezug legten wir die Sachen zum Trocknen raus, duschten erst einmal schön warm und machten uns dann auf die Suche nach einem Abendessen.
Übrigens hatten wir genau in diesem Ort auch im Mai 2011 auf der Sardinientour unser (ungeplantes) Zwischenquartier, auch damals war es nass: Unterwegs insgesamt deutlich weniger, dafür aber hier vor Ort. Wir hatten 2011 ein Hotel mitten im Dorf, welches allerdings deutlich teurer war.
Wir schlenderten also los und kauften uns im ersten Supermarkt erst einmal unser Ankommbier. Nachdem wir den Ortskern einmal durchquert hatten suchten wir uns eine nette Stelle mit Bank und ließen den Tag etwas Revue passieren.
Als die Ankommbiersache durch war machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Angesichts der schweizer Preise fanden wir alle eine Pizzeria eine gute Idee.
Von den beiden im Zentrum liegenden "Ristorante" entschieden wir uns dann wohl leider für das falsche. Meine Pizza Tonno war zumindest noch grob genießbar, das war allerdings auch die beste Wertung des Abends. Hat dann so für jeden grob 17€ (also nur die Pizza) gekostet, das war ein ziemlicher Flop.
Nun, im Eingangsbereich unseres Hotels lümmelten wir uns dann noch in eine Sitzecke und holten uns noch einige halbliter Bierflaschen aus dem Getränkekühlschrank. Dafür wurden dann auch gleich wieder 5€/Flasche ausgerufen. Immerhin ein leckeres Rauchbier.
Danach ging es ab ins Körbchen, es folgte ja ein weiterer Transittag mit so einigen Kilometern. Immerhin waren die Wetteraussichten besser...
Die gefahrene Strecke:
Von den letzten beiden Tagen geprägt ging der morgendliche Blick zunächst gen Himmel. OK, es gab durchaus noch Wolken, aber nicht flächendeckend und auch nicht so bedrohlich dunkel. Sah also recht gut aus.
Nach dem Frühstück packten wir unseren Kram zusammen und machten uns auf den Weg Richtung unseren Tagesziels Genua, wo am Abend die Fähre starten soll. Endlich mal kein Regen und so verließen wir nach einer knappen halben Stunde das Tal und machten uns auf nach oben, Richtung Col du Grand Saint-Bernard.
Es sollte trocken bleiben, allerdings wurde es natürlich immer kälter. Anfangs war die Frage noch offen, ob wir über den Pass fahren (immerhin stolze 2469m hoch) oder doch durch den Tunnel. Bei einem Tankstopp auf etwa 1600m Höhe hatte wir dann noch 8°C, bis zur Passhöhe wären daraus wohl so ~2°C geworden. Also wohl doch lieber durch den Tunnel. Wir waren ja doch insgesamt eher sommerlich gekleidet...
Auf gut 1900m Höhe angekommen war es wirklich frisch genug, also kurz anstellen, Maut bezahlen und ab in die knapp 6 km lange Röhre. Wie so oft war am Ausgang alles anders. Der Tunnel spuckt einen ja auf der Südseite des Alpenhauptkamms aus und wie meistens ist das Wetter hier schöner und die Temperaturen wärmer. Wir schlängelten uns also runter Richtung Tal und auf dem Weg vermeldete uns so eine Temeraturanzeige auf etwa 1500m Höhe dann angenehme 15°C. Viel besser!
Wir durchfuhren dann Aosta und machten uns auf den Weg durch das Tal Richtung Osten. In Nus gab es dann eine Kaffeepause, draußen in der Sonne. Ah... Bella Italia!
Dieser Teil der Strecke ist allerdings bis auf das Bergpanorama wenig attraktiv: Über diese Hauptstrecke führt prinzipiell die einzige echte Straße aus dem langen Tal, ab Ivrea verließen wir diese viel befahrene Route und fuhren über Nebenstraßen durch die ebenfalls wenig reizvolle Po-Ebene. Hier machten wir an einem Kanal eine weitere kurze Pinkelpause.
Zwischen Asti und Alessandria hindurch ging es Richtung Acqui Terme und wieder in die Berge. Das fahren machte nun auch gleich wieder mehr Spaß! In Grazzano Badoglie war dann der Zeitpunkt für einen weiteren Kaffee gekommen. Passend dazu gab es in der kleinen Bar auch noch selbstgemachtes Eis, da durfte ein Becher natürlich nicht fehlen.
Weiter ging es über kleine, überwiegend kurvige Nebenstraßen, eine Pinkelpause folgte noch und schließlich kamen wir von den Bergen langsam hinunter nach Genua.
Wir wollten uns, wie eigentlich immer bei einer Fährfahrt, vorher an einem Supermarkt mit Lebensmittel und ausreichend Rotwein versorgen. Da wir 2011 auch von Genua fuhren und wir damals doch etwas Schwierigkeiten hatten im Innenstadtdschungel einen Supermarkt zu finden, sichtete ich vor der Abfahrt noch die Navidaten von damals um eben den dort gefundenen Supermarkt nun direkt als Ziel einzutragen. Von dort war es nämlich nicht mehr weit bis zum Hafen. Nun, dieses Mal kamen wir auf dem Weg so an einigen Supermärkten vorbei, das anvisierte Ziel war somit so dediziert gar nicht nötig, aber nun gut. Getankt wurde kurz vor dem Ziel dann auch noch.
Wir kauften uns allerlei Leckereien: Brot, Rotwein, Käse, Schinken, Salami, Oliven, Thunfisch usw. Gut bepackt fuhren wir dann weiter zur Fähre. Zudem landete noch eine große Flasche Olivenöl (extra vergine!) in Csibis Gepäck. Sein Kettenöler wollte nämlich seiner Arbeit nicht nachkommen und da sonst keiner Kettenspray dabei hatte (weil Wolfis CT einen Kardan hat und sowohl Sebastian als auch ich einen Öler verbaut haben) musste ja nun irgendwie von außen Schmiermittel hinzugefügt werden.
Nachdem die anfänglich lange Schlange vor der Hafeneinfahrt sich nach dem ersten Check-in lichtete fuhren wir in die entsprechende Reihe für unser Schiff, der Moby Corse. Wir waren recht früh dran, trotzdem war die Wartezeit gar nicht lang. Wir gehörten zu den ersten, die ins Schiff fuhren. Nachdem alle die notwendigen Sachen von den Maschinen entfernt (ich lasse inzwischen meinen Helm und die dicke Jacke an der Maschine, ebenso packe ich vorher die notwendigen Sachen in einen Koffer und lasse den anderen am Träger) und in der engen Kabine ihren Platz gefunden hatten zog man sich schnell um und ging mit der ganzen Verpflegung aufs Achterdeck.
Angenehme Überraschung auf diesem Schiff: Hier ist hinten sehr viel Platz und es gibt richtige Sitzgruppen mit Tischen. Großartig! Da wir fast die Ersten hier waren, sucht wir uns einen netten Platz aus und breiteten unser Abendessen aus.
Die Tagestour:
Zum Wach werden ging es schnell ins Bad und dann in leichter Bekleidung an Deck. Von Norden kommend fährt das Schiff ja eine ganze Weile parallel zum Cap Corse, bevor es in den Hafen von Bastia geht. Was mir sofort auffiel: Der markante Duft der Insel vom Frühjahr fehlt im Spätsommer. Optisch sieht die Hafeneinfahrt am frühen Morgen immer wieder toll aus, die aufgehende Sonne hüllt alle Gebäude in einen goldenen Schimmer.
Als das Schiff so langsam zum Anlegen kam machten wir uns dann auch auf den Weg in die Kabine, die restlichen Sachen zusammen packen und rein in die Moppedklamotten und dann runter zum Fahrzeugdeck. Die Entladung ging auch schnell von der Hand und nicht viel später fanden wir uns an der Ausfahrt des Hafengeländes wieder.
Nun erst einmal aus dem innerstädtischen Gewusel der zweitgrößten Inselstadt raus und dann eine Bar suchen um zu frühstücken. Bei der Tour im Mai 2009 hatte ich eine nette Lokalität direkt an der Ausfallstraße gesehen und natürlich kamen wir genau dort wieder her. Prima! Also stärkten wir uns zunächst ordentlich und danach bekam das Felltieres auch noch etwas Pflege für die Kette.
Nun ging es weiter, erst einmal um den großen Lagunensee Etang de Bigulia herum um dann wieder zurück zur Hauptstraße zu fahren, diese zu überqueren und von hier an langsam in die Berge zu fahren. Bis zur alten Inselhauptstadt Corte sind die Kurven oft noch mit sehr weitem Radius versehen und es gibt auch noch viele Geradeausstücke. Danach sollte sich das ändern und obwohl wir weiter auf der Hauptstarße waren ging es nun immer mehr hin und her. Kurz hinter Vivario direkt vor dem Col de la Serra verließen wir die N193 und bogen auf die D69 ab. Von nun an war es ziemlich vorbei mit Geradeausstücken, es ging diverse kleinere Pässe rauf und wieder runter, durch große Kieferwälder und Täler auf überwiegend gutem Untergrund.
So langsam war es irgendwann Zeit zu tanken und so kamen wir nach Cozzano. Hier gibt es eine Tankstelle (eigentlich nur zwei Zapfsäulen vor einer kleinen Werkstatt), die natürlich noch geschlossen hatte. Erst einmal in der Bar gegenüber einen Kaffee trinken und dann fuhren wir doch weiter, nicht weit entfernt sollte es noch eine weitere Station in Bains de Guitera geben.
Genau so war es und nachdem die Tanks wieder voll waren machten wir uns auf das letzte Stück bis Propriano. Dort angekommen war es erst einmal ziemlich voll in der Stadt. Ich hatte im Vorfeld ein Hotel unweit des Hafens ausgesucht, welches auf der anderen Seite eine Strandbucht hatte. Dummerweise war dieses Haus ausgebucht, also suchten wir weiter.
Kreuz und quer ging es durch die Stadt und immer wieder die gleiche Meldung: Ausgebucht.
Es fand an diesem Wochenende irgend eine Art "Festival mit Handicap" statt, es waren sehr viele Familien mit sowohl körperlich als auch geistig behinderten Menschen hier, die natürlich auch ein Quartier brauchten. Schließlich fanden wir dann direkt im Zentrum an der Hauptstraße noch das Hotel Bellevue mit 2 freien Zimmern.
Nachdem wir unsere Zimmer (in der 2. und 4. Etage bezogen hatten) machten wir uns mal etwas auf den Weg zur örtlichen Erkundigung. Ein Supermarkt war auch irgendwann gefunden und so hatten wir unser Ankommbier und auch noch ein paar Happen zu essen.
Zunächst setzten wir uns an die Marina und beobachteten ein wenig den Trubel im Ort.
Danach schlenderten wir noch weiter zu einer anderen Strandbucht. Wir waren schon etwas spät dran, daher hatte heute niemand mehr den Dreh noch ins Meer zu springen, aber morgen war das abkühlende Bad nach der Tour gesetzt.
mit Blick auf die Hauptstraße.
Wir ließen noch einmal den Tag Revue passieren und freuten uns schon auf die Strecken des nächsten Tages. Nachdem die Nacht schon länger herein gebrochen war gingen wir zurück, die drei anderen nahmen an der Bar direkt neben unserem Hotel noch einen Absacker, mich zog es schon ins Bett...
Die Tagestour:
An diesem Tag sollte der äußere Süden der Insel auf dem Programm stehen, inkl. eines Besuchs in Bonifacio ganz im Süden. Die Altstadt ist recht klein (also ist man auch relativ schnell damit durch), aber sehr schön und bietet tolle Ausblicke auf die bekannten Kalksteinfelsen und den unterhalb liegenden Hafen.
Zunächst begann der Tag natürlich mit dem Frühstück, das gab es unten an der Bar im Zelt vor dem Hotel. Von französischen Frühstück sollte man generell nicht viel erwarten, aber mit Kaffee, Weißbrot/Croissant und dazu Marmelade/Honig/Nutella kommt man erst einmal klar.
An den Moppeds angekommen musste ich (mal wieder) feststellen, dass ein Gabelrohr undicht war. Das erste Mal hatte ich dieses Problem nach meinem Sturz in den Pyrenäen 2013 und seitdem immer wieder. Schon so einige Dichtungen wurden gewechselt und zuletzt hatte ich die Maschine vor einem Jahr in einer Werkstatt um die Gabel noch einmal genauer prüfen zu lassen. Damals wurden neben den Dichtungen auch die Gleitbuchsen gewechselt. Aber ansonsten wäre die Gabel in Ordnung.
Nun also wieder.... langsam hatte ich wirklich die Schnauze voll und beschloss mich nach dem urlaub um Ersatz zu bemühen. So kann das ja nicht ewig weiter gehen....
Nun aber genug geärgert, jetzt hieß es aufsatteln und ohne Gepäck ging es auf die kurvigen Straßen. Obwohl es ganz im Süden auf den letzten Kilometern vor unserem Zwischenziel durchaus auch mal etwas geradeaus ging.
In Bonifacio fuhren wir direkt hoch zur Ville haute, mit dem Motorrad kommt man leicht an den Schranken vorbei, die den Autos die Zufahrt zur Altstadt verwehren und ein Parkplatz ist auch kein Problem. Helm und Jacke ließ ich wieder an der Maschine, ebenso den Tankrucksack.
Von hier ging es (nach einem etwas anders geplanten Schlenker durchs Hinterland) zunächst auch wieder eher geradeaus über eine Hauptstraße (N198) Richtung Porto-Vecchio, auf halber Strecke dorthin folgte ein Hinterlandschlenker (Einfahrt zunächst verpasst) und schließlich verließen wir die Umgehungsstraße und bogen auf die D59 ab.
Schon seit einigen Kilometern sahen wir in den Bergen ziemlich dunkle Wolken und natürlich sollte unsere Straße (D368) genau dort hinein führen.
Direkt nach dem Straßenwechsel stoppte ich auf einem Parkplatz um die Situation zu beratschlagen. Schnell stand die Entscheidung fest, dass wir dann wohl mal mit Schwung in wolkenverhangene Berge fahren. Alternativen gab es zudem nicht wirklich. Ein Stück weiter im Süden gab es eine in etwa parallel verlaufende (aber viel kleinere Straße) in die Berge, die wohl ebenfalls das gleiche Wetter haben düfte. Richtung Norden kommt erst mal ganz lange gar nichts und noch weiter im Süden gab es nur den identischen Weg zurück. Alles keine wirklichen Optionen. Also direkt weiter!
Naja, wie kaum anders zu erwarten (auch wenn Wolfi meinte es wären nur Wolken und kein Regen) dauerte es nicht lange und der Regen fing an. Kurze Zeit später entpuppte sich dieser Regen als Gewitter mit doch recht kräftigen Niederschlag. Regenklamotten hatte natürlich niemand dabei und unterstellen war hier auch ziemlich Fehlanzeige, also bleiben wir hart am Gas um einfach schnell hindurch zu kommen. Augen auf und durch sozusagen.
Nun ja, nach einer Ortsbegehung fuhren wir dann weiter und stoppten nach einem flott fröhlichem Kurvenswingen dann erst am Pass Bocca di Pelza wieder.
Die Sache mit dem Regen war nun wohl endgültig ausgestanden und etwas von dem Stausee bekamen wir dann doch noch zu sehen, nach einer Kurve Richtung Staumauer begann der tiefere Teil und dort war auch Wasser zu finden.
Nach diesem Stopp folgten wir lange der kurvenreichen D420, bis wir in Bicchisano auf die N196 kamen. Von hier ging es den direkten Weg (der natürlich eigentlich auch nur aus Kurven besteht) zurück nach Propriano.
Dort angekommen wurden schnell die Maschinen abgestellt und die Badesache geholt, ab zum und dann ins Meer! Natürlich wurde vorher auf dem Weg noch ein paar Ankommbierchen gekauft. Herrlich war es, einerseits eine schöne Erfrischung, andererseits aber auch warm genug (~24°C) um sich durchaus länger in den kleinen Wellen treiben zu lassen.
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Montag, der 21.09.
Schon war der Abreisetag von dieser Basis gekommen. Die Straßen weiter südlich hatten wir gestern abgegrast und ganz im Osten der Insel ist es bis auf die flache Küstenstrecke recht straßenarm, also gibt es dort fahrtechnisch nicht so viel zu entdecken. Die meisten relevaten Kurvenstrecken gingen von hier Richtung Norden und mit der Tour vom Vortag und dem Anreistag hatten wir auch schon zwei der Routen abgesteckt.
Der heutige Weg sollte uns über andere Wege nach Norden führen, an der Inselhauptstadt Ajaccio vorbei zur Westküste. Von Porto aus sollte es dann wieder durchs Landesinnere bis zur Inselhauptstraße (N193) gehen und dann in einem Schlenker zur Nordküste nach L’Île-Rousse, hier wollten wir unsere zweite Basis aufschlagen.
Also auf dem Weg zum Frühstück gleich mal den ersten Koffer mitnehmen. Als ich am Tisch ankam haben es sich meine 3 Hafensänger nicht nehmen lassen, mir ein kleines Geburtstagsständchen zu singen. Zum Glück ohne weitere Aufmerksamkeit zu erzeugen. Für die sorgte dann noch unsere Kellnerin, die Sebastian und mich schlichtweg vergaß, wir mussten dann noch auf uns aufmerksam machen um etwas zu essen zu bekommen. Nun gut, irgendwann waren wir dann fertig und holten unsere restlichen Sachen vom Zimmer. Das letzten mal dieses erotisch gehauchte "Étage Quatre" der Fahrstuhlansage anhören.
Beim Aufpacken unseres Gepäcks bekamen wir dann noch eine kleine Show geboten.
Zwei Löschflugzeuge waren wohl auf Übungsflug und nahmen dazu direkt vor unseren Augen Wasser im Meer auf, um dann eine weite Schleife zu fliegen und es wieder abzuwerfen.
Weiter führte uns der Weg nach Ajaccio und im weiten Bogen um die Hauptstadt herum und auf der D81 wieder ins Hinterland. Am Golfu di Liscia kamen wir dann zum Meer und folgten der Küstenstraße (die irgendwann wieder im Hinterland verschwand) bis Porto.
Hier war es nun auch Mal an der Zeit für eine 360°-Panorama-Aufnahme.
Dutzende Kilometer folgten wir dieser lindwurmartigen Straße bis wir viel später auf die N193, die Hauptstraße zwischen Bastia und Ajaccio) stießen. Dieser folgten wir kurz Richtung Norden um dann auf die N197 Richtung Nordküste abbogen. Aber auch diese verließen wir kurz später um der mehr oder minder parallel verlaufende alten Bergstraße zu folgen.
Dieser alten N197 merkte man leider auch an, dass sie kaum noch benötigt wird, der Zustand war nicht mehr so dolle und zudem war sie auch als Weidegebiet für zahlreiche Haustiere erobert worden. Die meisten Tiere auf der Insel sind allerdings sehr entspannt was den Straßenverkehr angeht und bleiben in der Regel einfach stehen. Junge Rinder sind da allerdings oft anders, da muss man wirklich aufpassen. Erst glotzen sie und wenn man quasi fast neben ihnen ist rennen sie los! Bevorzugt dann mitten auf die Straße und in Fahrrichtung. So traben sie oft hunderte von Meter vor einem her bis sie dann doch mal auf die Idee kommen die Straße wieder zu verlassen.
Irgendwann kamen wir dann der Küste näher und stießen wieder auf die neuen Straße, der wir dann bis zu unsere neu erwählten Basis L’Île-Rousse folgten.
Hier hatte ich im Vorfeld ein günstiges Hotel gefunden, welches sich allerdings beim ersten Sichtkontakt als keine gute Wahl herausstellen sollte. Weniger wegen des Hauses selber sondern lagebedingt, direkt an der Hauptstraße, die deutlich mehr Verkehr hatte als ich erwartet hätte. Also direkt abbiegen und in einer Nebenstraße stoppen. Das dortige Hotel hatte erst einmal nur für eine Nacht zwei Zimmer und auch die schnelle weitere Suche blieb erfolglos. So kamen wir eher zufällig an einer Touristen-Info vorbei, an der wir dann auch stoppten um uns schlau zu machen,
Das Ergebnis war ein einfaches 2* Haus etwas außerhalb der Innenstadt in Richtung Hafen namens Isula Rossa. Dafür aber auch direkt am Meer! Also mal hin...
Das Haus war OK, bis zur City ist es nur wenige hundert Meter und so blieben wir.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten sollte es erst einmal ins Meer gehen, schließlich lag das direkt vor unserer Tür. Nach der Erfrischung wollte dann die Innenstadt erkundigt und ein geeigneter Ort für das Abendessen gefunden werden. Wir schlenderten also quer durch die City und schauten uns um. Dabei besuchten wir einen kleinen Supermarkt an der Ecke und gönnten uns ein verspätetes Ankommbier.
Schließlich fiel unsere Wahl auf das A Quadrera an einer Straßenecke. Das ausgeschriebenen Menüs waren überschaubar, klangen gut und hatten einen fairen Preis.
Wir sollten noch nicht ahnen, was für einen Volltreffer wir hier landeten...
Nachdem wir draußen einen netten Platz fanden wurden wir freundlich vom jungen Kellner begrüßt, der zudem prima englisch sprach. Wir bekamen jeweils eine handgeschriebene Seite als Karte. Das Menü zu 3 Gängen mit jeweils 5 verschiedene Auswahlmöglichkeiten zu Vorspeise, Hauptgang und Dessert, zusammen für 21,50€.
Dazu natürlich die übliche Liter-Karaffe Hauswein. Bei Unklarheiten wurden wir sachlich und immer humorvoll aufgeklärt und so fanden wir alle etwas in der Auswahl.
Dienstag, der 22.09.
An diesem Tag stand für uns die Umrunden von Cap Corse auf dem Plan. Passend zum Aufstehen hatte Wolfi schon eine passende Frühstückslocation aufgetan: Direkt am Hafen einige hundert Meter weiter außerhalb des Ortes gab es einen großes Neubau, in dem sich unten auch eine Café-Bar befand. Also hin und schön für die Tour stärken.
Danach ging es weiter die D81 über den Bergrücken nach Bastia, dort etwas durch das städtische Gewühl auf der D80 gen Norden. Der flotte Swing brachte uns die gesamte Küstenlinie entlang bis nach Macinaggio, dort stand die nächste Pause an. Nach einem leckeren Kaffee entschlossen wir uns auch gleich noch ein Mittagessen einzuschieben.
Am Ende des Ortes bog die Hauptstraße Richtung Hinterland ab und brachte uns schließlich an die Westküste dieser Halbinsel. Diese Seite ist deutlich steiler und so fährt man nicht mehr ganz so nah am Meer entlang, dafür teilweise ungleich höher über der Küstenlinie.
Von hier oben durfte natürlich eine Foto für den Rundumblick nicht fehlen.
Wieder unten am Parkplatz machten wir noch ein kleines Päuschen, bevor es weiter gehen sollte.
Danach ging es wieder weiter und am "unteren Ende" des Cap fuhren wir nun allerdings nicht wieder auf direktem Wege Richtung Saint-Florent sondern einen Bogen auf die D333.
Diese führte uns im Hinterland dann wieder kurz über die D81 (die nach Bastia geht), bis wir sie an der D38 verließen. Diese Straße war leider eher rumpelig und so brachen wir die weitere Fahrt durch das Hinterland ab, als wir auf die D82 stießen. Zudem war die Zeit auch schon recht fortgeschritten. So ging es ab hier wieder auf direktem Wege zurück. Meine durchgerüttelten Arme bedankten sich.
Am Hotel hieß es als erstes "Raus aus den Klamotten" und ab ans Meer!
Bevor es los ging, kümmerte ich mich mit Csibi noch um unsere Kettenpflege. Dann ging es in die Stadt.
Dieses Mal wollte ich angesichts des Mittagsessens auf das opulente Abendmahl verzichten, stattdessen wollte ich etwas durch die Stadt schlendern und nach Urlaubsmitbringseln schauen.
Wir wollten uns später wieder vor unserem Hotel treffen und dort den Abend mit Wein ausklingen lassen.
Nun, ich fand nicht so wirklich etwas passendes, so besorgte ich schon mal den Wein und etwas Knabberkram und ging zurück zum Hotel. Ich machte es mir gemütlich und konnte das WLAN nutzen um einfach mal in Ruhe etwas Nachrichten zu lesen. Auf so einer Tour ist man ja quasi nie allein und so tun ein paar Stunden für sich auch mal ganz gut.
Viel später als erwartet kamen die Anderen dann zurück, sie hatten sich dann doch wieder für das Restaurant des Vortags entschieden, weil besser hätte es eh nicht werden können.
Der Abend klang dann wie angedacht mit leckerem Rotwein aus....
Die Tagestour:
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Mittwoch, der 23.09.
An diesem Tag stand die nordwestliche Küste der Insel auf dem Programm. Nach dem nun etablierten Frühstück am Hafen schlüpften wir also in die Klamotten und machten uns auf den Weg. Da ich die westliche Küstenstraße noch von 2009 in (toller) Erinnerung hatte, schnallte ich an diesem Tag auch meine GoPro an die Lenkstange.
Zunächst ging es über die D151 ins Hinterland, von dieser bogen wir im weiteren Verlauf auf die D71 ab. Kleine Nebenstraßen mit wechselnder Asphaltqualität, von sehr gut bis weniger toll.
In dem kleinen Bergdorf Costa legten wir dann unsere erste Kaffeepause ein.
Weiter ging es bis Belgodère, wo wir wieder auf die N197 trafen, dieser folgten wir kurze Zeit bis zum Abzweig der D963. Die Route führt im weiteren Verlauf parallel zur Nationalstraße, auf die sie schließlich wieder trifft. Also wieder N197, bis sie in die N193 mündet und wir schließlich auf die D84 abbogen und ihr auf dem langen Weg durch das Gebirge bis zur Westküste folgen.
Unterwegs hatten wir einen Tankstopp am Ortsende von Calacuccia, hier blickten wir etwas besorgt in ziemlich dunkle Wolken. Nun, eine wirkliche Alternative gab es aber eh mal wieder nicht, diese Straße ist die einzige zwischen Nordküste und der N193 weiter südlich nach Ajaccio, die überhaupt zur Westküste führt. Im weiteren Verlauf sollten wir aber Glück haben und schlimme Wetterkapriolen blieben uns erspart.
Als wir uns langsam der Küste näherten ging es wieder durch die atemberaubenden Schluchten mit ihren markanten roten Felsen. die wir zwei Tage zuvor schon in entgegengesetzter Richtung durchquerten.
Am Ortsrand von Porto fanden wir schließlich eine nette Restauration (Le Moulin) mit tollem Panoramablick auf der Terrasse an der wir die nächste Pause einlegten.
Zwei kleiner Pässe sind auf dieser Straße zu meistern, bis wir schließlich ins Tal des Le Fango kommen, diesen an einer Brücke überfahren und die Straße dann auf der D81B verlassen. Dieses ist die alte Küstenstraße, die neue D81 geht weiter landeinwärts gen Norden.
Zum Glück wurde aber auch diese Straße inzwischen stellenweise neu asphaltiert, so dass der Gesamtzustand nicht mehr ganz so schlimm wie noch 2009 war. Aber nach wie vor gibt es unschöne Huppelstücke, die zudem recht plötzlich auftreten.
Nach eine weiteren (einsamen) Pause im Nichts kamen wir schließlich nach Calvi. Von hier trafen wir wieder auf auf die N197 die uns zurück nach L’Île-Rousse.
Direkt im Ort hielten wir noch an einer Tankstelle, dort bemerkten wir einen Nagel o.ä. in Csibis Hinterreifen. Bisher war kein Reifendruckabfall zu bemerken, also beließen wir den Fremdkörper besser erst einmal an Ort und Stelle. Also mal telefonisch an den ADAC gewendet, vielleicht wissen die Rat. Sie wollten mal schauen und sich dann melden. Danach machten wir uns selber auf die Suche und fuhren die Hauptstraßen mal ab und fanden auch einen Reifenladen, allerdings hatte der keine Motorradreifen parat. Danach ging es durch Nachfrage noch zu drei weiteren Stationen, allerdings blieb die Suche nach dem passenden Pneu erfolglos. Somit machten wir uns auf den Weg zu unserem Quartier.
Nun war erst einmal der Sprung ins erfrischende Wasser angesagt, da nahm ich meine ActionCam auch gleich noch mit. War heute wohl Filmtag...
Nach dem Besuch im Meer machten wir uns frisch und gingen wieder in die Stadt zum Essen. Nun waren erst gar keine Experimente angedacht, auf direktem Weg kehrten wir wieder im A Quadrera ein.
Erneut hatten wir alle ein großartiges Essen und machten uns danach wieder auf den Weg zurück. Neue schlaue Infos vom ADAC waren nicht zu bekommen. Hier im Ort gäbe es wohl keinen passenden Reifenladen (wussten wir schon), sie wollten morgen früh mal in Bastia schauen. Ein weiterer toller Tag, mit dem kleinen Abstrich wegen des Reifens, neigte sich dem Ende zu.
Die Tagestour:
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Donnerstag, der 24.09.
Nun war schon unser Abreisetag gekommen.Wie üblich begann dieser mit dem Frühstück am Hafen, danach verstauten wir alle unsere Sachen und checkten im Hotel aus.
Auch dieses Haus entpuppte sich als gute Wahl in einem guten Ort. Danach machten wir uns auf den Weg, Csibi alleine und auf der direkten Route nach Bastia und wir verbleibenden drei mit einigen Schnörkeln zum gleichen Ziel.
Zunächst ging es wieder über die N197 gen Osten, dann folgten wir dieser aber nicht auf den südlichen Kurs, sondern nahmen zwischenzeitlich die parallel verlaufende D363, bis wir doch wieder auf die Nationalstraße kamen. An der Kreuzung mit der N193 (Bastia - Ajaccio) überquerten wir diese und setzten unsere Reise auf der D71 fort.
Dann trafen wir auf die D506, die uns in einem weiteren sehr kurvenreichen Bogen zurück zur N193 brachte. Kurz vorher machten wir noch eine Pinkelpause, in der ich dann beschloss, ab der Hauptstraße auch zu verkürzen. Meine Arme schmerzten doch ziemlich von dem Geschüttel, ich hatte wirklich keine Lust mehr auf kleine, rumpelige Nebenstraßen.
Inzwischen hatte sich auch Csibi gemeldet: Er hatte einen Händler gefunden, der ihm einen neuen Satz Reifen aufgezogen hatte. Das war auch nötig, als er in Bastia ankam war doch schon einiges an Luft entwichen. Er würde sich nun auf den Weg in den Hafen machen und dort ein Café suchen. Prima, ich meldete mich gleich für ein Treffen dort an....
Bevor sich unsere Wege trennten, machte ich noch eine weitere Rundum-Aufnahme.
Wolfi und Sebastian zogen den Rest der Tour aber natürlich noch durch, wie sich hinterher herausstellte waren noch ziemlich feine Straßen dabei.
Ich fuhr also über die Hauptstraße Richtung Bastia und tankte dann am Stadtrand noch einmal. Inzwischen hatte Csibi auch schon seinen Standort geschickt. Etwa 15min später war ich dann auch dort, ein Café direkt am großen Kreisel mit der Einfahrt zum Hafen, hier kann man wirklich niemanden verfehlen.
Ich fuhr also über die Hauptstraße Richtung Bastia und tankte dann am Stadtrand noch einmal. Inzwischen hatte Csibi auch schon seinen Standort geschickt. Etwa 15min später war ich dann auch dort, ein Café direkt am großen Kreisel mit der Einfahrt zum Hafen, hier kann man wirklich niemanden verfehlen.
Dort hatte er auch schon Gesellschaft, ein Typ mit einer Ducati Diavel, der das Mopped nur zur Anreise genutzt hatte und es die ganze Zeit auf Korsika nicht bewegt hatte, sondern am Strand lag. Sachen gibt es...! Man fährt mit dem Mopped nur stumpf Autobahnen bis zur Fähren, dann auf der Insel auf direktem Wege zur Basis und lässt den Bock dann im Paradies die ganze Zeit stehen.
Irgendwann kamen die beiden noch fehlenden Reisebegleiter auch wohlbehalten an und nach kurzer Zeit machten wir uns dann auf den Weg zu einem Supermarkt, um uns dort zu versorgen.
Von dort ging es in die Warteschlange, die ihren Namen dieses mal wirklich verdienen sollte!
Obwohl wir ganz vorne an einer Motorradschlange (davon gab es interessanterweise zwei Stück) warteten wir lange. Sehr lange.
Diverse andere Autos und LKWs fuhren in die Fähre oder in Kreisen auf eine Art Ausweichspur, den ganzen Sinn der Sortierung blieb uns bis zuletzt verschlossen.
Irgendwann durften wir dann doch noch (inzwischen etwas genervt) in den Bauch des Schiffes. Die auf der Hinfahrt angebrachten Seile an den Parkplätzen fehlten, stattdessen kamen Mitarbeiter mit Zurrgurten. Da wollten wir nicht im Weg stehen und machten uns auf den Weg zur Kabine. Von dort schnell in die bequemen Sachen und ab an Deck.
Die besten Plätze Achtern waren natürlich inzwischen schon alle weg, aber wir fanden dann doch noch ein paar freie Plätze an Steuerbord (für die Landratten: rechte Schiffsseite). Tische oder ähnliches wie auf der Hinfahrt gab es hier aber nirgends, zudem legte das Schiff auch recht flott ab, so dass es auch schnell zugig wurde. Egal, wir hatten lecker Essen und guten Wein, alles tutti. Später sprang ich noch unter die Dusche und dann in die Koje.
Die Tagestour:
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Freitag, der 25.09.
Durchsagen weckten uns am Morgen. Erst leise und langsam lauter werdend, zudem klopfte sich auch Bordpersonal durch die Gänge, war wohl wirklich Zeit zum Aufstehen.
Also Zähne putzen und rauf an Deck, man will ja das Einlaufen nicht verpassen.
Im Morgengrauen war die Küste zu sehen und bald kaum auch das Lotsenboot, welches den Navigator für die Hafeneinfahrt brachte.
Während die Fähre anlegte zogen wir uns um und machten uns fertig, anschließend wurden die Parkdecks geöffnet.
Nun gut, irgendwann wurden die Luken und Schleusentore (die gab es hier nämlich an Deck und wurden auch genutzt) geöffnet und wir verließen das Schiff in den Hafenbereich von Savona.
Da wir ja wie vor beschlossen die Schweiz umfahren wollten hatte wir ein ordentliches Tagesprogramm: Es ging zunächst parallel zur Autobahn Richtung Turin, bis wir auf die SS12dir Richtung Cuneo abbogen. Irgendwann machten wir noch einen Tankstopp neben einer Bar, die von einem Typen betrieben wurde, der sich selber Walter nannte (das wäre sein deutscher Name) und recht redselig war. Immerhin konnte er recht gut englisch.
Nach dieser kurzweiligen Pause machten wir uns wieder auf den Weg über die SS21 Richtung französische Grenze, diese erreichten wir schließlich am Col de Larche und damit hatte nun auch Sebastian seinen ersten "richtigen" Alpenpass erklommen!
Der Grund war weniger erfreulich: Er hatte wieder einmal Bremsprobleme! Erneut hatte er mit dem Bremshebel in Leere gegriffen und nur mehrmaliges Pumpen brachte die erwünschte Bremswirkung zurück. Genau das hatte er schon einmal, auf der Rückfahrt von Kroatien in den Dolomiten, damals zum Glück bei der Auffahrt zu einem Pass! Die Werkstatt hatte danach die Bremsflüssigkeit gewechselt.
Auch dieses Mal war es keine heikle Stelle, aber allein der Gedanke, dass sowas passiert während man auf einer Passabfahrt auf eine Kehre zufährt, lässt einen schon erschaudern.
So fing erst erst einmal an die Bremse zu zerlegen. Erschreckende Erkenntnis: Der vordere rechte Bremsbelag war quasi auch schon vollkommen runter! Dabei hatte er die Beläge direkt vor Antritt der Tour gewechselt. Staunen allenthalben....
Also kleine Planänderung: Wir brauchen neue Bremsbeläge für seinen Crosstourer und zudem sollte es danach auf ziemlich direkten Wege weiter gehen, das Vertrauen in die Bremse war doch nachhaltig gestört. Somit fuhren wir nicht weiter Richtung Briancon sondern die N94 nach Gap, dort soll es eine Honda-Werkstatt geben.
So war es dann auch, die hatte allerdings gerade Mittagspause. Gut, dann machten wir halt auch eine. Ganz in der Nähe gab es eine passendes Bistro um die halbe Stunde zu überbrücken.
Etwa eine weitere halbe Stunde später war alles fertig und wir konnten weiter fahren.
Nun ging es über die N85 direkt gen Norden Richtung Grenoble, unser ursprünglich mal angepeiltes Tagesziel Oyonnax war inzwischen in weite Ferne gerückt, aber bis Annecy wollten wir es zumindest noch schaffen. Wir verließen dann die Nationalstraße wieder und fuhren über die D526 und den Col d'Ornon und weiter Richtung Col de la Croix de Fer. Kurz vor der Passhöhe bogen wir allerdings zum Col du Glandon. Schließlich kamen wir dann über die D911 und D912 nach Annecy.
Wir steckten schnell im schlimmsten Innenstadtverkehr, zudem besteht die ganze City auch aus fiesen Einbahnstraßen, so das wir schnell ziemlich genervt waren. Den auf der Navikarte zu sehenden Hotels kamen wir kaum näher, eben wegen dieser Einbahnstraßen. Die wir doch fanden waren entweder sehr teuer oder voll. So entschlossen wir uns erst mal wieder etwas auswärts zu fahren, in einem Vorort am See wird schon irgend wo etwas zu finden sein und so war es auch. Wir stiegen im Hotel Beauregard ab. Das angeschlossene Restaurant hatte allerdings keinen freien Platz mehr für uns, also besuchten wir eine Pizzeria in Fußreichweite.
Als wir zurück kamen hatten wir noch einen später aus den Zimmern noch tollen Blick bei Vollmond über den Lac d'Annecy. Müde ging es in die Betten...
Die Tagestour:
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Samstag, der 26.09.
Die vorletzte Etappe sollte uns an diesem Tag zurück zu Csibis Heim bringen. der Tag begann mit einem weiterenschönen Ausblick auf den morgendlichen See.
Zunächst gingen wir zum Ort des Abendessens zurück, denn neben der Pizzeria gab es ein kleines Bistro, in dem wir frühstückten. Dort wurde dann auch gleich die Tagesroute zum Ziel abgesteckt.
Der Weg dorthin ging in einem westlichen Bogen um Genf herum, durch das Jura und weiter immer an der Grenze zur Schweiz entlang. Schließlich führte der Weg noch durch einen eine Teil der Vogesen. Südlich von Strasbourg ging es dann über die Grenze zurück nach Deutschland und dort über den direkten Weg via A5 zurück zur letzten Basis.
Dort wurden wir natürlich schon erwartet und herzlich empfangen. Nachdem die Moppeds in der Garage geparkt waren war es Zeit für das Ankommbier und die ersten Berichte.
Danach machten wir uns frisch und später ging es dann ins Nachbardorf zu einem leckeren Abendessen. Schließlich noch ein letztes Mal im fremden Bett pennen...
Die Tagestour:
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Sonntag, der 27.09.
Nach dem Ausschlafen und dem gemeinsamen Frühstück packten wir drei verbliebenen Reisenden das letzte Mal unser Sachen auf die Maschinen und nach der Verabschiedung los.
Auf Landstraßen führte der Weg geradewegs Richtung Norden, erst durch den Kraichgau und dann Odenwald. Südlich von Darmstadt ging es als nächstes etwas auf die Autobahn, um den Großraum Frankfurt zu umfahren. Als nächstes führte uns der Weg durch den Taunus und weiter ins östliche Sauerland. Bei Frankenberg/Eder trennten sich dann erneut unsere Wege. Wolfi bog ab um weiter Richtung Kassel zu fahren und Sebastian und ich auf direktem Wegen zur A33 und heim. Zufrieden kamen dann auch wir schließlich zu Hause an.
Die Tagestour:
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Was bleibt?
Wie schon beim ersten Mal 2009 ist Korsika nach wie vor eine Reise wert! Heute vielleicht sogar noch etwas mehr, da die Straßenverhältnisse im Vergleich doch oft deutlich besser geworden sind. Fahrtechnisch (also jetzt auf Asphaltstrecken bezogen) gibt es (zusammen mit Sardinien) in Europa wohl nichts besseres, bis auf wenige Hauptstraßen in Küstennähe bestehen alle Straßen eigentlich nur aus Kurven.
Nach wie vor gibt es durchaus ziemliche Buckelpisten, aber deutlich weniger als noch damals und die Situation wird sich sicher weiter verbessern. Mit der Wahl unsere Quartiere hatten wir Glück, die beiden Hotels waren sowohl von der Lage als auch vom Verhältnis Preis/Leistung OK. Die beiden Orte waren auch prima als Ausgangsstationen für die Tagestouren.
Gesamtstrecken inkl. Hin- und Rückfahrt:
Insgesamt kam ich auf gut 4200km für die gesamte Tour.
Was noch fehlt sind so einige Videos, die ich unterwegs aufgenommen hatte. Ich muss aber noch Zeit und Muße finden, diese auch zu schneiden. Also wie immer...
Jedenfalls: Alle, die tolle kurvenreiche Strecken lieben, müssen eigentlich irgendwann Korsika besuchen. Noch niemand hat es bisher wohl bereut!
Ab nun beginnt also dann langsam die Vorfreude auf die nächste Urlaubstour, im Spätsommer 2016 geht es dann in die Karpaten. Das wird sicher eine ganz andere Art von Tour!
Nachtrag:
Irgendwann habe ich mal mit Google Photos ein kleines Video aus den Smartphone-Fotos erstellen lassen, das fasst den ganzen Urlaub recht gut und knapp zusammen:
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