Donnerstag, 21. Dezember 2023

Winterflucht 2024

Ich wollte die Seite in Sachen Reisepläne mal auf den akluellen Stand bringen.
Wie so oft planen wir wieder eine Winterflucht, wie so oft im Februar. Für das nun bald kommende Jahr sieht das nicht anders aus, für eine Woche wollen wir dem Winter entfliehen.
Ursprünglich wollten wir nach Isreal, das Land steht schon länger auf unserem Zettel. Nun sollte es endlich so weit sein. Und dann passierte das, was halt passiert ist und daher haben wir von unseren Plänen Abstand genommen. Es ist einfach aktuell nicht absehbar, wie die Situation dort im Februar sein wird.
Also machten wir uns auf die suche nach einer Alternative. Die Ideen nahmen dabei schon etwas wilde Wege. Kanaren geht immer, wir hatten da La Palma im Augen (dort waren wir halt noch nicht), aber dort ist im mitteleuropäischen Winter auch Hauptreisezeit und so wirklich attraktive Angebote fanden wir nicht. Mir flatterten stattdessen immer öfters gute Angebote für USA-Flüge vor die Augen. Darunter waren auch durchaus attraktive Preise für den Süden: Florida, Texas oder auch Kalifornien. Wobei uns dazu eine Woche natürlich eigentlich zu kurz ist. Zudem waren die günstigen Flüge alle nicht nonstop und man war so meist zwischen 12 und 20h unterwegs. So richtig überzeugt hat und das alles auch noch nicht.
Als nächstes stolperte ich über Pauschalreisen ind die Arabischen Emirate (VAE). Preislich waren diese recht attraktiv, gar nicht so viel oberhalb der Kanaren. Aber auch da passte uns bei den meisten "Paketen" etwas nicht. Flüge mitten in der Nacht oder von weiter entfernten Airports aus, dann teilweise auch die "falschen" Zielflughäfen (z.B. Flüge nach Abu Dhabi und Hotel nötdlich von Dubai) mit weiten Wegen. Irgendwie hat uns das auch nicht so überzeugt.

Naja, irgendwann stießen wir dann auf Tunesien. eben dort waren wir beide auch bisher noch nicht und es gibt einiges im Land zu entdecken. Neben vielen historischen Orten wie z.B. Karthago auch interessante Landschaften und Drehorte von Star Wars
Außerdem gab es preislich sehr gute Pauschal-Angebote, die insgesamt oft deutlich unter einer individuell gebuchten Reise lagen. Wie fast zu allen Ziele hatte Genia schon eine vorbereitete Karte mit allen möglichen Zielen.


So fanden wir dann ein gutes Angebot mit dem 4* Hotel Marhaba Salem Resort nördlich von Sousse, Flug bis Monastir ab Düsseldorf zu angenehmen Zeiten. Im Paket ist zwar ein Hotel-Transfer enthalten, aber wir werden uns direkt vom Airport ein Mietwagen nehmen (ist dort deutlich günstiger als vor Ort). Von der Lage aus können viele der für uns interessanten Ziele gut im Laufe eines Tages erreicht werden.
Einzig die wüstennahen Destinationen weiter im Süden sind etwas außer Tagesausflug-Reichweite, daher werden wir unser Hotel auch in der Woche für eine Nacht verlassen und uns im Hotel El Mouradi in Douz einquartieren. Hier sind wir direkt am Rand der Sahara und können somit im Laufe von 2 Tagen gut alle Ziele im Süden erreichen.

Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns, ein weiteres Land zu entdecken!

Donnerstag, 30. November 2023

Suzuki V-Strom 800DE

Es gibt wieder einen neuen Motorrad-Test! Nun ist die "mittlere" V-Strom dran.
Eigentlich ist es sogar ein Vergleichstest mit der Honda XL750. Da ich die Transalp aber schon vorher einmal im Einzeltest hatte, bin ich hier schon mehr (und im ersten Teil quasi ausschließlich) auf die Suzuki eingegangen.
Reisemaschinen kann man ja doch irgendwie am besten vergleichen, wenn man das mit ihnen macht, wofür sie so entwickelt wurden. In diesem Fall also: Auf die Reise gehen!


Somit war ich auch dieses Jahr wieder mit meine Freund Jochen auf eine Herbsttour. Ein Tourbricht dazu wird auch noch folgen. Dieses Jahr sind wir nach Mittelitalien gefahren.

Obwohl die beiden Maschinen sich auf dem Papier in fast allen Werten relativ ähnlich sind, unterscheidet sich beide sowohl in Look als auch in Feel doch recht deutlich.




Neben zahlreichen wirklich tollen Straßen gibt es in dem Gebiet auch durchaus Klasse-C Wege, bei denen sich zahlreiche Löcher zwischen einer maroden Asphaltdecke einsotrieren.


Zudem erweisen sich sehr kleine Nebenstrecken auch ab und zu mal als Schotterpiste. Meist gut festgefahren und wenig herausfordernd, aber hin und wieder mit Passagen von sehr lockerem Geläuf, so dass man sogar hin und wieder doch schon etwas von "Offroad" reden kann.


Kurzum: Die Fahrwerke mussten durchaus zeigen, was in ihn steckt.
Jedenfalls hatten wir mehr als genügend Zeit, um beiden Maschinen ordentlich auf den Zahn zu fühlen und nach gut 2300km sind dabei genug Erkenntnisse heraus gekommen.


Wie sich die beiden Maschinen dort im "echten Einsatz" geschlagen haben, wo sie sich ähneln und auch, worin sie sich unterscheiden, dass kann alles


auf motolifestyle.de nachlesen werden!
(Wie immer: Für das Layout bin ich nicht verantwortlich)

Freitag, 22. September 2023

Quickshifter

Oha, da habe ich doch etwas ganz vergessen! Nun also schnell nachgeholt...
Als ich meine Tracer 2017 kaufte, waren Quickshifter noch nicht so wirklich üblich. Ich selbst war zu dem Zeitpunkt auch in der Praxis noch nicht so einem Stück Technik begegnet.
Das hat sich in den letzten Jahren geändert. War es anfangs eher ein "Naja, ganz nette Spielerei" hat sich ein Quickshifter dann im Laufe der Zeit (mit diversen Testmaschinen) schnell zu einem "Geil, hätte ich auch gern!" geändert.
Mein alter Freund Jochen hat dann bei seiner 2017er Tracer 900 (RN43) direkt einen QS als Zubehör verbaut. Für mein 2015er Modell wurde von Seiten Yamahas dieses Zubehör leider nicht angeboten. Tja, älteres Modell, kann man halt nichts machen. So dachte ich zumindest.

Dann stieß ich zufällig im Forum auf Drittanbieter Schaltautomaten zum Nachrüsten. Nachdem ich mich da ein wenig Eingelesen hatte, bestellte ich mir schließlich einen Healtech Quickshifter easy (iQSE) konkret das Modell iQSE-1+QSH-P4A.
Da wenig später eh ein Werkstatt-Service bei meiner Tracer anstand, ließ ich das Gerät dann gleich mit einbauen. Wen die Arbeitsschritte interessieren, hier die Anbauanleitung.


Hier einmal die zentrale Schaltbox, offen unter der Sitzbank liegend. Für diese kleine Kästchen fand ich einen passenden Platz direkt neben der Batterie.





Die Kabel noch etwas zusammengerollt und danach konnte der Halterahmen für die Sitzbank wieder montiert werden. Soweit "sauber" im Rahmen der Möglichkeiten.


Für die Position des Drucksensors, der die eingeleiteten Schaltvorgänge registriert, hat sich mein Schrauber für die Schaltwelle entschieden. Laut Anleitung ist eine Montage hier oder an der Schaltstange möglich.


Die Position an der Welle lag näher am Rahmen und somit ist der Sensor etwas unauffälliger. Klang soweit vernünftig. Somit war der Einbauteil erledigt, die Inbetreibnahme erfolgt dann im nächsten Schritt. Dazu ist eine kleine App zuständig. Bei eingeschalteter Zündung nimmt diese Kontakt per Bluetooth mit der Schaltbox auf und dnach lässt sich der Quickshifter umfangreich konfigurieren.



Bei laufendem Motor meldet sich die App zunächst mit einem aktuelle "Zustand" (das Bild oben stammt nicht von der Ersteinrichtung), man kann als groben Funktionstest z.B. die Zündung kurz auf Knopfdruck unterbrechen. Wenn das alles Funktioniert landet man schließlich im Übersichtsmenü.
Dort also zunächst den Setup-Assistenten ausgeführt. Hierzu muss man eigentlich nur im Stand und gezogener Kupplung 3x normal rauf und wieder runter schalten. Dadurch wird der Druck auf den Sensor registriert, danach muss man die Zylinderzahl festlegen und schon sollte alles fertig sein. Man kann in der Zusammenfasusng dann noch die ermittelte Werte nach belieben anpassen. 


Ich war sehr gespannt und fuhr los. Die ersten Schaltvorgänge funktionieren zunächst auch wie erhofft, ich war beeindruckt. Einige Male schaltete ich vom 2. bis in den 6. Gang durch, bei verschiedenen Drehzahlen. Schnell gab es aber einige Aussetzer, also misslungeen Schaltvorgänge (funktionierte einfach nicht). Dann kamen auch diverse wenig saubere Schaltungen ins Spiel und schließlich fand ich beim Durchsteppen der Gänge auch immer wieder eine Art "Leerlauf", wo keiner sein sollte, also z.B. zwischen den Gängen 4 und 5. Meinen Fahrversuch brach ich schließlich ab, als einige Schaltvorgänge dann mit lautem Krachen vollzogen wurden. Sowas kann nicht wirlich gesund für's Getrieben sein.
Also anhalten, erneut die App aufrufen und den Quickshifter dort deaktivieren. Schon ist alles so also wäre die Technik nie eingebaut worden. Ich war schon etwas desillusioniert.

Kurz darauf stand eine große Alpentour an, die ich entsprechend mit deaktiviertem QS absolvierte. Nach der Tour geriet die Sache dann doch etwas längere Zeit in Vergessenheit, zudem weiteren Touren mit anderen Testmaschinen stattfanden.
Aber irgendwann kam mir das verbaute Stück Technik doch wieder in den Sinn, verbunden mit der Idee eines neuen Versuchs. Dazu wollte ich den Sensor allerdings zunächst umbauen. Von der "bequemen" und optisch unauffälligeren Version an der Schaltwelle wollte ich das kleine Zwischenstück nun doch einmal an das Schaltgestänge bauen. Also dorthin, wo diese Art von Sensoren eigentlich sitzen. Wenngleich diese Geräte "normalerweise"  (werksseitig) natürlich im/zwischen dem Gestänge befinden und nicht einfach eben dort "dran".


Der Umbau war recht simple und in ein paar Minuten erledigt. Ich zog die untere Mutter grob nach Anleitung fest und wollte dann den gesamten Einrichtungsprozess neu durchlaufen. Dazu löschte ich die App-Daten komplett und fing somit wieder bei "Null" an.


Ich fuhr also wieder los, ließ die Tracer ein wenig warm werden und startete dann das Setup wie gehabt. Nach meinen Schaltvorgängen kam dann allerdings eine für mich neue Meldung. Der Sensor liefert leider keine korrekten Werte, ich solle doch die Mutter zur Befestigung etwas fester oder aber loser einstellen. Natürlich hatte ich entsprechendes Werkzeug gar nicht eingepackt. 
Wieder fuhr ich frustiert weiter, fragte mich nach einigen hundert Meter aber, ob der Schaltautomat nun direkt und automatisch wieder deaktiviert wurde. Also einfach mal "quick shiften".
Zu meiner Überraschung war die Technik noch aktiv, also nutze ich sie auf der weiteren Fahrt. Die noch größere Überraschung war allerdings, dass der Quickshifter gut funktionierte! Ich erweiterte meine kleine Runde um sicherlich 20-30km und schaltete mich in alle Variationen durch das Getriebe. Von nahezu perfekt geschmeidig bis zu einem maximal kleinen Klicken war alles dabei, aber weder ein unerwarteter Leerlauf noch ein lauten Knallen im Getriebe. Kurzum: Das Ding funktionierte nun tatsächlich so, wie es sollte!
Aus lauter Begeisterung (und Frustangst) ließ ich alles so, wie es war. Ich fuhr schließlich sogar erfolgreich eine große Balkanrunde mit dem unvollendeten Setup.

Irgendwann wollte ich es dann aber doch wissen, drehte also die besagte Mutter etwa 1/8 Umdrehung fester und ließ das Setup noch einmal laufen. Dieses Mal konnte ich die Einrichtung erfolgreich beenden, passte noch ein wenig die Werte an und in der tat ist die ganze Sache nun noch etwas geschmeidiger geworden. Kurzum: Auch wenn es im Endeffekt doch recht lange gedauert hat und ich die Lösung viel schneller hätte haben können.
Übrigens: Auch wenn eigentlich nicht vorgesehen, funktioniert das Runterschalten (bei nicht zu hohen Drehzahlen) auch meist recht gut.

Nun bin ich sehr zufrieden mit meinem Nachrüst-Schaltautomaten.

Montag, 18. September 2023

Honda Transalp

Nach längerer Zeit hatte ich wieder eine Testmaschine auf dem Hof. Die letzten Tests fanden ja immer direkt im praktischen Reiseeinsatz statt. Nun also mal wieder mit einer Maschine auf den Hausstrecken unterwegs.
Wobei mir das Timing für den Test eigentlich wenig lag. Direkt vorher war ich (mit der eigenen Tracer 900) auf einer großen Tour (östliche Balkan) unterwegs. Nach so einer 4800km-Runde habe ich für gewöhnlich erst einmal keinen Bedarf mehr auf's Motorrad fahren.
Schon gar nicht in heimischen Gefilden.
Allerdings handelte es sich bei der Testmaschine um die neue Honda XL 750 Transalp und auf eben diese war ich schon sehr neugierig, selbst bei der gerade vorherschenden Hitze.
Von dieser Modellreihe hatte ich vor diversen Jahren schon die Vorgängermodelle mit 650 und 700cm³ im Einsatz. Einmal für einige Tage als Leihmaschine der Werktsatt und auch als Urlaubs-Leihmaschine (auf Teneriffa). Beide mochte ich als umkomplizierte Mittelklassebegleiter.

Ein paar Tage später holte ich nun also die neue Maschine ab und hatten dann neben zwei Runden im näheren Umland noch genug Zeit für zwei größere Tagestouren ins Weserbergland bis weit jenseits der Weser und auch noch 400+ Kilometer im Sauerland zu machen.






Insgesamt konnte ich der neuen "Transe" auf mehr als 1000km schon recht genau auf den Zahn fühlen. Meine Eindrücke dazu könnte ihr gerne


auf motolifestyle.de nachlesen!

Donnerstag, 20. April 2023

Frühjahrstour

Mein guter Freund Jochen und ich hatten schon vor längerer Zeit (also schon Ende letzten Jahres) ein Terminfenster für die nächste Motorradtour angepeilt. Nach den letzten beiden größeren Touren im Herbst soll es nun mal wieder im Frühjahr los gehen. Früher machte ich die Touren fast immer in diesem Zeitfenster, gerne mit einem der Brücken-Feiertage rund um Pfingsten. So machen wir es nun auch wieder: Rund 2,5 Wochen ab Fronleichnam (08.06.) soll es los gehen.
So weit, so klar. Das Zielgebiet war allerdings noch offen, ebenso die Fahrzeugwahl. Die letzten beiden Touren hatten wir immer mit Motorradtests verknüpft, siehe die Balkantour 2021 und die Herbstour 2022 nach Nordspanien. Im Herbst eines Jahres sind die aktuellen Motorradmodelle nicht mehr ganz so neu und alle Magazine und Medien sind mit ihren Tests durch. 
So konnten wir bei den möglichen Maschinen dank Motolifestyle.de immer eine interessante Auswahl treffen. 

Als mögliche Ziele hatten wir einmal eine Tour nach Norwegen auf dem Zettel, ggf. sogar bis hoch zum Nordkap. Im (südlichen) Norwegen war ich im Juni/Juli 2018 schon einmal und definitiv werde ich dort noch einmal hin! Da gab es schon eine grobe Idee mit einem Hersteller samt passenden Fahrzeugen. Die Anreise hätten wir bevorzugt mit einer Fähre aus heimischen Gefilden (Eemshaven/NL oder Kiel) absolviert. Diese Touridee zerschlug sich allerdings und zudem wurde es langsam auch etwas spät (=teuer) für die Fährbuchung. 
So ging unser Fokus dann wieder in die andere Richtung: Jochen ist schon länger interessiert an einer Tour Richtung Karpaten. Ich selber war im Spätsommer 2016 in dem Gebiet unterwegs und es war eine wirklich großartige Runde. So hatten wir die Idee, die Karpaten zusammen mit "Wendepunkt" Moldawien (offiziell: Republik Moldau) anzupeilen. Als Start/Ziel der Tour bot sich, wie auch schon 2016, der ungarische Balaton an. Die Eltern unsere guten Freundes Csibi haben dort ein Ferienhaus und eben dort könnten wir unseren Trailer abstellen. Um in Sachen "Länderpunkte" noch etwas auf den Zettel zu bekommen, wollten wir auf dem Hinweg ggf. auch noch durch Serbien fahren und vielleicht einen kleinen Schlenker durch Bulgarien machen.

Allerdings war die Sache mit den Motorrädern nach wie vor offen, ob und was für Modelle wir ggf. bekommen könnten. Im Frühjahr ist die Sache nicht ganz so leicht, viele Motorräder sind schon terminlich verplant und irgendwie zusammen passen sollen die Maschinen ja auch.
Daher blieb für mich auch immer im Hinterkopf, die Tour mit den eigenen Moppeds zu fahren. Genau da hatte ich in Sachen Karpaten aber in manchen Gegenden etwas bedenken. 2016 hatten wir auf der Tour besonders im nördlichen Bereich teilweise wirklich räudiges Geläuf. Wo man mit einer Enduro samt großen Federweg noch lässig durchrumpelt macht die Sache mit reinen Straßenmaschinen dann doch unter Umständen deutlich weniger Spaß.
Daher suchte ich auch noch nach einer Alternative und hatte dazu dann eine Runde quer durch Italien im Hinterkopf. Mit dem Trailer bis durch die öde Po-Ebene und dann den ganzen Stiefel runter, ggf. noch mit Abstecher nach Sizilien und dann wieder hoch zum Ausgangspunkt.
Immerhin bringen die eigenen Motorräder für uns den großen Vorteil mit, dass wir nicht in Sachen Gepäck improvisieren müssen. Unsere Machinen, übrigens beides Yamaha Tracer 900, sind in dieser Hinsicht bestens ausgestattet. Große Aluboxen als Koffer, verschieden große Tankrucksäcke samt Haltesystem und Stromversorgung für die mitgeführte Elektronik, dazu wahlweise bei Bedarf noch ein TopCase.
Es blieb aber doch nur recht kurz bei diesem geistigen Abstecher, das Zielgebiet Richtung Osten reizte mich doch grundsätzlich mehr. Ich bastelte also einen ersten Entwurf und in Sachen Straßenqualität werde ich einfach bei der späteren, detailierteren Planung die Strecken mit regelmäßige Begutachtung per Google StreetView gegenchecken.

Jochen merkte bei einem ersten, groben Entwurf an, dass es dort unten nun auch nicht mehr allzu weit bis Nordmazendonien (an dessen Grenze wir 2021 schon waren!) und Griechenland wäre. Ganz so nah liegt es dann doch nicht, das alles zusammen würde dann doch zu viel für unser Zeitfenster werden. 
Bei genauerer Betrachtung der abgesteckten Route fiel mir dann aber auch auf, dass der ursprünglich gedachte Abstecher nach Moldawien uns schon etwas aus der Richtung bringen würde und zudem fahrerisch auch nur bedingt reizvoll wäre. Die zudem etwas angespannten Lage im Land wegen des benachbarten Ukraine-Krieges lasse ich einmal außen vor. 
Der nördliche Teil der Karpaten war zudem, wie oben schon erwähnt, in Sachen Fahruntergrund oft in schlechtem Zustand, der Süden deutlich besser. So plante ich die ganze Route noch einmal um und verschob die Runde ein gutes Stück nach Süden.
Inzwischen hatte sich die Sache mit den Testmaschinen auch zerschlagen, die möglichen Kombinationen (sehr unterschiedliche Gewichts/Leistungsklassen) passten mir dann doch nicht so richtig ins Konzept. Also geht es nun definitiv mit den eigenen Maschinen los!

Die frühen und später angedachten Zielgebiete:
 
Nach dem "Umbau" der ersten Karpaten-Runde ergab sich dann folgendes Bild: Statt Moldawien also deutlich mehr Bulgarien, dazu Abstecher durch Nordmazedonien, Griechenland und auch noch etwas der europäische Teil der Türkei. Die Route passte ich dann noch einige Male etwa an und "final" kam dann dieser Entwurf heraus. 


Wobei "final" natürlich nicht so ganz stimmt. Da wir ja nun mit unseren (Straßen-)Maschinen fahren, muss ich noch weite Teile der Route im Detail überprüfen. Allzu schlimmes Geläuf wollen wir dann doch meiden und somit habe ich bei der bisherigen Planung auch kleinste Nebenstraßen ausgespart. Mit den zuletzt auf größeren Touren verwendeten Enduros sähe das anders aus. Da würden wir uns eher von den Pisten überraschen lassen.
Aber ich bin mir sehr sicher, dass ich für diese Schleife schon die passenden Wege finden werde! Das "Versicherungsproblem" der letzten Balkantour werden wir zu mindest nicht haben, für unsere Maschinen haben wir die sog. grüne Versicherungskarte schon bereit liegen.
Die abgesteckte Route ist zudem eher als Leitfaden zu sehen, da wir vorher ja nie wissen, wie weit wir an welchen Tagen kommen und wir immer im Laufe des Tages entscheiden, wo wir Quartier aufschlagen werden. Dabei kann es natürlich auch abseits der Route gehen, je nach Lage und Angebot.

Wir haben beide ziemlich Bock auf die Runde! Sowohl die Karpatentour 2016 als auch die Balkantour 2021 waren beide großartig und nun steht ja in gewisser Weise ein erweiteter Querschnitt aus beiden Gebieten an.

Auf jeden Fall wird diese Tour auch wieder einen Hauch von Abenteuer haben!

Dienstag, 28. März 2023

Maiflucht 2023

Für den Mai 2023 war schon weit über einem halben Jahr etwas geplant: Endlich die 2. Motorradtour auf Kreta nachholen! Im April 2018 waren wir dort und wollten im Mai 2020 wieder dorthin, es war schon alles gebucht. Dann kam Corona.
Nun wollten wir also den 2. Trip endlich einmal nachholen. Im letzten Herbst hatte ich Wolfi darauf angesprochen. Eigentlich hat er das Moppedfahren an den Nagel gehängt, aber eine Kreta-Runde würde er noch einmal machen! Schnell hatten wir ein illustre Truppe mit 5 Personen zusammen, alles schien klar zu sein. Es näherte sich das Jahresende langsam und Mitfahrer Jochen merkte, dass ihm dann doch etwas die Urlaubstage fehlen. Stehen doch einige Skitage auf dem Programm und zudem wollen wir ja wieder eine große Tour machen. Also sagte er ab. Kurz darauf (beim Weinachtsstammtisch) erklärte Wolfi dann, dass er inzwischen lieber alleine Urlaub macht (das hatte er im Sommer sehr ausführlich bei einer Frankreichrundfahrt mit seinem Cabrio gemacht) und daher wohl doch nicht mitkommen würde. Kein Problem, soll ja jeder für sich entscheiden, an was und mit wem man Lust hat.
Es blieben 3 Personen, aber irgendwie wohl nicht mehr so die rechte Lust auf diese Tour. Anfangs suchte ich noch ein paar Flüge heraus, aber irgend etwas passte nie, so verlief sich die Sache dann irgendwann im Sande. Genia wollte im gleichen Zeitraum mit ihrer Freundin Jenny auf Tour, aber auch das sollte so nicht klappen. Dazu kam für Genia noch eine Familienfeier am Startwochenende in den Kalender, so blieben nur noch 5 Tage von der angedachten Woche.
Nun denn, wir beiden hatten uns die Urlaubstage frei gehalten, also wollen wir sie auch nutzen! Dann fahren wir halt zusammen los. Zunächst fanden wir nicht so die passenden/interessanten Flugziele, oder aber diese waren preislich schon recht "verdorben". Einzig einige Angebote von WIZZ-Air (ab Dortmund) schienen interessant. Allerdings relativierte sich das schnell, als wir uns deren Preispolitik genauer ansahen. Bei den Billig-Airlines ist es ja inzwischen nicht ungewöhnlich, dass im Basispreis nur ein kleines Handtäschchen enthalten ist. Oft kostet ein kleiner Kabinentrolley schon Aufpreis. Bei WIZZ liegt dieser "Aufpreis" aber deutlich über dem eigentlichen Ticketpreis. Die Extra-Gebühren für einen "echten" Koffer wollen wir mal ganz außen vor lassen. Daher nahmen wir von den anvisierten Zielen wieder Abstand.
Die nächste Idee war dann ein kleiner Roadtrip durch Belgien. Zunächst einen Abstecher nach Antwerpen, dann nach Brügge und schließlich mit einigen Anlaufpukten durch den Süden des Landes. Die Plan stand also quasi schon, bis ich in der Woche danach doch noch einmal nach Flügen schaute.
Und sehr schnell sprang mich da ein Angebot von RyanAir von Weeze nach Pescara (Italien) an. Keine Ahnung, warum ich das vorher nicht gesehen hatte. Vielleicht war es neu oder das Ziel erschien mir vorher nicht interessant genug.


Pescara liegt nämlich an der Adria grob in der Höhe von Rom, ist ein Touristen-Badeort mit ewig langen Sandstränden und im Sommer wohl unzähligen Reihen von Sonnenschirmen an eben diesen. Ganz viel mehr hat der Ort nicht zu bieten, also für uns relativ uninteressant. Aber da wir bei solchen kleinen Fluchten eh mit einem Mietwagen umher fahren, ist der Ausgangsort gar nicht so relevant, wenn es denn in "erfahrbarer" Nähe interessante Ziele zu erreichen gilt. Und das haben wir hier südlich des Ausgangspunkt in Form der Region Apulien. Genia hat ja quasi für die ganze Welt Karten mit interessanten Zielen vorbereitet und so konnten wir auch eben dort viele Treffen ausmachen. Unser primäres Zielgebiet habe ich auf der Karte mal grob markiert. Außerdem gilt ja unsere alte Regel: Italien geht immer!
Somit werden wir dann in den nächsten Wochen einen genaueren Plan schmieden, was wir ansehen wollen und wo wir unterwegs Quartier machen werden. Für uns beginnt der Urlaub ja immer schon ein wenig mit der Planung.

So fahren wir nun wieder in unser Lieblingsland und entdecken dort eine weitere Region!

Dienstag, 28. Februar 2023

Pyrenäen/Nordspanien - 10/2022

Nachdem Jochen und ich im Vorjahr eine tolle Herbsttour mit zwei Honda AfricaTwin quer durch den Balkan gemacht hatten, wollten wir auch im Herbst 2022 wieder los.
Unser Ziel hatten wir recht schnell gefunden, wir wollten nun die "Backuplösung" des Vorjahres besuchen: Die Pyrenäen in Kombination mit weiteren Teilen in Nordspanien, insbesondere das Kantabrische Gebirge. Die Vorgeschichte dazu hatte ich hier niedergeschrieben.
Jochen war lange Zeit jedes Jahr in dem Gebiet in Sachen Enduro unterwegs, hatten dabei aber (liegt in der Sache) nur ein recht überschaubare Region dort befahren. Ich selber war im Mai 2013 dort, was leider nicht wie erhofft lief. zum einen hatten wir recht schlechtes Wetter damals, alle größeren Pässe waren geschlossen und zudem war das bisher meine einzige Tour, die ich nicht zuende fahren konnte. Ein Sturz mit ein paar Knochenbrüchen bescherte mir immerhin die angenehmere Rückreise per Flugzeug statt der ewig langen Autofahrt. Kurz gesagt: Mit den Pyrenäen hatte ich nich eine Rechnung offen.
Bei so einer Tour bot es sich zudem wieder an, diese mit Motorradtests zu verbinden! Wie kann man Maschinen besser testen als im "echten Reiseeinsatz" über mehrere tausend Kilometer?
Wir wollten dieses Mal nicht identische Maschinen nehmen, aber natürlich schon "artverwandte". Zudem hatten wir uns vorgenommen, auch einige Abschnitte bewusste abseits der Straßen zu fahren. Hierzu bietet sich prima der TransEuroTrail (TET) an, es gibt in vielen Ländern zehntausende Kilometer, die kartogafiert und legal befahrbar sind. Somit legete ich mit die in Frage kommenden Abschnitte des TET schon offline bereit.
In Sachen Motorräder wurden es, wie im oben verlinkten "Vorbericht" schon erwähnt, dann die Yamaha Ténéré 700 und die Aprilia Tuareg 660.
Beide auf den ersten Blick sehr ähnlich, aber beim genaueren Hinsehen mit vielen Unterscheiden in den Details. Die enstprechenden Testberichte (natürlich von nach der Reise) gibt es für die Yamaha hier und die Aprilia dort.

Zurück zur eigentlichen Tour: Im Endeffekt hatten wir uns dieses Gebiet hier im Groben abgesteckt.



Dann ging es endlich los und wir waren voller Vorfreude. Die sich als absolut berechtigt herausstellen sollte. Hier auf die Schnelle einmal eine kleine Ansammlung von Impressionen von der Reise.





























Was, wann und wie sich alles auf unserer Tour genau ereignet hat, kann gerne 


auf motolifestyle.de nachgelesen werden!
(P.S.: Für die Formatierung bin ich nicht zuständig)


Abschließend hier noch einmal die genaue Karte mit den ganzne Routen und unseren Zielen.


Fazit:

Die Pyrenäen sind ja nun alles andere als ein Geheimtipp. Das man dort großartig Motorrad fahren kann, ist wohl allgemein bekannt. Die Gebiete weiter westlich davon, direkt an der spanischen Nordküste vom Golf von Biscaya bis an den Atlantik, sind hingegen wohl bei nicht so vielen Motorradreisenden auf dem Zettel. Und das wirklich zu unrecht! Der Fahrspaß lässt in dieser Region definitiv nicht nach. In dem Gebiet lassen sich weiterhin tolle, kurvige Bergstraßen nun aber mit Quartiere und Abende am Meer verknüpfen, welches nie weit entfernt liegt.

Man sollte wirklich nicht immer oder unbedingt am westlichen Ende der Pyrenäen kehrt machen, das Motorradparadies hört hier nicht auf. Es geht einfach weiter...