Freitag, 23. Dezember 2016

#TopFlop16

Der alte Griesgram fing mal wieder damit an.
Motorradblogger sollten doch mal ihre Tops und Flops des Jahres zum Thema Motorrad verbloggen. Und damit alle das auch leichter finden, gab es auch gleich noch den passenden Hashtag dazu: #TopFlop16
Was da nun in welche Kategorie fällt, muss halt jeder für sich heraus finden. Erlebnisse, Meinungen, Neuigkeiten... wie auch immer.

Fang ich doch mal mit (meinen persönlichen) Tops/Flops an.


Flops:

  • Ich bin, wie eigentlich irgendwie immer, zu wenig Motorrad gefahren. ich weiß nicht einmal genau, wie viel es war, denke mal so rund 6000km. irgendwie kommt immer noch zu häufig etwas dazwischen. Wie immer nehme ich mir vor, nächstes Jahr mehr zu fahren. Obwohl ich jetzt schon wieder Zweifel habe, ob das überhaupt klappt (warum wieso usw. gibt es wohl ein anderes mal)

  • Dann ein großer Flop war zum Anfang des Jahres der Ist-Zustand der alten XTZ 750. Eigentlich wollte ich ja nur mal etwas den Vergaser reinigen oder einige Teile auswechseln (lassen), daraus wurde dann doch eine derbe Generalüberholung. Die war deutlich zeit- und kostenintensiver als ich ursprünglich gedacht hatte.

  • Ein weiterer Flop für mich war die Tatsache, dass die Herzdame 2016 mit ihrer kleinen eNTe gar überhaupt nicht gefahren ist. Das finde ich wirklich schade, zumal es keinen wirkliche Grund gab. Sie allerdings auch, daher bleibe ich bei der Sache weiter zweckoptimistisch. Schauen wir mal, was bei den beiden 2017 so kommt...


  • Noch ein Flop (in gewisser Weise) ist, dass ich nach wie vor keine wirkliche Ahnung habe, was für ein Mopped ich mir als nächstes mal kaufen soll. Also so als "gute Hauptmaschine" für die Hornet. Im Bekanntenkreis werden häufiger mal Motorräder gekauft und oft denke ich, Wow, toll, schön... Doch genauso oft ist das Objekt dann nicht wirklich was für mich. Zu radikal, einschränkend oder oft auch einfach viel zu teuer. Obwohl das irgendwie auch quatsch ist, eigentlich weiß ich einfach selber gar nicht wirklich, was ich so haben will. oder ob ich überhaupt etwas anderes haben will. Ich hatte vor längerer Zeit (auch schon über 3 Jahre her!) mal mit der Tiger 1050 geliebäugelt. Mag ich immer noch und ich schaue auch regelmäßig nach dem Typ. Oder zuletzt in moderner Variante als Tracer 900. Gefällt mir auch. Aber ist es sowas wirklich? Ach, ich weiß auch nicht....


  • Letzter Flop war neulich die Tatsache, dass ich für die HU der Hornet neue Reifen benötigte. Und statt dann wie üblich die ausgebauten Räder zu einer Werkstatt zu bringen, musste ich mit der ganze Maschine dort hin. Ich bekam hinten die Steckachse einfach nicht raus. OK, meine "Werkstatt" ist mein Stellplatz draußen samt Montageständer, also nicht wirklich ein Profischrauber-Platz, aber trotzdem. Kam mir schon etwas doof vor. So blieb mir erst nur der Wechsel der Bremsbeläge. Im Endeffekt saß das Kettenrad mit dem Lager fest. Nix wildes und kommt wohl laut Schrauber häufig vor. Hatte ich aber noch nie und die Hornet hat nun gute 93tkm auf der Uhr...



Tops:

  • Als erstes und wichtigsten für 2016 auf jeden Fall die Karpatentour! Lange drauf hingedacht und nun endlich gemacht. Es war großartig und davon zehre ich immer noch.


  • Dann auch die Frühjahrstour, die zwar viel "kleiner" als ursprünglich angedacht war und wir auch nicht wirklich Wetterglück hatte, aber sie fand endlich nach langen Jahren mal wieder statt! Danke Ronnie, dass wenigsten auf Dich Verlass war (wie eigentlich immer!).


  • Auch jedes Jahr ein Highlight ist das Hornet-Treffen. Vor allem halt wegen der tollen Menschen, die wir viel zu selten sehen! Und der Griesi war auch sogar kurz zu Besuch.


  • Womit ich direkt beim nächsten Top wäre: #Roadblog2016. Der alte Griesgram geht auf Tour und besucht andere Moppedfahrer. Tolle Idee, nachdem es vor längerer Zeit schon einmal einen Roadblog gab. Wieder ins Leben gerufen und natürlich darüber geschrieben. Klasse!


  • Ein Top von 2016 war das Ergebnis des ersten Flops. Was aus der 750er XTZ wurde, nachdem sie so richtig überholt war. Was machte die Maschine auf einmal mehr an Spaß, toll!


  • Auch ein Top waren für mich die diesjährigen Honda-Testtage, ganz im Zeichen der neuen AfricaTwin und vor allem: Auf einem Enduro-Testgelände. Ich hatte bisher mit so einem Terrain keinen Kontakt und daher eine klasse Chance!


  • Das letzte Top war dann meine Werkstatt (siehe auch Flop). Als ich die Hornet dort hin brachte, machte die Maschine irgendwo am Hinterrad Quietschgeräusche. Bei Motorrad König stellte sich dann heraus, dass ein Blech zur Halterung der Beläge sich etwas gelöst und verschoben hatte. Ein weiteres kleines Blech hingegen fehlte ganz. Nach den Verschmutzungen am Sattel zu urteilen schon deutlich länger. Naja, muss ich mir mal irgendwann besorgen dachte ich mir. und einige Wochen später bekam ich dann eine WhatsApp-Nachricht von der Werkstatt mit dem Text: "Hab da noch was gefunden, kannste Dir abholen!". Das machte ich kürzlich und mit den Satz "Frohe Weihnachten!" bekam ich es in die Hand gedrückt. Der Schrauber hatte es in einer Kiste mit alten Bremsenteilen gefunden. Klasse Service!



Ich glaube, das war es. Sollte mir noch was einfallen, werde ich es nachreichen.
Schöne Idee, die vergangene Saison noch einmal Revue passieren zu lassen.

Sollte man wirklich jedes Jahr machen!

Montag, 19. Dezember 2016

360° Kamera

Schon seit einigen Jahren mache ich begeistert Kugelpanoramen, seit es die Google SmartPhone-Kamera mit "PhotoSphere" gibt. Das funktioniert meistens ganz gut, aber hat halt auch so einige Nachteile, in erster Linie bedingt durch den Ablauf: Man dreht sich im Prinzip einmal voll im Kreis und macht dabei eine ganze Reihe einzelner Fotos, von ganz oben bis ganz unten. Zum einen dauert das eine ganze Weile und zum anderen ist man halt auch nicht immer allein in der Gegend, so dass gewisse Objekte (in der regel Menschen) ihre Position verändern. Wenn es gut läuft, verschwinden diese Personen ganz aus dem Bild, aber meistens bleiben Teile übrig. Was anfangs noch lustig aussieht stört mit der Zeit aber eher. Vor allem, wenn es nicht nur eine Person ist.
Ein weiteres Problem sind sog. Stitchingfehler, wenn die ganzen Einzelbilder zusammengesetzt werden. Das ist nämlich häufiger nicht ganz so sauber, zumal man die Kamera ja nun doch nicht exakt an der gleichen Stelle bewegt. Besonders häufig tritt das bei nahen Objekten auf.
Naja, wenn alles auf Anhieb funktioniert und man ein gutes Ergebnis (mit 40MPix Auflösung) hat  ist alles gut. Wenn man aber minutenlang Einzelbilder macht und das Ergebnis weniger toll oder ganz Müll ist macht es keinen Spaß.

Um zu verstehen, was ich damit meine, hier zwei Beispiele. Ein gutes PhotoSphere (am Roque Nublo auf Gran Canaria) und ein weniger dolles (wegen besagter Probleme) vom abendlichen Times Square in New York City.



Nun, nach einigem hin- und her Überlegen habe ich mich (wahrscheinlich) entschlossen, mir eine Vollsphärenkamera zu kaufen. Also Kamera in die Hand nehmen, Knöpfchen drücken und das Rundherumpanorama ist fertig. Gerade in Anbetracht der Reise nächsten Sommer möchte ich auf die Rundumsicht-Funktion nicht verzichten, dabei aber auch nicht ständig minutenlang beschäftigt sein.

Ich hatte schon vor etwa einen halben Jahr mit dem Gedanken gespielt, allerdings sagten mir die vorhandenen Angebote da nicht so wirklich zu. Es war ging mir meist irgendwie um zu wenig Auflösung für zu viel Geld. Anfangs war die Ricoh Theta S  das einzig wirklich interessante Modell, kostete aber auch knapp 400€. Für Kugelpanoramen mit 14MPix und Full-HD 360° Videos.
Nun, exakt das Modell hatte sich allerdings der Womke gekauft und so konnte ich mir dann einige Praxisbilder ansehen. Und gerade in Räumen und/oder mit vielen Leuten waren die Ergebnisse durchaus ansehnlich. Also genau dort, wo die Handarbeit mit dem Handy so gar nicht funktioniert.
Klar ist die Auflösung nicht vergleichbar, irgendwo hin zoomen kann man sich meist schenken, aber in der Regel geht es darum auch gar nicht.
Inzwischen gab es auch (neben günstigen China-Varianten mit meist deutlich niedrigerer Auflösung) einige Alternativen in der Preis/Leistungsklasse, speziell von Samsung und LG.
Gerade die Samsung-Cam kam bei Tests ganz gut an, aber benötigt zur vollen Funktion ein entsprechendes Galaxy-SmartPhone aus gleichem Haus. Sowas klingt schon sehr nach Apple und kommt daher auch nicht in Frage.
Die LG-Cam hat ähnliche Eckdaten, war von Anfang an etwas günstiger, schnitt in Tests aber durchwachsender ab. Also wollte ich erst einmal weiter abwarten.
Nachtrag an dieser Stelle, danke an Sven B. für den Hinweis: Die Jungs von XDA haben sich die Samsung-App mal vorgenommen und die enge Kopplung zu deren eigenen Oberklassen-Smartphones entfernt. Die dort bereitgestellte Version ist somit wohl uneingeschränkt (?) auch mit anderen Handy zu verwenden.
Nun gab es neulich die besagte Theta S bei Amazon im Angebot (289€) und so setzte ich mich mit Womke in Kontakt, um noch einmal Erfahrungen zu hören. Die bekam ich und dabei gleich noch weitere Fotos, u.a. aus dem Wanderurlaub in den Alpen.
Zudem erfuhr ich, dass es ein Nachfolgemodell mit gleicher Technik (aber Videozeit ist auf 5min beschränkt und der HDMI-Ausgang fehlt) gibt, heißt nun Theta SC.
Parallel las ich mich wieder etwas ein und stieß dabei auf die LG, die seit der Veröffentlichung einige Updates bekommen hatte und die Ergebnisse inzwischen besser wären.

Nun machte ich folgendes: Ich bestellte mit die LG-Cam und lieh mir gleichzeitig die Theta S von Womke aus. Mal die beiden Kandidaten hübsch vergleichen.
Inzwischen sind einige Tage (samt Wochenende) ins Land gezogen und ich bin mit meinen Tests auch durch.
Das Ergebnis: Ich werde die LG behalten!

Im Prinzip geben sich die beiden Modelle nicht viel, die Bildqualität ist durchaus vergleichbar. Es gibt kein professionelles Ergebnis, was bei den Auflösungen (und entsprechendem Preis) auch nicht zu erwarten war.

Die Theta S liefert (Out-of-the-Box) bei schlechtem Licht die etwas besseren Ergebnisse, da ist das Bild der LG etwas zu dunkel. Wenn es dagegen hell ist, passt die Belichtung der LG besser, da wirkt das Bild der Ricoh etwas überstrahlt.
Beide "Naja-Ergebnisse" lassen sich relativ leicht brauchbar korrigieren (ich mache das in der Regel mit den Bordmitteln von Google Fotos) oder aber vorab durch Nutzung der entsprechenden SmartPhone-App und Verwendung der Belichtungskorrektur im manuellen Modus umgehen.

Hier mal zwei Beispielbilder bei schönem Sonnenschein. oben das etwas helle Bild der Ricoh, darunter der LG. Beides stand-alone ohne App aufgenommen. Einfach Kamera an und den Auslöser gedrückt.




Zu den Apps:
Sowohl die kleinen Tools von Ricoh als auch LG haben einen ähnlichen Umfang: Verbindung herstellen, als Fernbedienung fungieren, die Einstellungen der Kamera ändern/anpassen, Ergebnisse sichten und schließlich natürlich die Daten übertragen.
Die Variante von LG gefiel mir dabei besser, sie lief insgesamt "runder" und auch zuverlässiger, war schöner anzusehen und zudem auch funktionell abgestimmter.
Bei der Ricoh musste ich vorher das Kamera-eigene WLAN auswählen, sonst gab es eine Fehlermeldung, die App von LG machte das alles nach der Ersteinrichtung selbstständig: Nach dem Start verband sie das Handy automatisch mit dem eigenen WLAN (ggf. wurde die Cam sogar vorher per Bluetooth noch eingeschaltet) und nach dem Beenden wurde das WLAN selbstständig wieder auf das vorher genutzte umgestellt.
Die Übertragung von Fotos geht sehr flott, bei Videos sollte man schon etwas Zeit mitbringen (hier ist man ja schnell bei einigen hundert MB).

Da die beiden von mir getesteten Modelle von der Qualität (Out-of-the-Box mal die eine besser, mal die andere) als auch Ausstattung auf ähnlichem Niveau liegen, war der Hauptentscheidungsgrund nun der Preis, die LG ist aktuell einfach deutlich günstiger zu bekommen. Zudem läuft die App runder, die Cam ist etwas kleiner und bringt direkt eine Hülle aus Hartkunststoff mit, in der fast das ganze Gerät beim Transport verschwindet und diese bei Benutzung als Griff Verwendung findet.

Nun habe ich also eine "Klick-und-fertig"-Lösung für meine zukünftigen Vollpanorama-Aufnahmen gefunden, von denen es dann in Zukunft, besonders auf Reisen, wohl auch noch deutlich mehr geben wird.

Ich freue mich schon auf viele Vollspährenaufnahmen!