Mittwoch, 17. April 2019

Kreta - 10/2018

Und wieder eine Reise, zu der es gar keinen Vorbericht gibt. Anscheinend war ich da in letzte Zeit etwas nachlässig, sorry dafür.

Also, Anfang letzten Jahres wollten wir unseren Herbsturlaub planen. Da Levi mitkommen sollte, mussten wir natürlich in den Ferien fahren. Das ist u.a. preislich ja immer eine eher angespannte Zeit, daher ist frühzeitiges Buchen durchaus sinnig. Wir hatten unser Budget abgesteckt und ausschau gehalten, für alle möglichen Ziele gab es anfangs noch genug Angebote.
Gerne wollte wir Griechenland oder auch Zypern.
Wie üblich musste Genia Ende des Vorjahres ihren Urlaub für 2018 einreichen, was auch geschehen war. Dummerweise dauerte es mal wieder ziemlich lange, bis dieser (für Herbst) dann auch genehmigt wurde. Als wir somit endlich das OK hatten, waren die meisten Preise schon soweit gestiegen, dass sie uns zu teuer wurde. Im warmen Süden blieben somit nur Türkische Riviera (wollten wir nicht hin), Mallorca (waren wir schon und wollten auch nicht mehr hin) und Kreta (waren wir auch schon) übrig. Nun ja, bei der Wahl blieb für uns nur Kreta. Sowohl Genia als auch ich waren schon (teilweise) mehrfach da, ich erst im Frühling 2018 für eine Motorradtour. Aber eben daher wissen wir auch, wie schön die Insel ist und zudem auch recht groß. Es gibt also genug Ecken, die wir noch nicht kennen.

Wir fanden über weg.de ein passendes Pauschalangebot von Neckermann Reisen mit Hotel in dem kleinen Ort Bali an der Nordküste, dazu Flüge von/ab Frankfurt. Nicht ideal, aber mit Zugticket dabei und andere Alternativen waren preislich wieder zu hoch angesiedelt.
Also buchten wir die Reise und freuten uns auf unseren Herbsturlaub!
Alles Fotos dieser Reise gibt es hier im Album:



Sonntag, der 21.10.

Zeitig ging es aus dem Bett, denn schon vor 08:00 Uhr sollte uns der erste Zug nach Hannover bringen. Wir mussten diesen "Umweg" nehmen, weil kurz vorher ein ICE auf der Schnellstrecke Köln-Frankfurt gebrannt hatte und eben dieser Schienenweg gesperrt war.
Also führte uns die Bahnreise erst rauf nach Hannover, um von dort wieder gen Süden zum Zielort zu fahren. Und da man die Bahn ja kennt, lieber etwas Reserve einplanen. Einen Zug beim Umsteigen verpasst heißt ja oft eine Stunde länger unterwegs.


Wie eigentlich immer, wenn man mit Reserve fährt, braucht man diese nicht und somit waren wir ziemlich zeitig am Flughafen. Somit hatten wir genug Zeit nach dem Einchecken, um noch eine Aussichtsterrasse zu besuchen und uns andere Flugzeuge anzusehen.
Dann war es endlich soweit und wir konnten zu unserer Maschine, eine Boeing 757-300 von Thomas Cook. Zunächst dachte ich, es wäre der mein erster Flug mit so einem Typ, aber dem war dann doch nicht so. Start war etwas verspätet, aber alles im Rahmen. Um 19:30 Uhrzeit stiegen wir im dunklen in Iraklio wieder aus.


Da ich den Flughafen noch vom April gut in Erinnerung hatte, wusste ich noch um die wenigen Anlaufstellen für die Mietwagen und die langen Schlangen vor den Schaltern. Also wartetet Genia und Levi auf unsere Koffer und ich ging schon mal rüber zum Mietwagenschalter. Das war eine gute Idee, vor mir war nämlich nur eine Person.
Als ich mit den unterlagen am Ausgang wartete, konnte man minütlich zusehen, wie eben diese Schlangen länger wurden. Nachdem die beiden mit Koffern raus kamen, gingen wir direkt rüber zum Parkplatz (auch das kannte ich ja alles noch), bekamen dort nach wenigen Minuten unsere Auto (einen kleinen Suzuki Celerio mit quirligem 3-Zylinder-Motor). Dann ging es auf die gut 50km lange Fahrt bis zum Hotel.
Dort angekommen wartete man schon auf uns bzw. hatte extra noch das Buffet vom Abendessens (wir hatten wie üblich Halbpension gebucht) stehen gelassen. So bleiben die Koffer direkt am kleinen Restaurant stehen und wir konnten uns stärken. Dazu ein kühles Mythos und ich war final im Urlaub angekommen! Nach dem Essen nahm ich mir noch ein Bier von der Bar mit und wir gingen rüber zu unserem Zimmer. Es war auf der straßenabgewandten Seite des Hotels im Erdgeschoss direkt am Pool.


Levi bekam sein eigenes kleines Schlafzimmer und nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten, setzten wir uns noch kurz auf unseren Balkon und gingen bald danach ins Bett.


Montag, der 22.10.

Nachdem wir alle ausgeschlafen und die Morgentoilette erledigt hatten gingen wir zum Frühstück. Ein überschaubares Buffet (das Hotel ist ja auch nicht wirklich groß), aber mit genug leckeren Sachen. Nach der Stärkung wollten wir dann mal den Ort ansehen.


Bisher waren wir ja nur die etwa 1500m von der Hauptstraße bis zu unserem Hotel durch den Ort gefahren. Der Anfang geht eher flach am langen Livadi Beach entlang, dann wird es im Ort hügeliger und es folgen kleinere Strände, jeweils in mehr oder minder schmalen Buchten: Der Varkotopos Beach, der Limani (Harbor) Beach und ganz am Ende Karavostavi Beach. Diese Seite hier gibt eine nette Übersicht.


Wir gingen also an der Hauptstraße entlang und schauten uns von oben alles an, am Hafen gingen wir schließlich runter und schlenderten am Anleger entlang. So der erste Eindruck vom Ort war wirklich gut. Natürlich touristisch, aber überschaubar und mit Charme. Schön hier!


Die ersten beiden Strände hatten schon Saisonende (keine Liegen mehr aufgestellt), die sind allerdings auch mehr im Wind. Die kleineren Strände weiter hinten im Ort hingegen liegen in den Buchten geschützter und wurden entsprechend auch noch touristisch betrieben. Noch weiter wollten wir nun allerdings nicht gehen, sondern lieber an den Strand, besonders Levi wollte natürlich bald mal ins Meer! Die erste Fuß-Wasserprobe war jedenfalls wärmer als erwartet.


Also ging wir nun an den Buchten entlang zurück zum Hotel, ein kleines Päuschen machen und dann mit unseren Strandsachen wieder zurück. Wir entschieden uns für den kleinen Strand an der Hafenbucht. Dort angekommen machte ich erst mal ein Panoramafoto und wir suchten wir uns eine Schirm samt Liegen aus.


Direkt wurden wir von einem Mitarbeiter der hinter dem Strand liegenden Bar empfangen. Sonnenschirm und Liegen sind  kostenlos (es lebe der Spätsommer), allerdings wird erwartet, dass man etwas bestellt. Das sollte das kleinste Problem sein, das hätten wir eh vor gehabt. Aber zunächst ging es natürlich ins Meer! Zwischendurch war es kurzfristig etwas bedeckter, aber die kleinen Wolken hatten sich schnell wieder aufgelöst.


Es war herrlich, Levi war gar nicht  mehr aus dem Wasser zu bekommen! Wir schwommen, tauchten und schnorchelten kreuz und quer durch die Bucht und selbst Genia, die ja temperaturmäßig immer etwas "empfindlich" ist blieb deutlich über eine halbe Stunde im Wasser!


Bei einer Wasserpause gab es kühle Getränke zu fairen Preisen mit Lieferservice. Irgendwann verschwand die Sonne dann hinter den Felsen am Rand der Bucht und entsprechend wurde es kühler. Trotz Levis Protest gingen wir dann langsam wieder zurück zum Hotel. Da er als Wasserratte natürlich noch lange nicht genug hatte, dufte er noch etwa eine Stunde im Hotelpool herumtollen. Der war inzwischen allerdings deutlich kühler als das Meer! Zudem hatte es sich inzwischen auch bewölkt, so dass es dann doch mal Zeit war aus dem Wasser zu kommen.


Nachdem wir alle geduscht hatten ging es zum Abendessen, danach war noch entspannen auf unserem Balkon angesagt, Genia und ich lasen etwas, Levi spielte mit seinem Tablet, dazu lauschten wir zu chilliger Musik, die in angenehmer Lautstärke von der Außenbar herüber schallte. Ein schöner erster Tag war das!


Dienstag, der 23.10.

Unser erster Ausflugstag stand auf dem Programm. Nach dem Frühstück machten wir uns dann auch gleich auf den Weg! Wir wollten uns im Bereich der Nordküste etwas umsehen. Das erste Ziel war die Höhle von Melidoni, diese liegt sehr malerisch oberhalb einer Ebene.


Vom Parkplatz geht es nur rund 100m etwas den Berg hinauf und dann über diverse Stufen in die Höhle runter. Wie die meisten Höhlen hier hat diese einen großen Hauptraum, der hübsch und stimmungsvoll beleuchtet ist.


Nachdem wir uns alles angesehen hatten, ging es langsam wieder zurück Richtung Parkplatz. An dem kleinen Kiosk dort gönnten wir uns erst mal ein Eis und genossen noch die schöne Aussicht.


Wir gingen wieder zum Wagen und fuhren weiter. Unser nächstes Ziel war Rethymno, wo wir uns die Festung ansehen wollten. An dieser war ich im Frühjahr mit dem Motorrad entlang gefahren, aber wir haben sie nicht besichtigt.


Ihr Name Fortezza stammt aus der Zeit, als die Venezianer hier an der Nordküste Kretas herrschten. Ein durchaus imposanter Bau direkt am Ende des kleinen Kap mit hervorragender Aussicht über das Meer.


Ein paar Panoramabilder durften hier natürlich auch nicht fehlen!






Nachdem wir uns alles genau angesehen hatten ging es weiter zum Kournas-See, dem einzigen natürlichen Süßwassersee der Insel. Dieser ist von der Größe recht überschaubar und nun im Spätsommer liegt der Wasserspiegel natürlich noch deutlich weiter unten als z.B. im Frühjahr.


Aber wirklich schön gelegen, dieses Gewässer. Auf Freizeitaktivitäten wie Tretbootfahren verzichteten wir allerdings, lieber genossen wir die schön Lage und die Ruhe am See. Auch hier machte ich noch ein Rundum-Foto.


Danach ging es auch weiter zu unserem letzten Tagesziel: Der Altstadt von Chania.


Sonderlich ausgedehnt war unser Bummel durch die Stadt allerdings nicht, da Levi zunehmend die Lust am Herumschlendern verlor. Zumindest einmal am alten Hafen entlang wollten wir aber nun schon gehen. Die zahlreichen Esel/Maultiere mit den Kutschen munterten Junior zumindest wieder etwas auf.


Auch in Chania sollten Panoramabilder nicht fehlen.



Inzwischen war es auch schon halb 6 geworden und wir hatten noch etwa 1,5h Fahrt vor uns, also langsam mal Zeit, sich wieder auf den Weg zu machen.
Entsprechend kamen wir auch recht passend zum Abendessen wieder am Hotel an, somit gingen wir dann auch recht direkt zum Restaurant. Nach der abendlichen Stärkung ging es dann unter die Dusche und danach war noch etwa Entspannen auf unserem Balkon angesagt, bevor es später ins Bett ging.



Mittwoch, der 24.10.

Die nächsten beiden Tag sollten wettermäßig recht bescheiden werden. Kühl (also nur knapp 20°), recht windig und zudem immer wieder etwas Regen war angekündigt. Und genau so fing der Mittwoch an. Daher beschloss ich recht schnell, diesen Tag mit Levi im CretAquarium zu verbringen. Genia wollte im Hotel bleiben und etwas lesen und Entspannen. Also machten wir uns auf den Weg. Das Aquarium liegt östlich von Iraklio und für die etwa 67km sollten wir eine knappe Stunde dauern.


Dort angekommen gab es eine kleine Schlange an den Kassen, an diesem Tag hatten wohl so einige die Idee, Egal, lange dauerte es nicht und wir schauten uns dann die verschiedenen Becken an. Es gab die Tiere des östlichen Mittelmeeres zu sehen, wie zu erwarten war.


Besonders gut gefiel Levi natürlich der "Streichelzoo", ein sehr flaches Becken mit zahlreichen Rochen, die man anfassen konnte. Wenn die Rochen denn Lust dazu haben, sonst schwimmen sie einfach in dem Bereich des Beckens, wo man sie nicht erreichen kann.


Wer noch nie einen "Rochenflügel" angefasst hat: Die sind superweich und fühlen sich toll an.
Danach gingen wir in die kleine Cafeteria und gönnten uns noch ein Eis. Bevor wir wir wieder raus sind, gab es noch ein paar Spaßbilder.


Da wir es noch mitten am Nachmittag hatten, wollten wir versuchen, am Flughafen noch ein paar Maschinen anzuschauen. Dank diverse Apps wie z.B. Flightradar24 kann man ja immer ganz gut sehen, ob gerade ein Flugzeug im Landeanflug ist oder bald startet.
In der Theorie war die Idee schön, in der Praxis kamen wir nicht wirklich gut in Sichtweite der Start/Landebahn. Der ganze Flughafenbereich ist rundherum ziemlich verbaut, so fanden wir zumindest einen Platz, an dem wir eine Maschine beobachten konnten. Wirklich toll war das nicht, also fuhren wir dann doch zurück nach Bali. Obwohl das Wetter immer noch ziemlich bescheiden war, wollte Levi trotzdem in den Pool. Tja, wegen meiner...
Dann war irgendwann Zeit für das Abendessen und danach gab es noch eine Flasche Wein auf dem Balkon. Während wir dort saßen bekamen wir Besuch von einer Katze, die zunächst miauend vor unserer Glaswand (die Balkonumrandung) stand und dann eben dort rübergesprungen kam.


Sie war so gar nicht scheu und lies sich sofort streichelnd. Levi war nur anfangs etwas zurückhaltend, nach kurzer Zeit war er ganz begeistert von dem Schmusekater. Er blieb eine ganze Weile bei uns, bis er schließlich woanders etwas hörte und dann verschwand. Dann gingen wir auch ins langsam rein und bald danach ins Bett.


Donnerstag, der 25.10.

Ein neuer Tag, aber das alte Wetter. Leider war es wieder trüb, windig und kühl. Somit hatten wir auch am Morgen keine Eile mit Aufstehen und Frühstücken. Irgendwann war aber auch das erledigt und weiteres Entspannen im Zimmer wollte auch niemand den ganze Tag machen, somit gingen wir etwas zu Fuß los, quer durch den Ort. Unser erstes Ziel sollte eine Art kleiner Burgturm sein, den wir an den vorherigen Tagen oben auf einem kleinen Berg am Dorfende gesehen hatten.


Leider war das (abgesperrtes) Privatgelände, somit gingen wir dann mal zu den Buchten am Ende des Ortes und schauten uns die Wellen an.


Neben schönen Ausblicken gab es zudem auch lustige Baumfrüchte zu bewundern! Zwei Videos habe ich zudem auch gemacht.



Dazu gab es auch an dieser Stelle noch ein Panoramafoto.


Von hier gingen wir dann langsam zurück bis zum ersten Strand. Die Bars und Restaurationen an diesem größtem Strand waren alle schon auf Winterpause eingestellt.


Dann gingen wir erst einmal zurück zum Hotel, wirklich viel mehr gab es hier ja nun auch nicht mehr zu sehen und wirklich schön zum Spazieren gehen war es ja zudem auch nicht. Also entspannten wir noch erst mal wieder auf dem Zimmer. Mir wurde das dann aber doch zu langweilig und so wollte ich noch einmal mit dem Wagen los. Etwas die näheren Umgebung erkunden und einen Schlenker durch die Berge machen. Aber weder Genia noch Levi hatten daran Interesse, also bin ich alleine los.
Ich fuhr zunächst etwas im Hinterland der Küste entlang Richtung Westen, der nächste Ort am Meer war dann Panormos, da wollte ich mich doch mal umsehen.


Ebenfalls ein ganz hübscher Ort, aber auch in den letzten Tourismuszügen für dieses Jahr. Zudem liegt das Dorf auch deutlich ungeschützter im Wind, was ich am Hafen auch gut erkennen konnte. Die Wellen schlugen teilweise über die gar nicht mal so kleine Schutzmauer. Davon gibt es natürlich auch ein Video.


Danach ging ich noch ein wenig durch den Ort, aber viel war nicht los. Also wieder zurück zum Auto und dann mal etwas ab in die Berge!
Es ging direkt landeinwärts bis Perama, dann über Defnedes, Kampos Apladianon und Aloides zurück Richtung Küste. Herrlich kurvige Straßen, nur dieses mal leider das falsche Fahrzeug (und 2 Räder zu viel). Hin und wieder machte ich einen Stopp um die Aussicht zu genießen. In Sises kam ich dann auf die Hauptstraße von Iraklio nach Rethymno.


Zurück Richtung Bali konnte ich auch noch mal unseren Ort von der Hauptstraße aus fotografieren und dann ging es zum Hotel. So langsam klarte es sich zudem nun auf, sogar die Sonne schaute hin und wieder durch die dünner werdenden Wolken. Natürlich wollte Levi nun noch in den Pool und da der Wind auch weniger geworden war, sprach jetzt auch nichts mehr dagegen.


So hatten wir den Tag doch noch rum bekommen und schon bald stand das Abendessen auf dem Programm. Es klarte sich langsam weiter auf und die Wetteraussichten waren für die nächsten tage dann auch wieder gut. Sehr schön...


Freitag, der 26.10.

Der nächste Morgen empfing uns mit merkwürdigen Nachrichten auf dem Handy: Ob es uns gut ginge und alles OK wäre und ob wir überhaupt etwas von dem schweren Erdbeben mitbekommen hatten. Unsere Verwunderung war sogleich die Antwort: Nein, hatten wir nicht! Also schnell mal im Netz informiert.
In der Tat hatte es im Ionischen Meer nahe der Insel Zakynthos ein schweres Erdbeben mit der Magnitude 6.6 (!) gegeben. Tagsüber hätten wir das wohl trotz der recht großen Entfernung zum Epizentrum mitbekommen, im Schlaf aber offensichtlich nicht.
Nun ja, wir gaben Entwarnung und machten uns dann nach der Morgentoilette auf den Weg zum Frühstück. An diesem Tag endlich wieder mit strahlend blauem Himmel und herrlichen Sonnenschein. Unser zweiter Ausflugstag stand auf dem Programm und wir wollten einmal quer über die Insel zur Südseite. Also morgens frisch machen, frühstücken und ab ging es. Zunächst über die Hauptstraße Richtung Iraklio bis Sises, von dort zweigten wir ab und fuhren rauf in die Berge. Also Anfangs die Strecke des Vortages für mich, nur dieses mal anders herum.


Immer weiter kletterten wir die Berge hoch. Hin und wieder machten wir eine Pause, da mir inzwischen Levis empfindlicher Magen bekannt ist, was viele Kurven hinten im Auto angeht.
Das hat er eindeutig von mir.


An einer Stelle liefen im Hintergrund viele Ziegen umher (nur wenige zu sehen aber sehr viele zu hören) und es gab kleine "Schutzhütten" aus Stein, die irgendwann mal aufgestapelt wurden. Und dem Geruch nach werden die auch gerne mal von Ziegen genutzt. Zeit für ein Panoramabild.


Irgendwann kam dann das letzte Stück hoch zu unserem erste Ziel, dem Skinakas Observatorium. Grandiose Aussicht in fast alle Richtungen bei strahlend blauem Himmel, herrlich! Allerdings war es hier oben auf etwa 1750m Höhe auch ganz schön frisch, das Autothermometer zeigte 8°C an.


Die Temperatur alleine war nicht das Problem, eher der recht straffe Wind, der hier oben über den Berg pfiff. Der machte alle gefühlt noch deutlich frischer. Somit blieben wir auch nur ein paar Minuten hier oben, Genia ging nach 2min wieder zurück ins Auto, Levi blieb mit ihrer Jacke noch etwas länger draußen. Nebenbei bemerkt war hier oben noch ein Fotograf mit seinem Bulli unterwegs, der trug eine ziemlich dicke Daunenjacke und schaute uns an, wie man halt als Einheimischer Touristen aus dem nördlicheren Teil Europas so ansieht, die bei dieser Witterung in T-Shirt und Shorts auf dem Berg herum laufen... Ich machte hier oben und auf der Rückseite des Gipfels bei der Abfahrt noch zwei Rundum-Fotos.



Nun sollte es aber auch endlich weiter gehen, durchgepustet waren wir definitiv genug. Welchen Weg wir so nehmen, sollte sich an der Abzweigung zeigen. Ich hatte in einem älteren Bericht gelesen, dass die Straße nach Süden von hier oben komplett (also auf 18km Länge) unbefestigt wäre und man diese tunlichst nur mit Geländewagen fahren sollte. An dem Abzweig angekommen war aber auch der Weg Richtung Süden recht frisch asphaltiert. OK, also doch den "direkten" Weg und nicht außen rum.


Nun, nach einigen Kilometern war es dann vorbei mit dem Asphalt, aber der geschotterte Weg war anfangs recht glatt und somit trotzdem noch sehr gut zu befahren. Leider änderte sich das dann je weiter wir kamen und das Geläuf wurde immer grober. Viele Passagen fuhren wir dann kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit und in manche Passagen ging es dann um größere Steine und Löcher auch nur noch zentimeterweise vorwärts. Trotzdem setzte der Wagen zwei- bis dreimal leicht auf und wir waren wirklich heilfroh, als irgendwann dieser Weg wieder in eine "richtige" Straße überging. So ist das halt mit EU-Fördergelder: Ein großes Schild kündigt es an, dann folgen nagelneue Teilabschnitte, bis das Geld wohl zur Neige ging. Das passiert dann halt gerne mittendrin, ohne eine Möglichkeit vor Ort, die Strecke zu wechseln.
Kurz darauf kamen wir an einem schönen Aussichtspunkt vorbei, von dem wir in die südliche Inselebene schauen konnten. Zeit für eine Rast!


Nach der sehr langsamen und auch staubigen Fahrt über die Buckelpiste konnten wir uns hier am Rand des Hochgebirges erst mal etwas durchpusten lassen. Dazu konnte ich auch wieder zwei Panoramafotos machen.



Weiter ging unser Weg durch teilweise abenteuerlich enge Ortsdurchfahrten zur minoischen Ausgrabungsstätte des Palastes von Phaistos aus der Bronzezeit. Dieses war die zweitgrößte minoische Palastanlage nach Knossos auf der Insel. Deutlich weniger bekannt und vor allem aber nicht so wahnsinnig überlaufen. Zudem waren Genia und ich auch beide schon in Knossos.


Die Anlage liegt wunderschön oberhalb der Messara-Ebene und bietet tolle Ausblicke. Direkt am Parkplatz liefen (wie oft hier auf der Insel) zahlreiche Katzen herum, hier gab es aber zudem 5 ganz niedliche junge Kätzchen. Dann gingen wir rein und schauten uns ausgiebig um.


Man nimmt heute an, dass die ersten Besiedlungen hier schon 4000 v. Chr. statt fanden, die ältesten Funde sind rund 5000 (!) Jahre alt. Eine beeindruckende Anlage, auch wenn meistens nur Fundament bzw. maximal eine Etage übrig sind. Anhand der erklärenden Grafiken samt darstellenden Karten entstehen viele der alten Bauten im Kopf.


Nachdem wir uns alles angesehen hatten und auch noch ein paar weiteren Informationen von einer kleinen geführten Gruppe abgreifen konnten, gingen wir wieder raus Richtung Parkplatz. Vorher gab es noch ein Eis, zudem wollten Levi und Genia natürlich noch einmal zu den kleinen Kätzchen.


Von hier ging es dann weiter Richtung Matala. Hier war ich im April bei der Moppedtour zwar auch schon, aber ich wollte ganz gerne mal mit Levi in diese Felshöhlen.


Während Junior und ich in der Felswand herumwanderten und uns alles ansahen, blieb Genia unten am Strand und entspannte etwas im Schatten. Ich machte derweil ein Panoramabild.


Nachdem wir nun mehr oder minder alles gesehen hatten, gingen  wir beiden auch wieder runter und alle zusammen dann rüber zu den zahlreichen Restaurants und Bars am Strand. Auch hier machte ich noch ein Rundum-Foto.


Wir suchten uns eine schöne Lokalität aus und setzten uns zu gekühlten Getränken und schauten auf das Meer.


Wir legten die Füße hoch und entspannten uns, bis irgendwann die Sonne hinter der Felswand am anderen Ende des Ortes verschwand. Erfahrungsgemäß wussten wir inzwischen, dass es nicht mehr lange dauert, bis es recht kühl wird, zudem wollte ich jetzt auch nicht den ganzen Rückweg im Dunklen fahren. Auf der Haupt-Küstenstraße ist das relativ egal, aber über die teilweise sehr kurvigen Bergstraßen ist das weniger lustig. Also zahlten wir und machten uns flott auf den Weg zurück.

Eigentlich wollte ich auf dem Rückweg noch in Agia Galini vorbei, dort hatten wir im April ein Quartier und mir gefiel der Ort, so direkt an den steilen Bergen gebaut. Allerdings angesichts der fortgeschrittenen Stunde wählte ich nun doch den gradlinigsten Weg zurück, mehr oder minder gerade über die Insel nach Iraklio. Für Levi war es zumindest wieder kurvig genug, einmal mussten wir wegen Übelkeit einen spontanen Notstopp einlegen. Zum Glück vergeht das bei ihm immer ähnlich schnell wie es so kommt, nach ein paar Minuten frischer Luft und etwas Wasser konnte es weiter gehen. So kamen wir wirklich erst kurz vor der Küstenstraße in die Dunkelheit. Passend zum Abendessen waren wir dann am Hotel, so dass wir uns gleich stärken konnten. Danach war noch etwas Entspannen (mit einem kühlen Bier) auf unserem Balkon angesagt, unsere Hotelkatze kam uns auch wieder besuchen. Schließlich stand noch Duschen auf dem Programm, die Katze blieb noch einige Minuten fragend vor der Balkontür stehen, bevor sie dann verschwand. So wie auch wir kurze Zeit später ins Bett.


Samstag, der 27.10.

Schon war unser letzten ganzer Tag hier auf Kreta gekommen. Den wollten wir dann alle (besonders Levi natürlich) noch einmal am Strand verbringen. Zunächst war aber ausschlafen angesagt und nach dem Frühstück entspannten wir noch etwas, damit die Luft etwas auf Temperatur kommt. So gegen mittag schlenderten wir dann los, Ziel war wieder der kleinen Strand am Hafen, dort hatte es uns ja gut gefallen. Dabei waren natürlich wieder die Schnorchelsachen und die Luftmatratze.


Es war wieder herrlich, wir alle tobten im schön warmen Meer umher, Levi und ich schnorchelten wieder quer durch die ganze Bucht und jagten Fische, dazwischen war auch immer wieder die Luftmatratze im Einsatz und ein Kaltgetränk durfte natürlich auch nicht fehlen. Ich hatte wieder (wie am ersten Tag am Strand auch) meine GoPro dabei und filmte immer wieder mal. Von all dem Kram im Wasser habe ich ein kleines Video zusammen geschnitten.


Irgendwann Stunden später verzog sich die Sonne dann wieder hinter der Felswand und entsprechend wurde es kühler. Junior hatte natürlich immer noch nicht genug vom Wasser, somit durfte er dann im Hotel noch in den Pool.


Als auch hier dann die Sonne verschwand war es langsam an der Zeit, sich für diesen Urlaub vom Wasser zu verabschieden. Es fiel im wirklich schwer... Dann ging es für und alle unter die Dusche und später zum letzten Abendessen. Danach packten wir schon einmal die meisten Sachen in unsere Koffer und dann stand noch etwas Entspannung auf unserem Balkon an, bevor es für die letzte Nacht auf Kreta ins Bett ging.


Sonntag, der 28.10.

Unser Abreisetag begann wie üblich mit Ausschlafen und nach der Morgentoilette gingen wir zum Frühstück. Danach packten wir langsam unseren restlichen Kram zusammen und verabschiedeten uns vom anwesenden Hotelpersonal. Unser Flieger sollte um 14:30 starten, mit etwas Reserve und etwa einer Stunde Fahrt machten wir uns gegen 11 Uhr auf den Weg.

Wir waren mit unserer Wahl sehr zufrieden! Ein kleines, familiär geführtes Haus mit moderner Austattung und schönem Zimmer. Können wir nur empfehlen, wenn man nicht wert auf Riesenbuffet und 5* Luxus legt. Die Fahrt zurück zum Airport verlief ohne Störungen und ebenso auch die Rückgabe des Mietwagens. Wir checkten ein, gingen dann durch die Sicherheistschleuse und warteten, hatten ja noch genug Zeit. Der Flughafen ist ja recht überschaubar und auch die Flugbewegungen halten sich in Grenzen, so konnte ich unser Flugzeug in meiner App schon lange vor der Landung "entdecken" und die Landung entsprechend filmen.



Nun hieß es natürlich weiter warten, bis endlich für uns das Boarding begann, aber irgendwann war es dann auch soweit und wir konnte unsere Plätze einnehmen. Der Flug selber war auch unspektakulär und so landeten wir sicher am Flughafen Rhein/Main.

Ich hatte mich natürlich schon vorher informiert, dass die Schnellfahrstrecke von Frankfurt nach Köln wieder frei war, so konnten wir den normalen Bahnweg zurück nach Bielefeld nehmen. So stiegen wir in den nächsten verfügbaren Zug, der wie üblich an einem späten Sonntagnachmittag total überfüllt war. Groß hin und her laufen ging bei den meisten Fahrgästen mit ihren ganzen Koffern natürlich auch nicht und so setzten wir uns dann erst einmal auf beliebig (reservierte) Plätze, in der Hoffnung, dass der Bucher des Sitzes nicht an Bord ist oder auch keinen Weg durch den Zug findet. Genau so kam es dann auch: Hin und wieder kam jemand vorbei, schaute auf das Reservierungsschild und ging weiter.
Die Bahnstrecke war zwar wieder frei und befahrbar, aber nicht durchgängig auf allen Gleisen. So mussten wir irgendwann gut 10min warten, bis an einer Stelle ein Gegenzug vorbei war. Im Endeffekt hatten wir dann rund 20min Verspätung in Köln, so dass der angepeilte nächste Zug natürlich weg war. Ist nicht so schlimm, schließlich fahren prinzipiell genug Züge auf dieser Strecke Richtung Berlin.

Inzwischen war es auch schon dunkel geworden und Levi bestaunte vom Bahnsteig den nahen Dom, den er noch nie gesehen hatte, was ich in dem Moment gar nicht auf dem Schirm hatte. Der macht ja durch das Glasdach betrachten schon was her.
Gut eine halbe Stunde später nahmen wir dann einen IC, der dann auch nicht so voll war und wir problemlos einen Sitzplatz fanden. Direkt gegenüber saß eine Seniorinnen-Reisegruppe, die eigentlich auch den ICE vorher nehmen wollten und nun ganz aufgeregt telefonisch Kontakt zu ihren Abholern vom heimischen Bahnhof aufnahmen, ohne überhaupt zu wissen, wann ihr Zug nun ankommt. Naja, den Damen konnte ich dann auch noch helfen, alleine waren sie anscheinend trotz SmartPhones nicht in der Lage, die Ankunftszeit dieses Zuges heraus zu finden.
So kamen wir schließlich auch am heimische Hauptbahnhof an und die letzte Etappe mit der Stadtbahn war auch schnell erledigt. Daheim ging es dann fast direkt ins Bett, es folgte ja direkt ein Montag für uns alle, inkl. Schule oder Arbeit.


Was bleibt?

Wir hatten wieder einen tollen Urlaub zusammen, Kreta ist einfach ein wunderschöne und große Insel, auf der es sehr viel zu entdecken gilt. Auch nach dem 3. Besuch hier ist es mir nicht langweilig geworden. Levi ist inzwischen eine richtige Wasserrratte, die man kaum mehr aus dem Meer oder Pool bekommt, gerade das Schnorcheln und entdecken im Meer hat ihm riesigen Spaß gemacht. Auch die Ausflugstage haben uns allen Spaß gemacht und die Tage mit "schlechtem" Wetter haben wir auch ganz gut überbrücken können.
Wer weiß, vielleicht komme ich ja noch ein weiteres mal zurück auf diese Insel (auch wenn wir prinzipiell lieber Ziele ansteuern, die wir noch nicht kennen). Womöglich, um dann wieder mit dem Motorrad unterwegs zu sein...