Dienstag, 26. Januar 2010

Vorwort

Warum dieses Blog?
Und warum ein Vorwort, nachdem schon diverse Reiseberichte hier auftauchen?

Nun ja, bisher bin ich (bis auf die besagten Reisebereichte) kein wirklicher "Schreiber".
Ich habe eigentlich nichts, was ich regelmäßig loswerden müsste. Oder falls doch mal was irgendwie Erwähnenswertes passiert, denke ich nicht daran. Bisher zumindest...
Was ist nun anders als all die Jahre zuvor, warum also dieses Blog?

In erster Linie, weil sich alsbald was Gravierendes in meinem Leben ändern wird: Ich werde nämlich Vater! Vater eines Sohnes, um genauer zu sein. Und das so um den 19. März 2010 herum.
Und das nicht einmal "zufällig" (gerne auch Unfall genannt) sondern mit voller Absicht!
Und weil man(n) dann natürlich stolz bis zum Anschlag ist und dieses der ganzen Welt mitteilen will, dafür ist ein Blog ja eine tolle Sache.
Ständig neue Fotos, Berichte über nächtliche Schlaflosigkeit, welche Sachen jetzt schon nicht mehr passen, die ersten Zähne... was weiß ich. Ist ja nun mein erstes Kind, keine Ahnung was da so alles kommen wird und wie intensiv das einen selbst beschäftigt.
Und dazu gibt es ja noch die Familien, die den Kleinen eben nicht ständig sehen können und mit kurzen Geschichten zu den Fotos besser unterhalten werden als nur mit den Bildern alleine. Denke ich mir zumindest.

Und wenn man eh nun schon den Anfang geschafft hat, muss man sich ja nicht nur auf das Wachsen und Gedeien des Nachwuchses konzentrieren, sondern macht das, was Blogger halt so machen: Schreiben über sich und das Leben, in dem sie sich irgendwie befinden und teilnehmen.
Genau... so habe ich mir das gedacht.

Da Blogeinträge ja möglichst kontinuierlich erscheinen sollen blieb daher gar nichts anderes übrig, als das bisher Geschriebene hierhin zu übertragen. Nun, eben das sind die Reiseberichte.
OK, das tue ich auch, weil ich sie hier besser präsentieren kann. Auf der bisherigen Seite war das alles etwas farbloser, keine eingebundenen Elemete etc.

Somit beginnt mein Blog sozusagen mit der Vergangenheit und schönen Erinnerungen... aber jetzt geht es irgendwie richtig los, also mal wirklich kontinuierlich.

Ich freue mich....

Freitag, 15. Januar 2010

Hornet-Treffen 2009

Nachdem ich das letzte Jahr (endlich) das erste mal beim großen Treffen der Hornet-Freunde Deutschland e.V. war und es mir wirklich super gefallen hat, war auch schnell klar, dass ich im nächsten Jahr wieder kommen wollte.
Außerdem wuchs in uns (Daniel und mir) der Gedanke, beim kommenden Treffen aber einen Tag früher, also schon am Donnerstag, anzureisen.
Bei Daniel kam dann in der Vorbereitungszeit etwas dazwischen, so dass er doch erst am freitag kommen konnte. Somit schloss ich mich bei der Anreiseplanung einer norddeutschen Gruppe an. Diese bestand dann im Endeffekt auch nur aus Martin (HH) und Ulf (FL), die bis Hannover über die Bahn fuhren und dann überland weiter bis Höxter-Albaxen, um sich dort an der Tonenburg mit Thomas ("Pommes") zu treffen. Genau dort klingte ich mich dann auch ein.

Alles Fotos zum Treffen gibt es übrigens hier im Album und unten als Diashow:


Donnerstag, der 30.07.
Meine Fahrt führte mich also zunächst durch's Lipperland und um kurz vor 12 Uhr traf ich dann auch Thomas an der Tonenburg. Wir quatschten, tranken Kaffee und etwas später kamen auch die beiden Mitfahrer an.
Ab nun übernahm Thomas als Einheimischer die Führung, so fuhren wir erst in den Solling und dann noch einen Abstecher über Trendelburg, später ging es von Hann. Münden aus direkt an der Werra entlang nach Witzenhausen. Im Ort besuchte ich dann noch flott Tamina an der Uni, an der sie seit kurzem arbeitet. Wir kamen quasi fast daran vorbei.

Danach ging es hoch zur Burg Ludwigstein, seit einigen Jahren Veranstaltungsort des Treffens. Martin wurde schon von seiner Familie empfangen und Ulf hatte sein Zelt schon fast fertig aufgebaut. Also machte ich mich auch noch daran, so dass meine beiden "Mitbewohner" (Daniel und Helen) am nächsten Tag auch direkt einziehen können.

  

  

Danach bauten wir noch eine Verpflegungs-Hütte auf und gingen langsam zum gemühtlichen Teil über. Lothar, der jedes Jahr vom Bodensee rauf kommt, überraschte uns alle mit seiner neuen CB 1000R, was natürlich viele Blicke auf sich zog. An diesem ersten Tag waren schon gut 30 Leute anwesend, deutlich mehr als sonst wohl üblich. Man schätzt halt die Gemühtlichkeit diesen ruhigeren Tages.

Die Anfahrtsroute und das Streckenprofil:



Freitag, der 31.07.
Der Tag begann mit Duschen und einem ausgiebigen Frühstück, welches schon wunderbar organisiert war. Obst, Joghurt und Rührei fehlten zwar noch, das machte aber nichts.
An diesem Morgen wurde ich von Regine gefragt, ob ich evtl. auch Tour-Guide für die große Ausfahrt am Samstag sein könnte, da sich doch dieses Jahr deutlich mehr Leute angemeldet hatten und die Gruppen möglichst nicht zu groß werden sollten. Natürlich sagte ich zu, war ja keine Frage. Zumal ich bei sehr vielen Touren (eigentlich fast immer) eh als Vorausfahrer unterwegs bin. Die fertigen, laminierten Streckenpläne waren allerdings zunächst noch etwas Mangelware und so fuhr ich mit einer kleinen Gruppe (Jessy, Ute und ich) beim Maddin mit, der die Strecke schon kannte.
Die Warnung, dass es eine Schleichfahrt werden würde stellte sich als treffend heraus... egal, so kann man sich die Route zumindest leichter einprägen und etwas von der Landschaft sieht man auch.
Wieder zurück bei der Burg meldete sich dann der Daniel... er hatte einen Plattfuß am Hinterrad! Sofort schaltete Tholi sich ein, der direkt Kontakt mit seinem Reifendealer aufnahm. So ließ Daniel seinen Bock vom ADAC-Abschlepper zur Burg bringen.

  

Am späteren Nachmittag stand die TourGuide-Runde mit Tholi an, inzwischen hatte auch jeder einen eigenen Plan. Die Guides zumindest.... Wolfgang, Ulf und Chris fuhren auch mit (nur ohne Plan, was die meisten anderen wohl nicht wussten). Prompt hatten wir nach zwei Ampeln Ulf und Chris verloren... wir warteten danach zwar etwa 20min (und Tholi fuhr ein Teil der Strecke zurück), nur hatten die beiden längst eine Abbiegung nicht genommen (wie auch, ohne Plan?). Etwas dumm gelaufen, wofür es auch prompt an der Burg von Regine einen Rüffel gab.

  

Als wir nach dieser Runde wieder an der Burg ankamen war erstmal großes Hallo, Daniel und die "motherfuckin' Gäng" waren inzwischen angekommen! Also gab es viel zu bequatschen und auf das Wiedersehen anzustoßen! Daniel's platter Reifen wurde in Chris mobiler Werkstatt gleich demontiert und zum Reifenhändler gebracht.


Samstag, der 01.08.
Nach den üblichen Tätigkeiten (duschen und frühstücken) bekam Daniel seinen Reifen zurück. Die Reifenbude hatte leider keinen passenden Metzeler M3 am Start, so wurde der Reifen geflickt. Leider gab es dazu auch nur einen "Autostopfen", was somit auch nur als Notlösung zu sehen war. Damit fiel die Ausfahrt für Daniel ins Wasser, er wollte nur später zum Treffpunkt Hohen Meissner kommen und dann den Korso in die Innenstadt von Witzenhausen mitfahren.
Danach wurden die einzelnen Gruppen eingeteilt und die Abfahrtzeiten festgelegt. Meine Gruppe war mit nur 7 Leuten die kleinste (an sich ja fein) und Start sollte um 11.25 Uhr sein. Bevor es losging gab es noch einmal eine Einweisung von Tholi... sinniges Fahren ist angesagt und wer einen "verliert", bezahlt abends eine Runde für die Guides.

Pünktlich fuhr ich dann mit meiner Gruppe los, Sebastian markierte (mit Warnweste) das Schlusslicht. In Arenshausen stoppte uns eine gerade schließende Bahnschranke und schon wenig später kam Pommes mit seiner (flotteren) Gruppe an, er war etwas 5min später gestartet. Diese Gruppe ließen wir auch gleich passieren und so ging es weiter zu dem kleinen Firmengelände, wo die Streckenpläne (beidseitig) umgedreht werden. Zu meiner überraschung stand Pommes noch mit seiner Gruppe dort! Er hatte wohl auch die Vorgruppe noch eingeholt, gerade als sie dort ankamen, fuhren die anderen los. Somit gab's auch für uns eine kleine Zwangspause.
Just in dem Augenblick, als Pommes wieder los wollte, kam Tholi's Gruppe schon an, also ließen wir auch die erst passieren. Die engeren Startintervalle zum Ende der Touren (nur noch 5 anstelle von 10min) waren doch etwas knapp.
Einige Minuten später fuhr also auch Pommes mit seiner Gruppe los und wir recht dicht hinterher, der Abstand würde sicher bald wieder größer werden.
Wie richtig doch diese Einschätzung war, nur leider anders als gedacht. Zwischen Hubenrode und Kleinalmerode am Ende einer langgestreckten Linkskehre vernahm ich Laute, welches man unterwegs eigentlich nicht hören will: Schleifgeräusche! Der Blick über die Schulter zurück bestätigte die akkustische Wahrnehmung: Direkt am Anfang der Kehre waren 2 Maschinen abgeschmiert und im Graben gelandet.

  

Zum Glück standen Lutz und Marc schon wieder auf ihren eigenen Beinen, als die vorausfahrenden (2 weitere Fahrer und ich) nach einer Wende an der Unfallstelle ankamen. Lutz hatte Schmerzen an der Schulter, wir vermuteten schnell einen Schlüsselbeinbruch, Marc schien dagegen nur Schürfwunden zu haben.
Die beiden Maschinen (R1 und 6er Hornet) sahen auch recht mitgenommen aus, aber das sollte jetzt das kleinste Problem sein. Schnell machte ich telefonisch Meldung beim HQ (Regine) und rief den Rettungswagen. Noch bevor der RTW da war hatten die "Rennleitung" den Vorfall spitz bekommen, die auch prompt mit Blaulicht angesausst kamen. Die beiden Beamten waren allerdings sehr nett und verzichteten direkt auf mögliche rechtliche Schritte ("Ihr habt ja jetzt genug Probleme").
Da Sebastian kein Handy, aber eine Navi am Start hatte, beschlossen wir, dass er den Rest der Gruppe auf direkten Wege zum Treffpunkt am Hohen Meissner bringt und ich an der Unfallstelle auf den Abschleppwagen von der Burg warte.

  

Tholi meldete sich kurz danach telefonisch und kam dann auch noch vorbei. Neben Lutz fuhr auch Marc sicherheitshalber im Krankenwagen mit.... man weiß ja nie.
Nach etwa 30min kam Tom mit Wagen und Anhänger an, wir verluden die beiden Moppeds und ich fuhr mit Tholi dann direkt nach Witzenhausen zum Marktplatz. Genau passend waren wir dort, 2min später kam auch schon der große Korso an.

Ankunft des Korsos in Witzenhausen:

Wieder an der Burg angekommen standen auch schon so einige Schaulustige am Anhänger, auf dem die verbeulten Moppeds waren. Daniel hatte oben am Parkplatz festgestellt, dass er wohl in Folge des Einbaus des geflickten Reifens eine Abschlussplatte des Kettenspanners (die andere als im Urlaub 2007) verloren hatte, somit war eh alles egal und er machte erstmal einen schönen Kringel unter dem Rauch des durchdrehenden Reifens.
Und dann war da noch die Sache mit Kerstin: Sie hatte schon am Vortag mit Kopfschmerzen zu kämpfen (ließ daher die Kuschelrunde am Nachmittag ausfallen) und dazu gesellte sich auch noch Übelkeit und Durchfall. Das wurde so schlimm, dass sie ins Krankenhaus gebracht wurde und auch dort bleiben musste.

  

Danach gingen wir alle wieder zum gemütlichen Teil über und später ließ Tholi noch seine berühmte Flasche 15 Jahre alten Glenfiddich springen, weil im Prinzip alles gut gegangen war. Was meine beiden Abflieger anging, wurde ich frei gesprochen! ;-)
Was gab's sonst noch? Ach ja, einige Geschicklichkeitsspiele, die Tombola und die Prämierung der schönsten Maschinen. Endlich konnte Siggi den ersten Preis entgegen nehmen, an dem er im Vorjahr knapp vorbei geschrappt war. Der Rest des Abends gab es wieder viele nette Gespräche, Lagerfeuer und noch ein Feuerwerk auf der Nachbarburg.

Die ursprünglich angedachte (volle) Ausfahrt vom Samstag:



Sonntag, der 02.08.
Schon war leider der Abreisetag erreicht. Vom anfangs noch angekündigte Regenwetter blieben wir zum Glück verschont, so dass alles trocken verstaut werden konnte. Nur wenige verirrten Regentropfen bahnten sich ihren Weg runter zur Burg, nichts dramatisches also. Da Daniel's Mopped nicht mehr fahrtauglich war, wollten Helen und er beiden bei Frank im Wagen mitfahren, Mopped hinten auf dem Anhänger. Das wurde dann etwas umgeworfen, Daniel fuhr Kerstins Hornet nach Bochum (da steht sie schon näher an Köln als in Witzenhausen), so bekam er wenigstens noch eine Tour.
Kerstin selbst war auch soweit wieder auf dem Damm, dass sie das Krankenhaus (auf eigenen Gefahr hin) verlassen konnte. Ich fuhr mit der "Ruhrpott-Mischpoke" überland zurück, wenn auch auf recht direktem Wege. So ganz war dem Wetter nicht zu trauen. Aber Sebastian hatte vom Start weg seine Regenkombi an, ein totsicheres Indiz dafür, dass es trocken bleibt!
Ach ja, der Exil-ESD an Thomas (Zocker) CB 1000R klingt definitiv besser als der Shark an Lothars Maschine.

  

Wir fuhren dann zusammen bis kurz hinter Warbung (genauer gesagt bis Scherfede), dann zweigte ich Richtung Paderborn ab, die anderen fuhren weiter die B7 Richtung Brilon. Von PB aus fuhr ich dann noch bei meinen Eltern vorbei, da hatte ich mich auch schon etwas länger nicht mehr blicken lassen. Dummerweise hatte ich mich dort so lange verquatscht, bis schlechtes Wetter aufzog. Nach einem Schauer fand ich aber das passende Zeitfenster um doch noch trocken zu Hause anzukommen.
   
Was bleibt? Es war wieder ein tolles Zusammenkommen, so einige Stimmen (das kann ich jetzt nicht beurteilen) sprechen gar vom besten Treffen bisher. Den "Neuen" hat es auch richtig Spaß gemacht und alle haben jetzt schon fest zugesagt, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Das heißt doch schon Mal was....!

An dieser Stelle noch einmal ein großes Lob an das Orga-Team, welches wirklich jedes Jahr viel Arbeit investiert, damit das jährliche Treffen überhaupt erst möglich wird.
Auf ein Wiedersehen in 2010!

Frühjahrstour - Vogelsberg 2009

Auch in diesem Jahre sollte es wieder eine Frühlingstour geben, dazu hatte Daniel auch gleich ein paar neue potentielle Mitfahrer am Start. Tommy signalisierte ebenso Interesse wie auch Ronnie. Andere Mitfahrer von früher (Rolf und Olli) fielen dagegen endgültig raus.
Somit galt es als erstes einmal einen Termin und das Ziel zu finden. Da Jan aus Jever kommt, stand natürlich (wie immer wenn Nordlichter am Start sein könnten) wieder der Harz zur Debatte. Ein persönliches Lieblingsziel war nach wie vor der Thüringer Wald, in dem wir bisher auch noch nicht waren.
Bei der Terminwahl war es den meisten eigentlich egal, ob über Fronleichnam, Himmelfahrt oder Pfingsten. Tommy passte Pfingsten am besten, also stand der Termin. Bald stand fest, das Maggi aus Berlin nicht dabei sein kann und Jan war die Anreise eigentlich egal... also dann lieber in den Thüringer Wald.
Pfingsten ist auch in den nördlichen Bundesländern frei (im Gegensatz zu Fronleichnam) und der Harz für viele dort schnell zu erreichendes Nahziel. Zudem ist dieses Zielgebiet auch nicht sonderlich groß und als ich vor Ewigkeiten mal zu Pfingsten dort war gab's kaum freie Campingplätze. Also sehr gut besucht zu diesem Termin. Außerdem haben wir dann den Harz weiter in petto, falls die "Nordbeteiligung" mal stärker ausfallen sollte.
Das wann und wohin war geklärt, also machte ich mich langsam an die Planung. Als Basis entschied ich mich für einen Campingplatz an einem kleinen See nahe Oberhof, auf diesem buchte ich auch per E-Mail ein paar Plätze vor.
Kurz bevor es endlich losgehen konnte, fielen Jan (neuer Dienstplan) und Tommy (gesundheitlich nicht so recht auf dem Damm) noch aus, also blieben wir zu fünft übrig: Daniel, Brodi, Sabrina (aka Schnapps), Ronnie und ich. Also eine Bielefelder Reisegruppe und eine aus Bochum.
Somit peilten wir unseren Routen einmal durch und entschieden uns für Oberschledorn als Treffpunkt. Da meine Hornet vom Korsika-Urlaub noch etwas lädiert war (Federbein) und ich außerdem Lust hatte, mal eine "richtige" Tour mit der Ténéré zu machen, sattelte ich dieses Mal etwas höher auf.

Das Fotoalbum zur Tour gibt es hier und folgend noch die Diashow:


Samstag, der 30.05. 
Es war soweit... Abreisetag! Unsere Zusammentreffen war auf 12 Uhr angesetzt, somit trafen Ronnie und ich mich gegen 10 Uhr in der City. Zunächst fuhren wir das erste Stück über die A33, um etwas Meter zu machen, zudem ist dieses erste Stück überwiegend flach und nicht so wirklich interessant. Danach ging es über Marsberg und großzügig um den Diemelsee herum (Ostufer nach wie vor gesperrt) nach Willingen und weiter zum Treffpunkt.
Mit ein wenig Verspätung kam die andere Reisegruppe auch an, aber Daniel musste gleich wieder kehrt machen, da er seine VideoCam kurz vorher in voller Fahrt verloren hatte! Er fand sie sogar und zur allgemeinen Überraschung funktionierte das Teil noch, nur wenige kleine Schäden am Gehäuse waren zu beklagen... Also ging es ab jetzt zusammen weiter.
Über Medebach fuhren wir Richtung Edersee, südlich um diesen herum und durch Bad Zwesten. Bei Beenhausen lotste uns das Navi plötzlich in eine sehr kleine Seitenstraße, die in ihren Verlauf auch noch ihren Asphalt einbüßte und als Schotterweg weiterführte. Jetzt war meine Ténéré natürlich in ihrem Element! Damit wurde der Pfad deutlich flotter durchquert als sonst ähnliches Geläuf mit der Hornisse. Vor Begeisterung verpasst ich die vom Navi anvisierte "Ausfahrt", somit machten wir zunächst eine Pause um dann gleich noch eine Runde zu drehen. Diese Ausfahrt war dann allerdings keine, es ging auf noch viel kleineren Schotterpisten weiter. Also Ende des Ausflugs und zurück zur Hauptstraße. Naja, die verlorene halbe Stunde machte nix und etwas Spaß hat es auch gemacht (für mich zumindest!).
In Bebra machten wir dann erstmal eine richtige Pause. Vorher kamen wir leider an keinem richtigen Imbiss vorbei, somit hielten wir hier am Schottenrestaurant an. Nach der Stärkung sollte es dann munter weitergehen, dummerweise kam ich nicht wirklich weit. Mein Vorderreifen war platt!

  

Die Tatsache zog natürlich den Spott aller Mitfahrer nach sich... weil ausgerechnet ich mit dem einzig ansatzweise geländegängige Mopped nach dem kleinen Ausritt auf Schotter einen Plattfuß hatte. Ein Blick auf die Uhr war dann aber weniger zum Lachen. Es war kurz vor 17 Uhr am Pfingstsamstag... welche Werkstatt hat nun noch auf??? Naja, erstmal den ADAC angerufen. Nach etwa einer Stunde kam der gelbe Engel auch in seinem Van angefahren. Zunächst einmal wurde der Reifen wieder aufgepumpt... man weiß ja nie. Nachdem deutlich wurde, dass weiter Luft entweicht kam erstmal der Reifenpilot an die Reihe. Wieder ohne Erfolg. Um die undichte Stelle zu lokalisieren fuhren wir einige Meter um die Ecke zu einem kleinen See und nässten den Reifen richtig ein... Luft entweichte eigentlich fast überall, an der Verschraubung des Ventils und auch an den Speichen.
Ja klar, ist es ja ein Schlauchreifen. Dafür wäre der Reifenpilot eh nicht geeignet, wie wir nun herausfanden. Somit sah alles irgendwie gar nicht gut aus. So vor Ort kamen wir jedenfalls nicht weiter. Der ADAC-Mann kannte aber eine Suzuki-Werkstatt unweit unseres Standortes in Bad Hersfeld und den rief er erstmal an. Nach kurzer Zeit und Abgleich der Reifengröße bekamen wir das OK, wir können vorbei kommen! Er hat zwar nicht den ganz passenden Schlauch, aber der ginge auch wohl. Hurra....!
Also Reifen noch einmal richtig mit Luft befüllen und piano zur Werkstatt, in der wir auch schon erwartet wurden. Schnell war die Ténéré vorne aufgehängt und das Rad ausgebaut. Das Loch wurde so auch flott gefunden, Reste des Verursachers waren allerdings im Mantel nicht mehr zu entdecken. Nach wenigen Minuten war der Ersatzschlauch zur Hand. Dieser war ja nicht so ganz korrekt von der Größe (etwas dünner), also wurde der erst einmal mit 4bar aufgeblasen! Dabei hatte er sich schon etwas ausgedehnt und kam dann in den Mantel. Eigentlich sollte ich den möglichst schnell auswechseln, unter der Hand und natürlich hoch inoffiziell wurde mir aber mitgeteilt, dass der Mechaniker den Schlau behalten würde, wenn es seine Maschine wäre. Nun gut. Ich wusste Bescheid und konnte sogar weiterfahren.
50€ bekam die Werkstatt noch für ihren Einsatz (fand ich durchaus fair) und wir konnten weiter. Herzlichen Dank an dieser Stelle noch an das Motorradhaus Hoffmann für ihren Einsatz nach Feierabend!

  

Dummerweise hatten wir inzwischen fast 19 Uhr und somit fiel eine Weiterfahrt bis nach Oberhof definitiv aus. Unser gelber Engel konnte uns aber wieder weiter helfen und empfahl uns einen kleinen Platz unweit von unserer Position in Breitenbach (am Herzberg) an einem ebenso kleinen See, wo es recht schön sei und vor allem ein sehr feines Restaurant angeschlossen wäre, welches für seine günstigen und großen Schnitzel bekannt wäre!
Damit war natürlich jeder Zweifel wie weggeblasen und wir freuten uns auf unser nächstes Ziel! Zunächst kauften wir natürlich noch Bier ein, nicht das wir am Platz dann trocken laufen! Da es diverse Breitenbachs gibt, peilte das Navi (bzw. ich als Benutzer) zunächst ein falsches an (zurück Richtung Bebra), nach wenigen km in die falsche Richtung bemerkte ich den Fehler aber zum Glück, da wir mitnichten Richtung Alsfeld (wie beschrieben) fuhren. Also kurz gewendet und etwa 20min später kamen wir dann wirklich an dem angepeilten Ziel an.
Ein sehr kleiner Platz, auf dem sich 2 Reisegruppen eingenistet hatten (ein MC aus Kitzingen und die DLRG-Jugend). Also alles recht gemütlich und einen kleinen Badesee gab's auch.
Nachdem die Zelte aufgebaut und die ersten Bierchen getrunken waren ging es ins Restaurant und an die Schnitzel! Es wurde wahrlich nicht zuviel versprochen...

Die Tagestour (etwa 330km) und das Höhenprofil: 



Sonntag, der 31.05.
So, die erste Tagestour stand an. Nun war ja nix mehr mit Vorplanung, wir waren dann doch an etwas anderer Stelle gelandet. Also die Karte raus (die natürlich nur in Teilen die Region abdeckte) und mit/auf dem Navi eine Route durch den Vogelsberg planen. Wenig komfortabel muss ich mal sagen, mit dem kleinen Stift von Daniels Smartphone wenigstens einigermaßen zu schaffen. Netterweise bekamen wir oben am Restaurant sogar ein Frühstück, weil die Reisegruppe des "Golden Hawks" aus Kitzingen genug übrig gelassen hatte.
Frisch gestärkt konnte es also losgehen. Wir hielten uns südlich, umfuhren Lauterbach und peilten den Hoherodskopf an, die zweithöchste Erhebung des Vogelsberg. Leider war die direkte (und schöne) Zufahrtsstraße gesperrt. Naja, die Umleitung war zumindest zu finden. Dummerweise fing meine Yamaha langsam an, sich beim Gas geben zu verschlucken, vor allem wenn es aufwärts ging. War schon etwas nervig, in den flacheren Gebieten später wurde das wieder besser. Eine "Höhenkrankheit" sollte bei rund 700m aber eigentlich noch nicht auftreten...
Weiter ging's es über Teile des Schottenrings, hier konnte Daniel seiner Hornet auch wieder etwas freien Lauf lassen. Danach folgten Büdingen und Gründau. Ab hier zweigten wir gen Osten ab. Immer wieder machten wir kleine Wartepausen, da das gefahrene Tempo doch recht unterschiedlich war. Gerade Schnapps mit der kleinen ER-5 und wenig Fahrerfahrung sollte sich doch die Zeit für die Strecke nehmen, die sie auch braucht! Sie hat sich im Übrigen prima geschlagen!
Nach einer Abzweigung im Brachttaler Ortsteil Neuenschmidten war wieder so ein Wartepunkt... nach 2 Minuten fehlte immer noch ein Scheinwerfer in meinem Rückspiegel, allerdings war es nicht Schnapps, die fehlte! Gerade als man sich Gedanken machen wollte, klingelte auch schon Daniels Handy.... Brodi war dran, er hatte sich hingeworfen!
Wir also alle flott die wenigen hundert Meter zurück, da stand er auch schon! Er ist in einer Rechtskurve wohl etwas dicht auf Schnapps aufgefahren und musste dann ausweichen, um den Gegenverkehr herum, so dass nur noch die "Ausfahrt" in die Botanik half. Die linke Seite der Bandit sah schon etwas mitgenommen aus, allerdings zum Glück nichts wirklich dramatisches und Brodi selbst ging es auch gut.

  

Nach diesem Schrecken beschlossen wir, die Route etwas zu verkürzen. So richtig Bock auf eine große Tour hatte Brodi auch nicht mehr... So ging es einigermaßen direkt wieder gen Norden an Fulda vorbei zurück nach Breitenbach. Vorher machten wir noch einen Tank/Einkaufsstopp in Schlitz und dort schlug die große Stunde der Ténéré als Lastesel! Eine ganze Kiste Bier war ohne viel Aufwand auf dem Gepäckteil zu transportieren!
Zurück am Platz wurde gleich ein Bierchen geöffnet und schnell machte Brodi sich daran, die nun teilweise weniger schöne Verkleidung zu demontieren bzw. etwas dem neuen Umstand anzupassen.
 
  

Nach dem kurzen Umbau machten sich Brodi und Ronnie auf, den See mal anzutesten. Die anderen machten es sich am Ufer auf einer Bank bequem und frönten dem Gerstensaft. Danach machten wir uns wieder auf ins Restaurant... Schnitzel war angesagt. Dann noch 2,3,4 Bierchen am Zelt und ab in Bett. Ich schnell, Brodi und Schnapps danach und Daniel und Ronnie dann viel später. Die beiden mussten noch Kurze in der Kneipe trinken (bis die zumachte) und danach den MC etwas aufmischen...

Die Tagestour (etwa 220km) und das Höhenprofil: 



Montag, der 01.06. 
Der zweite Tag begann für alle mehr (vor allem Daniel) oder minder (ich!) früh. Ronnie hat den Abend / die Nacht überraschend gut überstanden. Nachdem alle wieder fit (?) und munter waren, konnte es also wieder losgehen. Für Ronnie nach Hause (er hatte am Dienstag nicht mehr frei) und für uns in Richtung unseres eigentlichen Ziels, dem Thüringer Wald!

  

Wir verabschiedeten uns also und fuhren jeweils unsere Wege. Unsere Gruppe also gen Osten, allerdings kamen wir nicht wirklich weit bzw. wir kamen unterschiedlich weit. In Schenklengsfeld zweigten wir mit einer abknickenden Vorfahrt ab, obwohl diese gesperrt war. Der Apshalt war weg und wurde erneuert... waren aber nur etwa 100m. Unten an der Hauptstraßen warteten wir dann auf Schnapps... die kam aber nicht. Nach einigen Minuten hatten wir die Vermutung, dass sie wohl der Umleitung (geradeaus statt links ab) gefolgt war, also wir aufgeteilt hinterher bzw. von der anderen Seite darauf zu. Nichts zu sehen, Sabrina war verschwunden! Ich fuhr den Weg noch 2 Dörfer zurück, ob sie nicht eventuell irgendwo gestürzt sein könnte... aber auch nix. Also noch einmal alle Straßen bis zum Ortsende aber nirgends stand ein wartendes Mopped.
Somit fuhren wir die Umleitung weiter, bis sie auf die Hauptstraße mündete und warteten dort. Ans Telefon ging Schnapps auch nicht... bis sie dann nach einer gefühlten Ewigkeit zurückrief! Sie war in der Tat dieser Umleitung gefolgt und wunderte sich auch nicht an dessen Ende, das dort niemand wartete. Also einfach rechts ab weiter bis sie sich nach etwa 20km (!!!) dann doch wohl etwas wundert....
OK, nach etwa einer Stunde warten bzw. Irrfahrt waren wir wieder komplett und konnten unsere Tour fortsetzen. An diesem Tage war es trocken, allerdings war das wohl am Vortag nicht so gewesen. Viele Pfützen ließen auf schlechtes Wetter in der näheren Vergangenheit schließen. Sowas in der Art hatte die Wettervorhersage auch gemeldet, je weiter nach Osten umso schlechter sollte es sein. Somit hatten wir durch meinem temporären Ausfall und einem deutlich westlicheren Quartier eigentlich sogar Glück gehabt, bei uns am Nordrand des Vogelsbergs war die ganze Zeit feines Wetter!

  

Wir fuhren weiter bis Schmalkalden und an diesem 2. Tourtag waren die Pisten auch deutlich interessanter als am Vortag. Schön kurvig ging es durch schöne Landschaften und verträumte Orte. Allerdings erwies es sich als recht schwierig, hier in der Gegend einen Imbiss oder eine Dönerbude zu finden. Nach einem Tankstopp fanden wir dann in Tambach-Dietharz doch noch einen Dönerladen und konnten unsere Energiespeicher wieder aufladen. Weiter ging es über schöne Strecken immer kreuz und quer über den Rennsteig, wieder verschluckte sich mein Mopped gerne bei den Auffahrten und benahm sich im Flachen bzw. bergab wieder mehr oder minder normal.
Die Straßen waren überwiegend leer, nur in Eisenach füllten sie sich, Pfingsten steht die Wartburg wohl hoch im Kurs. Von dort aus ging es relativ direkt gen Westen zurück, kurz vor Schluss auch noch mit einigen Tropfen. Aber nach dem 2. Tankstopp und dem angeschlossenen Bierkauf sah es am Campingplatz wieder recht gut aus.
Am Campingplatz war es dann doch ziemlich leer, der Platz hatte auch nur extra über Pfingsten geöffnet und die Reisegruppen (MC und die DLRG-Jugend) waren nun auch wieder weg. So holten wir uns noch unser obligatorisches Schnitzel ab, bezahlten schon einmal und machte es uns später mit einigen Bierchen bequem.

Die Tagestour (etwa 300km) und das Höhenprofil: 



Dienstag, der 02.06. 
Und schon war unser Abreisetag gekommen. Wir packten somit nach dem Aufstehen unsere Sachen und machten uns abfahrfertig. Nur Brodi musste noch einmal umpacken: Die Gepäckspinne wollte nicht mehr so recht, somit wurde die erst einmal in einen großen Müllcontainer entsorgt. Dummerweise stellte sich danach erst raus, dass es für das Teil keinen wirklichen Ersatz mehr gab, die Gepäckbänder vom Bierkistentransport hatte ich Ronnie zurück gegeben, ich brauchte sie ja nicht mehr. ;-)
Somit musste Brodi dann die alte Gepäckspinne wieder aus dem Müllcontainer fischen (ging natürlich nur mit einer Ortsbegehung!) und so gut wie möglich seinen Kram damit in der prallen Sonne verzurren. Danach machten wir uns auf den Weg. War ja eh keiner mehr da...

  

Wieder hatten wir gutes Wetter und unser Heimweg führte uns zunächst nach Norden bis kurz vor Kassel, dann querten wir den Habichtswald und fuhren bis Bad Arolsen. Dort verabschiedeten wir uns bei einer Pause und fuhren noch einige km Richtung Brilon zusammen, dann trennten sich unsere Wege. Ich fuhr weiter durch Marsberg bis zur A33 und dann den direkten Weg nach Hause.

Die Tagestour (etwa 220km) und das Höhenprofil: 


Es war eine schöne Tour, vor allem dieses mal auch von der Personenzahl im netten Rahmen. Wir hatten zwar durch die "Verschiebung" des Ziels gerade bei der ersten Tour nicht so die Hammerstrecken, dafür aber gutes Wetter, was weiter östlich wohl weniger der Fall gewesen wäre. Somit können wir den Thüringer Wald durchaus noch einmal planen, vielleicht klappt es nächstes Jahr. Videos habe ich dieses mal keine gedreht (die Cam ist nicht Ténéré-kompatibel), dafür aber der Daniel. Das Mopped hat sich durchaus bewährt (von den Problemen beim Vortrieb mal abgesehen, hoffe die sind inzwischen gelöst).
Vielleicht werde ich mit dem Bock auch mal einen Urlaub in Angriff nehmen, kommt aber natürlich auf das Ziel an. So für Schottland könnte ich mir das durchaus vorstellen...!