Dienstag, 27. Oktober 2020

Island 2019 - Tag 9

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Zunächst die Fotos vom neunten Tag:



Sonntag, der 20.10.

Der Tag begann ähnlich nass wie der letzte endete. Wirklich gemütlich war es dieser Tage ganz im Westen der Insel nicht. 



Wir machten uns also frisch und gingen dann in den Küchenbereich um uns das Frühstück zu machen. Wie oft bei den Hostels oder Hotels ist die Ausstattung zur Selbstversorgung perfekt. Alles was man so braucht, gibt es in der Regel auch.

Nach der Stärkung packten wir unsere Sachen zusammen, checkten aus und begaben uns ins ungemütliche Freie. Zum Glückregnete es gerade nicht sehr stark. Nachdem alles inkl. Passagieren im Wagen war, konnte es wieder los gehen.
Schon einen Ort weiter (in Hellissandur) hatte Genia eine Schiffsskulptur auf dem Plan, es war nur ein kurzer Abstecher der Hauptstraße. Es handelt sich um ein Denkmal an viele hier an der Küste verstorbene Seeleute, die Spitze der Halbinsel gilt als regelrechter Schiffsfriedhof.


Von hier aus führte uns der Weg an der Westküste entlang, sozusagen fast einmal komplett um den Snæfellsjökull herum.  Dieser Vulkan ist die bestimmenden Landmarke im Westen der Halbinsel Snæfellsnes und auch Namensgeber des Snæfellsjökull-Nationalparks, in den wir bald kamen. Unser erster Haltepunkt war dann der Strand Djúpalónssandur. Hier gibt es zahlreiches schwarzes Lavagestein und dazwischen viele Wanderwege. Soll ein Highlight der Halbinsel sein. Ein Schotterweg führte von der Hauptstraße ab Richtung Strand-Parkplatz.


Leider für uns weniger, der Regen wurde stärker und zudem stürmte es auch immer mehr, also alles andere als einladend.







Kurzum, wirklich lange blieben wir hier nicht, trotz der interessanten Aussicht mit den ganzen Lava-Formationen. Da der Regen inzwischen eher quer daher kam, beließen wir es beim Blick von oben auf den Strand. Nach wenigen Minuten hieß es dann: Schnell wieder in den Wagen und zurück.


Ein Stückchen weiter der Straße folgend kamen wir dann an einer Lava-Höhle vorbei, dort wollten wir mal schauen wie es mit einem Besuch ausschaut.
Einfach so in die Höhle kann man nicht, das geht nur mit einer Führung. Diese sollte aber in etwa 45min beginnen, das passte zeitlich also ganz gut. Wir warteten zunächst wegen des Wetters noch im Auto, bald kamen aber noch einige Gäste und wir gingen wieder zur Anmeldung.  Bald darauf wurden wir dann mit Taschenlampen und Helmen ausgestattet.



Nachdem alle Besucher ausgestattet waren, ging es los. Wir mussten einige Meter über das Gelände bis zu einem kleinen "Turm", der den Einstieg über eine Wendeltreppe in die Höhle markierte.
 



In der ersten Ebene angekommen erfuhren wir, dass es auf der Halbinsel unzählige dieser Lava-Röhren gibt, viele davon (wie auch diese hier) wurden eher zufällig entdeckt, bzw. an irgend einer Stelle brach ein Stück der "Decke" ein und öffnete dadurch die Röhre.



Diese Röhren entstehen durch sehr flüssige und schnell fließende Lava. Dieser Lava-Fluss erkaltet mit der Zeit langsam am Rand, so dass oben eine Kruste entsteht, während es innen bzw. darunter immer noch heiß ist und weiter fließt. Teilweise soweit, dass ein leerer Tunnel übrig bleibt.


Es gibt bisher auch nur wenig fest installierte Beleuchtung in den Höhlen, eher an "gefährlichen Stellen", wo es nötig ist. Das soll auch so bleiben, die Höhle soll möglichst im ursprünglichen Zustand bleiben und nicht zu einer ausgebauten Schauhöhle werden. Daher braucht auch jeder Besucher seinen Helm und die Taschenlampe.



Auch dieser Tunnel wurde vor einigen Jahren zufällig entdeckt, nachdem ein Teil der" Decke" eingestürzt war und diese Stelle nicht komplett im Nichts liegt. Daher weiß auch keiner genau, wie viele von diesen Höhlen noch existieren, vielleicht schon seit Jahren zugänglich nur halt in einem Gebiet weit ab von Wegen.
 


Nach den ganzen Informationen über die Entstehung ging es noch eine weitere Ebene hinunter. Wie groß das ganze System ist, ist auch noch nicht bekannt, die weitere Erkundung läuft noch.
Ganz unten im aktuell für Besucher zugänglichen Bereich, sammelte sich die Gruppe und schließlich wurde sämtliches Licht gelöscht, um sich auf die Geräusche hier unten zu konzentrieren. Überall tropfte es und selbst im komplett Dunkeln konnte man die Größe bzw. Tiefe "erhören". Ab zu soll man sogar mal einen Troll hören können. 


Nach dem Hör-Erlebnis machten wir alle unsere Lampen wieder an und nach rund 45 Minuten ging es zurück an die Oberfläche. Ein wirklich beeindruckender Besuch, den wir vorher so gar nicht auf dem Zettel hatten. Das hat sich wirklich gelohnt und wenn man hier in der Gegend ist, sollte man auch unbedingt an dieser Führung teilnehmen!
Dann ging es für uns weiter. Das Wetter war durchgängig bescheiden. Es regnete fast immer, mal mehr, mal weniger. Das gleiche gilt für den Wind, von leichter Briese bis Sturmböen hatten wir unterwegs alles dabei.




So blieb für uns auch vom Bjarnafoss nur der Blick aus dem Auto samt Foto. Als wir dann zu einem weiteren Robbenstrand (Ytri Tunga) kamen, war das Wetter gerade wieder etwas besser und zudem hatten wir auch noch das Glück, mal wieder zwei dieser Meeressäuger zu sehen. 


Drohnenwetter war zwar nicht, aber ein kleines Video vom Land aus gibt es noch.


Von hier ging es dann weiter, weg von der Halbinsel weiter ins Landesinnere. Das kurzzeitige "Wetterglück" war auch schnell wieder verflogen und es ging weiter bei stärker werdendem Regen. Wir fuhren noch eine ganze Zeit bis zu unserem Tagesziel, dem kleinen privaten Guesthouse Gamli Bær. Kurz vorher kamen wir noch an zwei nahe beieinander liegenden Wasserfällen vorbei, den Besuch verschoben wir wegen des fürchterlichen Wetters auf den nächsten Tag.
Bei Sturm und Regen kamen wir an und wussten erst einmal gar nicht so genau, wo wir hin mussten. Ich suchte zunächst (wegen des Wetters) alleine den Eingang, schließlich öffnete der Besitzer Sæmi mir und zeigte dann auch den zweiten Eingang weiter unten. So konnten wir dann alle mit unseren Sachen in die Zimmer.




Ein richtig uriges, altes Haus mit passender Einrichtung. Gerade im Vergleich zu draußen nun so richtig gemütlich und auch gut beheizt. Sæmi betreibt das Haus nur für Gäste, er selber wohnt hier gar nicht. Immer wenn sich neue Gäste angemeldet haben, kommt er vorbei und lädt seinen Besuch zu Kaffee und Waffeln ein. So war es natürlich auch bei uns.


Wir plauderten etwas und Sæmi erzählte etwas aus seinem Leben. Er hat als Elektriker gearbeitet und ist dabei auch schon ganz gut in der Welt umher gekommen.
Natürlich gab es auch die üblichen Themen: Woher man so ist, wo man hier schon war, wo es noch so hingeht usw.



Nach den leckeren Waffeln ging es erst einmal ein wenig in unsere Zimmer, später wollten wir dann noch Pasta kochen. Da im Laufe des Abends noch weitere Gäste ankommen sollte und Sæmi somit noch etwas länger hier im Haus war, luden wir ihn ein, gemeinsam mit uns zu essen, was er auch gerne annahm. Nach dem Essen entspannten wir den Rest des Abends dann im Zimmer und ließen das hässliche Wetter draußen.

Unsere Tagesroute:
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Freitag, 23. Oktober 2020

Island 2019 - Tag 8

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Hier die Fotos vom achten Tag:


Samstag, der 19.10.

Am morgen konnten wir unser Quartier das erste Mal bei Tageslicht sehen, waren wir am Vorabend doch erst recht spät angekommen. Zunächst machten wir uns aber ans Frühstück.



Nach dieser kleinen Sichtung der Platzumgebung packten wir dann auch unseren Sachen wieder ins Auto, wieder hatten wir ein ganz ordentliches Stück zu fahren. Gar nicht weit vom Startpunkt entfernt gab es zudem einen Bereich, der oft von Robben besucht wird, auch hier kann man Ausflüge mit kleinen Booten zu den Tieren machen. Da diese Meeressäuger aber im Gegensatz zu Walen auch öfters an Land zu sehen sind, wollten wir es auf diesem Wege versuchen. 


Trotzdem fuhren wir zunächst an dem "Ausflugsanbieter" vorbei, diese Touren starten von Hvammstangi, der Ort lag eh auf unserem Weg. Früh am Morgen war der Laden noch geschlossen, aber draußen gab es Hinweise zu den Robben und auch Karten, wo und an welchen Stränden häufig welche zu sehen sind.
Wir fuhren somit weiter um die Halbinsel Vatnsnes herum, hielten hier und da mal an, wo an Parkplätzen in Strandnähe Hinweisschilder zu Robben standen. Hier gibt es regelmäßig Ringelrobben und auch Seehunde aus der Familie der Hundsrobben zu sehen. Beim dritten Stopp sahen wir dann in der kleinen Bucht auch eins der Tiere im Wasser! Leider nicht an Land, aber immerhin.



Erwartungsgemäß sind die Tiere recht scheu, so schwamm diese eine auch gleich etwas weiter hinaus in die Bucht uns streckte nur hin und wieder den Kopf etwas aus dem Wasser. 
Nun war der Zeitpunkt gekommen, meine Drohne wieder startklar zu machen. Wenn ich es damit schon nicht geschafft hatte, Wale zu beobachten, vielleicht sollte es mit der Robbe klappen.
Das war nicht ganz so einfach, zum einen schien die Sonne hell, ich konnte somit auf dem Handydisplay zur Drohnensteurung nicht ganz so toll sehen, zudem wollte ich das Tier auch nicht zu sehr verschrecken, daher flog ich entsprechend auch nicht ganz so niedrig über dem Wasser.


Im Endeffekt hatte ich schließlich sogar mehrere Tier im Video! Live konnte ich das auf dem Display deutlich schlechter erkennen, deshalb flog ich teilweise auch in die falsche Richtung. Aber naja, hat im Endeffekt doch ganz gut geklappt. Was man trotz der nicht allzu geringen Höhe gut sehen kann: Die Tiere haben die Drohne durchaus bemerkt.
Wir fuhren auch danach noch an weiteren "Robbenstränden" vorbei, weitere dieser Tiere sahen wir aber nicht mehr. Immerhin gab es hier auch ein paar Wasservögel zu sehen. Die waren nicht ganz so scheu wie die Meeressäuger und hielten weniger Abstand zu uns.



Nun ging es auf der anderen Seite der Halbinsel wieder zurück gen Süden, hier war es landschaftlich dann deutlich schöner, zudem gab es auch einen tollen Aussichtspunkt.







Nachdem wir die Halbinsel schließlich wieder verlassen hatten und zurück auf der Ringstraße wieder Richtung Westen fuhren, waren wir fast nur noch in "Gegend" unterwegs, welche uns mit ihrer rauen Schönheit begeisterte, dazu das passende Licht und viel Einsamkeit.






Ist nun gerade etwas fotoreich und wortarm, aber hier sagen Bilder wirklich mehr als tausend Worte.







Als wir schließlich nicht mehr allzu weit von unserem Tagesziel entfernt waten, kamen wir noch am Kirkjufellsfoss vorbei. Diese Wasserfälle sind weder besonders hoch noch breit, also prinzipiell wenig besonders. Allerdings lassen sie in Verbindung mit dem namensgebenden Berg eine schöne Kulisse entstehen. der Berg ist optisch ein wenig das "Matterhorn Islands" und tauchte schon öfters in Filmen oder sonstigen Publikationen auf.







Von hier geht es nun aber direkt weiter zu unserem Tagesziel, dem Við Hafið Guesthouse in Ólafsvík, ziemlich weit im Westen der Halbinsel Snæfellsnes. Als wir dort im Ortszentrum ankamen, dämmerte es schon und mit dem letzten Tageslicht ging es in unser Zimmer.


Heute sollte nun endlich mal ein richtiger restaurantbesuch anstehen! Meistens waren wir ja mehr oder minder im Nichts, wo man gar nicht hätte essen gehen können, selbst wenn man wollte. So entspannten wir zunächst noch ein bisschen, bevor wir schließlich zum rund 300m entfernten Hraun gingen.


Eine sehr gemütliche Holzhütte im Blockhaus-Stil empfing uns, wirklich sehr kuschelig. Das Foto oben habe erst beim gehen gemacht, als wir ankamen war der Laden wirklich ziemlich gut gefüllt.




Wir entschieden uns alle für leckere Burger, dazu gab es für Genia und mich ein isländisches Bier. FunFact dazu: Es gab auf der Karte das Bier vom Zapfhahn in 33cl und 50cl für exakt den gleichen Preis. Das konnte uns die Bedienung auf Nachfrage auch nicht wirklich erklären, der Preis wäre wohl so von der Brauerei vorgegeben. Aber es könne sich niemand hier daran erinnern, dass schon mal irgendwer das kleine Bier bestellt hätte. Auf jeden Fall schmeckte es wirklich gut, ebenso unser Essen.


Das galt übrigens ebenso für den Nachtisch, sehr lecker alles. Wer also hier im Ort mal aufschlägt, unsere Restaurantempfehlung steht. 



Gut gestärkt gingen wir schließlich zurück zu unserer Unterkunft durch den recht verlassen wirkenden Ort. Mag aber auch am ungemütlichen Wetter gelegen haben. Auf unserem Zimmer entspannten wir noch etwas, gingen unter die Dusche und dann bald auch ins Bett.

Unsere Tagestour:
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