Sonntag, 24. April 2016

Sommerflucht

Dieses "XY-Flucht"-Thema etabliert sich irgendwie langsam. Für nächstes Jahr suche ich mir dann mal was anderes raus. Aber noch ist es ja nicht so weit.

Im Sommer (in erster Linie im August) haben wir wie jedes Jahr das Hornet-Treffen, dort verbringen wir ja immer eine ganze Woche. Genia hat aber in der Woche davor auch noch Urlaub (sie kann ja nicht immer so, wie es einem gerade passt). Daher überlegten wir, was wir mit dieser Woche anfangen können. Angesichts von Gran Canaria im Februar, der bevorstehenden Rom-Reise im Mai und dem für 2017 angedachten größeren Urlaub (dazu gibt es dann irgendwann mehr Infos) wollte Genia eigentlich eher eine Entspannungswoche daheim machen. Ein bisschen das Geld zusammen halten, auch wenn der angedachte Umzug bisher auch noch nichts Konkretes hervor gebracht hat. Daher überlegte ich sogar, dass ich diese Woche doch arbeiten gehe.
Weil für mich heißt Urlaub immer auch weg fahren. Einfach zuhause rumgammeln ist nicht so meins. Abgesehen von der weihnachtlichen Zwangsschließung der Uni und der damit verbundenen Freizeit bin ich eigentlich immer weg wenn ich mehrere Tage frei habe.
Daher war ich mit diesem Plan nicht so recht zufrieden und schaute einfach mal ganz unverbindlich nach Flügen in diesem Zeitfenster. Wie immer war meine Anlaufstelle dazu Skyscanner. Eine prima Seite, wenn man wenig konkret mal günstige Flüge sucht, ohne das man einen genauen Termin hat oder gar das Ziel wirklich kennt.
Vielleicht schreibe ich dazu auch irgendwann mal einen kleinen Eintrag.

Aber zurück zum Thema: In Frage kam in erster Linie wieder eine Städtereise, wie wir sie auch letzten Sommer nach Stockholm gemacht haben.
Ich bin (wie schon dort erwähnt) nicht so der Hitzetyp, also bitte nicht im Hochsommer gen Süden.
Zu Stockholm gab es damals noch ein paar Alternativen, u.a. Riga, Krakau oder Danzig. Diese Städte standen natürlich auch dieses Mal auf der Liste der möglichen Ziele.
Tja, und passend in dem Zeitfenster fand ich einen attraktiven Flugpreis (61€ Retour/Person) für Krakau. Riesenüberraschung (nein, nicht wirklich), es ist wieder RyanAir.
Allerdings jetzt nicht von Weeze, sondern ab Dortmund. Deutlich näher und zudem mit etwas menschenwürdigere Abflugzeit (15:55 Uhr).
Dann schaute ich noch flott nach möglichen Unterkünften und fand auch da was ansprechendes, schließlich will ich der Herzdame ja gleich ein nettes Gesamtpaket zu einem attraktiven Preis (insgesamt gut 200€/Person) vorlegen.


Nun, mein kleiner, perfider Plan ging auf: Dazu konnte Genia nicht wirklich "Nein" sagen.
Wir werden also im Szczepańska 3 Apartmenthouse residieren, welches ziemlich zentral in der Altstadt liegt.


Wie, was, wo wir dann dort genau ansehen werden, wird dann später entscheiden.
Ebenso kümmer ich mich dann auch irgendwann noch um den Transfer vom Airport usw.
Flug und Unterkunft gebucht, der Rest folgt später. :-)

Wir freuen uns auf jeden Fall und sind sehr gespannt!

Mittwoch, 20. April 2016

Moppedfahren auf Gran Canaria

Im Rahmen des Urlaubs wollte ich auch die schöne Topographie Gran Canarias nutzen, um hier ein paar Tage Motorrad zu fahren. Im Winter ist man ja doch schon manchmal etwas auf Entzug und so bietet sich ja die eine oder andere Tour auf der Insel des ewigen Frühlings an.
Im Vorfeld hatte ich daher schon 3 Tagestouren abgesteckt und zudem schaute ich nach Motorradverleihern vor Ort, dabei stießen zwei Anbieter besonders heraus, beide sowohl in Sachen Bewertungen als auch Auswahl an Maschinen.
Wolfi war letzten Winter ebenfalls hier auf der Insel zum Mopped fahren und hatte sich eine Yamaha XT660R bei Moto & Bike geliehen. Er war damit sehr zufrieden.
Somit war das auch meine erste Adresse für meine Anfrage. Allerdings wollte man mir für nur 3 Tage vorab keine Reservierung machen, erst ab 5 Tagen. Allerdings, so die Aussage, "wäre das kein Problem, ich solle einfach vorbei kommen, sie hätten schon etwas für mich."
Da hatte ich auch keinen Zweifel, allerdings war mir "etwas für mich" doch etwas schwammig.
Weil Leihmotorräder an sich sind alles andere als günstig. Während man recht problemlos vor Ort einen Kleinwagen für rund 20€/Tag leihen kann, kostet ein "richtiges" Motorrad (also ab rund 500cm³) schnell das dreifache. Und die Staffelung durch die Klassen ist groß. Daher hatte ich etwas Sorge, dann vor Ort eine dicke GS-BMW (tolle Maschine) für 132€/Tag (weniger toller Preis) zu bekommen.
Daher schrieb ich noch den anderen Verleiher an, Motos Tivoli. Hier bekam ich am nächsten Morgen eine positive Antwort: Ja, eine XT660R könne ich für 3 Tage reservieren, kostet 185€.
Alles klar, Angebot angenommen.

Vor der Reise fragte ich dann zur Sicherheit noch einmal bei RyanAir wegen Helm und Handgepäck nach. Eigentlich (also bei den meisten Airlines) ist das überhaupt kein Thema.
Nun.... gut, dass ich nachgefragt habe: Nein, Handgepäck hat die maximal die vorgeschriebenen Ausmaße, also 55x40x20cm. Die ersten Maße sind ja kein Problem, aber der Helm ist nun in jeder Dimension größer als die 20cm. Heißt im Klartext: Muss aufgegeben werden.
Somit lies ich meinen Helm daheim und nahm nur kurze Stiefel, die Motorradjeans, Jacke und Handschuhe mit. Da einige Tage vor der Abfahrt die Wetteraussichten schon teilweise Richtung durchwachsen gingen, packte ich auch gleich noch Regensachen ein.


Donnerstag, der 18.02.
Der Tag des Fahrzeugwechsels. Nachdem wir 2 Tage lang einen Mietwagen hatten brachte ich eben diesen zum Verleiher zurück und holte auf dem Rückweg direkt die Yamaha ab, lag eh auf dem Weg. Bei Motos Tivoli angekommen stand die Maschine schon draußen an der Straße, im Büro waren die Formalitäten schnell erledigt. Das ging auch in deutsch, bei manchen Fragen half ansonsten englisch. Viel zu erklären gab es nicht, also Motor an und zurück zum Hotel.

Ich hatte ja bis letztes Jahr selber einen 660er Yamaha-Einzylinder (in der alten Ténéré), aber mein ehemaliger Antrieb hatte irgendwie wohl nie die angegebene Leistung. Die Leihmaschine ist natürlich deutlich leichter als die Reiseenduro, aber so groß sollte der Unterschied nicht sein!
Die XT ballerte auf jeden Fall ganz anders los als mein ehemaliges Schätzchen.

Beim Hotel angekommen schlüpfte ich rasch in meine Klamotten, montierte mein Navi an der Maschine und überlegte mir dann, in welche Richtung ich wohl am besten starte. In den Bergen hingen schon von Playa del Inglés sichtbar dicke Wolken, Richtung Westen (wo die Berge dichter an die Küste kommen) sah es kaum anders aus, also sollte mich mein Weg erst einmal etwas an der Ostküste entlang führen. Von dort führen einige Straßen Richtung Inselinnere, ohne gleich 20-30km keinen Abzweig (und damit Alternativstrecken) zu haben. Eine vorbereitete Route für diese Option hatte ich auch, also mal rasch im Navi laden und dann los!
Zunächst ging es also aus dem Ort raus und dann ein bisschen über die Inselautobahn bis Tarajalillo, von dort über kleinere Straßen, bis ich in Vecindario auf die CG-65 landeinwärts fuhr.
Relativ schnell zog es sich weiter zu und begann dann auch bald an leicht zu regnen.
Weiter in den Bergen wurde es immer dunklere, so bog ich schon bald auf die CG-551 ab, um etwa auf gleicher Höhe parallel zur Küste nordwärts zu fahren.
In Ingenio angekommen zog es sich eigentlich rundherum weiter zu und so beschloss ich an dieser Stelle hier doch besser zu verschwinden und dem südlicheren Inselteil eine Chance zu geben.
Also in der Nähe des Flughafens wieder auf die Autobahn und ab dafür. Nach kurzer Fahrt wechselte ich wieder auf die Landstraße parallel zur Küste, hier war es ja zumindest soweit trocken. Das "gute Wetter" wollte ich nicht nur auf der Autobahn verschwenden.
So fuhr ich dann die ganzen Touristenhochburgen an der Südküste ab, bis ich auf die CG-505 abbog, die mich direkt gen Norden in die Berge bringen sollte.
Die Straße folgte einem Tal bis Las Filipinas, von dort bog die Straße seitlich aus dem Tal ab und von nun an ging es in engeren Kurven die Berge hoch. Das Wetter hielt bisher auch soweit, die Straßen waren zwar oft feucht bis nass, aber zumindest gab es zunächst keine Dusche von oben.
In Barranquillo Andrés wechselte ich auf die CG-605 und schon bald wurde die Straße enger und es kamen zunehmen Serpentinen hinzu, die mich weiter in die Höhe führten.
Dort erreichte ich dann mit 925m (laut GPS-Signal) meinen Tages-Höhepunkt.
Die CG-605 teilte sich bald und ich nahm den Weg nach links, der mich in einer Schleife langsam wieder Richtung Süden aus den Bergen heraus bringen sollte. Der Weg gen Norden führte sehr viel weiter nach oben und dort sah es vom Wetter wieder weniger gut aus. Zumal es auch auf nicht einmal 1000m schon recht frisch geworden war und ich ja nur ziemlich dünne Sommerhandschuhe am Start hatte.


Die Straße wieder weiter runter ins nächste Tal war ebenso großartig wie der Weg hinauf und obwohl es nicht trocken war gab es nie irgendwelcher Rutscher, also prima Grip auf diesem Asphalt. Straßen, die also richtig Spaß bringen. Mit dem Einzylinder kam ich auch prima zurecht, der Motor passt wirklich gut zum Profil hier. Bei einigen engen Kehren ist zwar selbst im ersten Gang etwas Kupplungseinsatz nötig, wenn es nicht allzu sehr an der Kette rupfen soll, aber auch das hat man ja als geübter Fahrer recht schnell raus.
Von nun an ging es durch ein langes Tal über Mogán bis runter zum Meer nach Puerto de Mogán. Hier holte mich dann doch der Regen wieder ein.
Ich fuhr bis in die (von Touristen gut gefüllten) Stadt und stellte mich dort erst einmal etwas unter.
Als der Regen weniger wurde machte ich mich dann wieder auf den Weg. Dieses Mal die Küstenstraße in anderer Richtung durch die ganzen Touristenhochburgen. Teilweise mit ziemlich fiesen Verkehr und zudem verfuhr ich mich in Puerto Rico auch noch.

Es regnete nun durchgängig, nicht sonderlich stark aber halt die ganze Zeit. Ich hatte zwar die ganze Zeit meine Regensachen an, aber es wurde doch nun ziemlich feucht in meinem Schritt, was ich mir eigentlich nicht so wirklich erklären konnte. Mit diesen Regensachen bin ich schon viel länger durch viel stärkeren Regen gefahren bis es irgendwo doch mal feucht wurde.

Nun, irgendwann kam ich dann wieder am Hotel an und als ich mich aus den Klamotten schälte wurde auch schnell der Grund für die Feuchtigkeit klar: Meine Regenhose hatte genau im Schritt einen ordentlichen Riss. Na toll...

Die gefahrene Strecke (170km):
Die gefahrene Strecke (140km):  https://www.google.com/maps/d/edit?mid=z2kV3jCeQflE.k2rr09qPWJc0&usp=sharing



Freitag, der 19.02.
Die Wettervorhersage und auch die Wetteraussichten vom Hotel waren ähnlich bescheiden wie am Vortag. Eigentlich eher noch schlechter. Hier in Playa del Inglés und der Südküste ging es, weiter im Norden war mehr Regen angesagt und oben in den Bergen ziemlich viel.
Nützt ja nix, also versuchte ich mich mal wieder im Bereich Ostküste und von dort in die (eher mittelhohen) Berge.
Im Prinzip fuhr ich die gleiche Strecke wie am Vortag, ich wollte allerdings von der CG-65 nicht ganz so früh (auf die CG-551) abbiegen, sondern weiter hinauf.
Falls es weiter oben zu schlecht würde, gibt es etwas weiter noch eine weitere Straße (CG-550), die mich wieder in tiefere Gefilde bringen sollte.
Ich kam bis kurz vor Santa Lucia de Tirajana bis mich der Regen eingeholt hatte. War zwar noch kein starker Niederschlag, aber angesichts meiner gelochten Regenhose braucht es leider in dem Zustand auch nicht sonderlich starken Regen, um wieder eine schöne nasse Hose darunter zu bekommen.
Kurz vor dem Ortsausgang gab es linke Hand eine Bushaltestelle, unter der ich mich erst einmal verkroch. Vielleicht klart es ja in Kürze wieder auf.
Die Frage war ja nun, ob ich weiter (Richtung San Bartolomé de Tirajana) fahre oder umkehre, um die alternative Route weiter Richtung Küste fahre.


Es klarte nicht wirklich weiter auf in Richtung Berge, also entschloss ich mich nach einer knappen halben Stunde umzukehren. Im Nachhinein war das wohl eher die falsche Entscheidung, aber so schlau ist man halt erst hinterher.
Also wieder raus aus dem Städtchen und zur CG-550. Dummerweise stand an der Abzweigung ein Baustellenschild und etwas von Sperrung. Doofe Sache.
Nun, was mit einem Auto meist recht eindeutig ist, verhält sich mit einem Motorrad etwas flexibler. Oft kann man damit auch irgendwie durch Baustellen hindurch, daher versuchte ich es erst einmal.
Nun, am Wochenende oder nach Feierabend wäre das sicher auch gegangen, an diesem Freitagmorgen allerdings nicht.
Nach wenigen Kilometern kam ich zur Baustelle, der ganze Asphalt war weg und die komplette (Rest-)Straße mit Baumaschinen voll. Also nix mit irgendwie durch kommen.
Bedeutet im Klartext aber auch: Wieder weiter runter vom Berg und auf der einzig verbliebenen Straße parallel zur Küste weiter, eben der CG-551 vom Vortag.
OK, auch die Straße macht Spaß (trotz Nässe), aber so war das nicht geplant.
In Ingenio angekommen sollte mich der weitere Weg aber nicht wieder zurück zur Küste bringen, sondern trotz allem höher in die Berge. Mitten in der Stadt kam dann ein starkes Gewitter, vor dem mich allerdings ein Vordach etwas rettete. Nachdem der starke Regen vorbei war ging es also weiter, nun also auf der CG-120 landein- und bergaufwärts.
Erst einmal war Cazadores das nächste Zwischenziel, dort mündet meine Straße in die CG-130. Auf der konnte es weiter hoch gehen oder aber Richtung Telde (und auch der Küste).
Dort angekommen war die Entscheidung recht schnell gefallen: Der Ort liegt auf 1300m, inzwischen regnete es nicht nur recht stark, sonders es stürmte auch derbe und saukalt war es natürlich auch. Zudem war ich inzwischen in die Wolken gefahren, so dass die Sicht auch meist nur zwischen etwa 30 und 50m lag. Spaß ist wirklich etwas anderes.
Ich entschied mich zu einem Stopp, auch ohne wirkliche Unterstellmöglichkeit, in diesem fürchterlichem Wetter wollte ich so erst einmal nicht weiter.
Der ganze Ort war wie ausgestorben, keine Hund würde jemand bei dem Wetter heraus jagen.
An der Straße war wohl so eine Art Parkstreifen neben mehrere Büschen und großen Plantanen.
Ich stellte die XT ab und verkroch mich so gut wie möglich etwas unter einem Busch und im Windschatten eines der dicken Baumstämme. Ich zog weder die klitschnassen Handschuhe aus noch setzte ich in diesem Wetter den Helm ab. Das durch die Regenhose eingedrungene Wasser lief mir in der Hose bis in die Stiefel hinunter. Prinzipiell hätte ich von dieser Situation gerne ein Foto gemacht, aber das Handy sollte definitiv sicher im Topcase bleiben und meine GoPro (die solchen Bedingungen ja gerne trotzt) hatte ich an diesem Tag nicht dabei.
Eigentlich wollte ich nur weg von hier, am liebsten gebeamt.
Da das unverständlicher Weise immer noch nicht funktioniert kauerte ich mich nah an den Baum und hoffte auf Besserung.
Die kam natürlich nicht so wirklich. Irgendwann nach etwa 15 Minuten, die sich nass und frierend wie eine Ewigkeit anfühlten. wurde zumindest die Sicht etwas besser. Ich konnte wirklich einige Häuser mehr erkennen als vorher und auch die Straße verschwand nicht sofort im Nichts.
Also schnell wieder auf die Yamaha und nix wie runter in tiefere (und somit wärmere) Gefilde.

Am Stadtrand von Telde bog ich auf die CG-100 ab, die mich zurück nach Ingenio brachte, von dort ging es weiter auf der Straße über Agüines Richtung Autobahn.
Immerhin war es inzwischen deutlich wärmer und der Regen hatte zwischenzeitig auch aufgehört.
Unterwegs machte ich daher noch abseits der Straße einen dringend notwendigen Stopp, an den vorher irgendwie nicht so recht zu denken war.
Die Autobahn verließ ich recht schnell wieder und fuhr dann über die Küstenstraße CG-500 direkt zurück zum Hotel. Es reichte mir für den Tag wirklich....

Die gefahrene Strecke (141km): 
Die gefahrene Strecke (141km):   Die gefahrene Strecke (140km): https://www.google.com/maps/d/edit?mid=z2kV3jCeQflE.k2rr09qPWJc0&usp=sharing



Samstag, der 20.02.
Der letzte Tag mit der Leihmaschine und natürlich waren die Wetteraussichten auch an diesem Tage nicht besser. Wie üblich versprach der Ausblick Richtung Osten eher besseres (eher "nicht ganz so schlimm") Wetter, aber das sollte mir egal sein. Zwei Mal war ich in die Richtung gestartet und jedes Mal gut nass geworden. Schlimmer konnte es also Richtung Westen auch nicht wirklich sein. Zudem wollte ich endlich auch mal andere Straßen sehen. Also Sachen packen und los.
Zunächst folgte ich wieder der Küstenstraße CG-500 durch die ganzen Urlaubshochburgen bis nach Puerto de Mogán. Dort angekommen stieß ich auf die CG-200, die in den Ort geht und die andere Richtung in die Berge führt. Direkt hier befindet sich auch eine Tankstelle, in der ich den Benzinvorrat wieder auffrischte.
Direkt danach also die Straße durch das lange Tal langsam aufwärts. Bis jetzt war das Wetter wirklich gut (kein Regen und sogar trockene Straßen), das sollte sich aber schon nach etwa 2km ändern. Da war er wieder, der nette Regen von nebenan. An einem Kreisverkehr gab es zum Glück wieder eine praktische Bushaltestelle, in die ich mich dann erst einmal setzte. Vielleicht hört es ja bald wieder auf.
Tat es auch, aber der Blick weiter aufwärts durch das Tal versprach nichts Gutes: Dicke, dunkle Wolken hingen weiter oben zwischen den Bergen.
Also wartete ich doch besser, wer weiß, ob ich mich später im Zweifel irgendwo unterstellen kann. Während meines Wartens bemerkte ich, dass mein Navi-Display irgendwie "nebelig" war. Der genauere Blick, verriet: Da war eindeutig Feuchtigkeit eingedrungen. Na toll...
Tja, ich wartete. Der nächste Schauer kam und endete, dann noch einer. Die Sonne kam raus und es zog sich wieder zu. Nur weiter oben bleib es permanent düster.


Nach etwa einer Stunde reichte es mir dann. Scheiß auf das Wetter, weiter warten schien eh nicht zu helfen, also los!
Ich fuhr immer weiter unter die düsteren Wolken, zu meiner Überraschung blieb es aber bis auf wenige Tropfen recht trocken. In Pie de la Cuesta bog die CG-200 dann scharf links ab.
Geradeaus mündete die CG-605 auf die Hauptstraße, eben von dort war ich am Donnerstag aus den Bergen gekommen.
Die gut ausgebaute CG-200 windete sich in tollen Kurven um die hoch ragenden Berge herum, ein grandioses Panorama. Bald folgten Warnschilder an der Straße und bald sah ich Dinge, die ich hier so nicht erwartet hätte. Überall von den hohen Bergen stürzten Wasserfälle herunter, die sich in recht schmalen, aber doch ziemlich reißenden Bächen ihren steilen Weg ins Tal suchten.
Überall hielten Autos und Wohnmobile an und die Menschen machten Fotos.


Hinter jeden Kurve neue Wasser-Schauspiele, Wahnsinn.


Teilweise ging die breite Straße recht nah an die steilen Felsen heran und plötzlich lag ein dicker Steinbrocken, sicher über 1m im Durchmesser, mitten auf der Straße. Die starken Regenfälle der letzten Tage habe wohl ganze Arbeit oben in den Bergen geleistet.
Das Wetter hielt bisher auch einigermaßen. Der ursprüngliche Plan, "warten, bis es besser wird", hat anscheinend sogar funktioniert. Ohne, dass ich das hätte wirklich erwarten können.
Jedenfalls war sehr viel Wasser auf und neben der Straße, es hatte also vor gar nicht so langer Zeit ziemlich runter gemacht.

Schließlich führte mich die Straße nach La Aldea de San Nicolas de Tolentino, die CG-200 macht hier einen Linksknick und führt weiter zur Westküste, ich bog aber rechts auf die CG-210 ab, die weiter hinauf in die Berge geht.
Genau diese Strecke hatten wir Mittwoch mit dem Auto gemacht. Da war mir am Ortsausgang schon eine interessante Streckenführung aufgefallen: Man fuhr die Straße eine Art Kuppe hoch, die komplett betoniert war, und dann durch ein trockenes Bachbett führte.
Auf der anderen Seite das gleiche: Über einen betonierten Minideich ging die Straße wieder raus aus dem Bachbett. Unterwegs hielten mehrfach entgegenkommende Auto mitten auf der Straße und die Fahrer unterhielten sich.
An der Kuppe angekommen erkannte ich auch direkt die Ursache: Das Bachbett war nun recht gut gefüllt und eine Menge Wasser strömte bergab. Die Wagen hatten hier wohl gewendet und unterrichteten den entgegenkommenden Fahrer, dass es hier nicht weiter geht.

Tja, im Prinzip ist die XT ja doch eine Enduro und vor mir befand sich somit meine erste Fuhrt!
Also Füße hoch und dann langsam aber gleichmäßig durch die 10-15m lange Senke und das etwa 50cm tiefe Wasser.
Das klappte ohne Probleme und weiter ging es die nun leere Straße in die Höhe. Die Strecke wurde zunehmend enger, steiler und kurviger. Längere Fahrzeuge habe hier keine Chance durchzukommen. Die Strecke kannte ich ja schon, allerdings bei Sonnenschein.
Es ging an einigen Stauseen vorbei und immer wieder war teilweise recht viel Wasser und auch Steine auf der Straße.
Zum Glück hatte ich an diesem Tag meine GoPro dabei und diese auch irgendwann mitlaufen lassen.
Der Wasservorhang und auch der Riesenfelsen fehlen allerdings leider.
Irgendwann werde ich auch sicher einen Film zusammenschneiden, bis dahin sollen mal eine Reihe Screenshots vom Video einige Eindrücke schildern.

 

Weiter oben dann kam meine angepeilte Abzweigung auf die CG-606. Tja, dummerweise war eben diese Straße auch gesperrt. ich machte einen Moment eine Pause, da aktuell der Regen eher schwach war. Die CG-210 weiter fahren war keine tolle Option, bringt sie mich doch in einer ordentlichen Schleife weiter gen Norden, zudem werden auf dem Weg auch Höhen über 1500m erreicht. Mit den Erfahrungen des Vortages fand ich die Idee wenig berauschend.


Also, scheiß auf die Sperrung, mit dem Mopped werde ich da wohl durch kommen, solange nicht die ganze Straße weggespült ist.
Es ging also weiter auf dieser noch kleineren, steileren und engeren Straße. Wie so oft in höheren Gebirgslagen ist die Strecke auch nur grob gesichert. Das kennt man ja auch z.B. von einigen Alpenstraßen, neben dem Asphalt geht es oft direkt mehr oder minder steil runter.
Hier kamen jetzt aber noch die äußeren Bedingungen: Überall floss Wasser aus Sturzbächen über die Straße, ständig lagen mehr oder minder große Brocken auf der Piste und bei Felsüberhängen ging es auch öfters durch kleine Wasserfälle, einmal gar durch einen ganzen Wasservorhang. Einfach Irre!
Ich kam mir bisweilen vor, als würde ich (etwas überspitzt formuliert) über die Yungas-Straße im bolivianischen Hochland fahren.


Zwischendurch hatte ich doch hin und wieder Gedanken daran, was ist, wenn hier irgend etwas passiert? Ständig lagen Brocken teilweise mitten auf der Straße, die sind ja nun irgendwo herab gestürzt. Wenn sowas genau dann passiert, wenn ich dort her kommen.... unschön!
Mit Hilfe durch zufällig vorbei kommende Autos ist wohl kaum zu rechnen, die Straße ist gesperrt und an so diversen Hindernissen wäre man mit eine Auto auch einfach nicht vorbei gekommen.
Nun ja, solche Gedanken habe ich dann recht schnell durch spontane Wahrscheinlichkeitsrechnung abgetan. Außerdem: No risk, no fun!


Und ich hatte meinen Spaß! Und zwar richtig!
Ich war wieder vollkommen durchnässt und arschkalt war es auch wieder: Diese Tagestour sollte mich bis auf 1425m Höhe bringen. Und trotzdem: In dem Augenblick wollte ich nirgendwo sonst sein! Ich hatte gerade mein persönliches, kleines Urlaubsabenteuer im durchorganisierten Zivilleben. Das dabei auf einem Motorrad. dem schon so oft für mich schönsten Platz der Welt!
Zu dem Zeitpunkt hätte mich nichts von dieser kleine, meist ungesicherten Straße im Nebel und Regen mit ihren ganzen Hindernissen wegbringen können.

Irgendwann kam dann ein Hinweisschild auf die CG-60, der Nord-Süd-Hauptroute im hohen Teil der Insel. Kurz vorher bog noch eine ganz kleine Straße ab, die ich dann aus Versehen prompt nahm. Nach etwa 3km kam ich in ein kleines Dorf, aus dem ich keine Ausfahrt mehr fand.
Irgendwann fuhr ich entnervt zurück um dann meinen Irrtum zu bemerken. Ich hatte wohl schon etwas zu lange eher dicht vor mein Vorderrad geschaut um Hindernissen auszuweichen.
Auf der Hauptstraße ging es dann recht flott wieder hinunter. De Straßen waren feucht, aber sehr gut und flott zu befahren, endlich wurden wieder richtig Meter gemacht. Je tiefer ich kam, desto schöner wurde das Wetter und vor allem stiegen die Temperaturen sehr deutlich. Es war mal wieder Zeit für eine Pinkelpause und einen Schluck aus der Wasserflasche.


Der Rest der Strecke war vom ersten Autotag noch bekannt, es machte aber ungleich mehr Spaß als mit der Dose. Ziemlich flott kam ich dann an der Südküste an.
Wieder zurück am Hotel wechselte ich die Klamotten und brachte dann die Yamaha zurück zum Verleiher. Wie gehabt verlief wieder alles ohne Probleme, nett und freundlich. Die Frau des Vermieters war nun auch da, eine Deutsche. Sie hatte damals auch meine Mailanfrage beantwortet.
Es gab noch etwas Smalltalk, natürlich besonders über das ungewöhnliche Wetter der letzten Tage.
Ich schlenderte dann gemütlich zurück zur Urlaubsbleibe, versöhnt durch diese großartigen Tag!

Die gefahrene Strecke (140km):
https://www.google.com/maps/d/edit?mid=z2kV3jCeQflE.k2rr09qPWJc0&usp=sharing



Was bleibt?
Eigentlich hatte ich ja derbe Pech. Viel schlechteres Wetter kann man sich auf Gran Canaria eigentlich gar nicht vorstellen. 3 Tage am Stück Mistwetter und genau an diesen 3 Tagen habe ich ein Leihmopped. Nichts desto trotz hatte ich meinen Spaß, besonders am letzten Tag!
Auch wen ich bei weitem nicht so viele Strecken fahren konnte, wie ich eigentlich vor hatte.
Allein dazu müsste ich eigentlich noch einmal her kommen.
Ich kann jedem Kradler nur ganz dringend eine Leihmaschine ans Herz legen! Die Strecken auf der ganzen Insel sind großartig und können sich wirklich mit den tollsten Moppedrevieren messen.
Klar, nach einigen Tagen hat man alles durch, so groß ist die Insel halt auch wieder nicht.
Aber diese Tage mit Touren haben es richtig in sich. Also: Do it!

Freitag, 15. April 2016

Frühjahrstour

Ach ja...
Früher gab es eigentlich fast immer eine Frühjahrstour. Naja, eigentlich auch nur wenige Jahre am Stück, aber die Erinnerungen verklären sich halt.
Realistisch betrachten waren es die Jahre 2003, 2004 und 2005 (nur Fotos).
Dann folgten noch 2008, 2009 und 2011 (Berichte).
Seitdem kommt dieses Thema immer wieder mal hoch (also immer in den Jahren, wenn die Urlaubsfahrt nicht im späten Frühling stattfand) und genauso regelmäßig kommt irgendwie nichts zustande.

Auch dieses Jahr ploppte das Thema wieder hoch. Es begann bei der Jahreshauptversammlung der Hornet Freunde Deutschland und dem Thema einer neuen Treffen-Location.
Bei der Diskussion war auch ein Ferienzentrum am Edersee Thema, bei dem schon ein Teilnehmer mal privat mit einer kleineren Gruppe war und das er dort gerne noch einmal wieder hin möchte, vielleicht im Frühjahr. Das war ja ganz kompatibel mit dem Gedanken einer Frühjahrstour und so wollten wir uns mal dazu später austauschen.
Die üblichen Verdächtigen wurden informiert und die meisten waren direkt begeistert. Also dann mal eine WhatsApp-Gruppe (nicht alle sind bei Facebook) eingerichtet und noch schnell mal ein Doodle starten wegen Terminfindung.
Es sollte alles auf Pfingsten hinauslaufen, laut Umfrage waren 9-10 Personen dabei.
Dann lag das Thema einige Zeit herum und irgendwann hakte ich noch einmal nach, da einige Kandidaten sich noch nicht geäußert hatten.
Das passierte noch mehr oder weniger und der Termin rückte ja langsam näher, zudem sollte man so eine Gruppe dann wohl besser auch mal anmelden. Eine noch unverbindliche Anfrage an der Wunschlokation ergab schon eine Ernüchterung: Für Pfingsten war dort alles ausgebucht.
Ich schaute mal nach Alternativen, Camping kam jetzt nicht für alle in Frage und so sah ich mich nach Ferienhäusern um. Für etwa 10 Personen ist das Angebot überschaubar und daher fragte ich nach verbindlichen Zusagen.
Dann passierte leider das, was auch in den Jahren (in kleinerem Rahmen) davor oft passierte: Immer mehr Leute konnten nun doch nicht. Von den ursprünglich 9-10 Zusagen blieben mit mir sage und schreibe 3 Personen übrig. Drei!
Ich frage mich wirklich, warum man vorher Terminumfragen macht (wo es neben "ja" und "nein" auch die "weiß ich noch nicht"-Option gibt), wenn man sich darauf anscheinend eh so überhaupt nicht verlassen kann. Ein wenig verarscht kommt man sich dann doch vor.
Nun, wir drei sind aber ein vertrauter Kreis: Ronnie, Wolfi und ich.

Und da da Gebiet Edersee (und Sauerland) eh zu meinem erweiterten Einzugsgebiet zählt, müssen wir ja nun auch nicht unbedingt dort hin. Das eigentliche angedachte Ziel für die größere Gruppe hatte sich eh zerschlagen, also auf zu neuen Ufern!
Wir verlegten unsere weitere Planung nun in einen kleineren Rahmen, unsere schon vorher existierende Reisegruppe für die Urlaubstouren.
Also suchten wir uns ein Zielgebiet aus, in das wir nun nicht so regelmäßig kommen und wir entschieden uns für den Thüringer Wald. Zudem liegt auch die Rhön noch in der Nachbarschaft (durch die Werra getrennt), also zwei Gebiete greifbar.


Alternative war noch der Harz, aber der ist halt relativ klein und zudem an so verlängerten Wochenenden Einfallgebiet von quasi ganz Norddeutschland. Somit einfach extrem überlaufen.
In den Thüringer Wald hatte ich schon zwei Mal Abstecher vom Hornet-Treffen gemacht, aber halt nur in den westlichen Teil und diese Runden waren sehr nett. Nun sollte es mit einer Basis dort auch mal etwas tiefer ins Gebiet gehen.

Also schaute ich wieder etwas genauer nach Ferienwohnungen und schließlich fand ich das Haus Lotti. Das steht in Trusetal unweit von Bad Salzungen, also recht ideal für Abstecher in beide Gebiete. Es steht der Zeitraum, das Zielgebiet und eine Bleibe haben wir auch.

Nun freuen wir uns auf die Tour, auch wenn die nun ganz anders aussieht als ursprünglich mal gedacht!

Freitag, 8. April 2016

TÜV as TÜV can

Ich habe hier schon lange nichts mehr zum Thema "Auto" geschrieben.
Da mich ja nun Autos nur recht bedingt interessieren und in der Vergangenheit der Wagen eigentlich auch nur zum Thema wurde, wenn etwas kaputt war, ist das wohl als gutes Zeichen zu verstehen.

So war es also im Prinzip auch, der schwarze Corsa lief einfach und tut es noch. Inzwischen steht der Tacho bei gut 161tkm, es sind in den letzten beiden Jahren also etwa 15tkm hinzu gekommen.
Letzten Monat stand nun wieder die HU an und ich war gespannt, in welchem Zustand sich der Wagen in der Voruntersuchung so zeigt. In letzter Zeit machten die vorderen Bremsen hin und wieder Geräusche und eine Öl-Undichtigkeit unterm Motor hatte ich mal entdeckt, ansonsten gab es von meiner Seite nichts zu bemängeln. Also eine Termin mit meinem Schrauber gemacht.
OK, die Klimaanlage geht nicht mehr. Aber das ist nun nicht lebenswichtig und auch nicht TÜV-Relevant. Kann man aktuell bei den niedrigen März-Temperaturen eh nicht prüfen. Vielleicht irgendwann später mal machen...

Rückmeldung am nächsten Tag: Hinten müsste etwas geschweißt werden und die Bremsen sind nicht mehr der Knaller, aber sollte angesichts meiner überschaubaren Fahrleistung noch gehen. Die Öl-Undichtigkeit konnte er nicht nachstellen. Der Schwarze war zwar unten etwas schmierig, aber nach dem abwischen kam nix mehr nach. Klang ja soweit alles ganz gut.


Nächsten Morgen dann doch noch ein Anruf, live von der HU-Prüfung: Dem Graukittel gefielen die Bremsen doch nicht mehr. Das ich nicht so viel fahre interessierte ihn weniger, ich könnte ja schließlich und das wäre für zwei weitere Jahre doch etwas dünn.
Also sind neue Beläge und Scheiben fällig. Nun gut, wat mutt, dat mutt.
Da sind wir wieder beim großen Vorteil von deutschen Kleinwagen mit sehr weiter Verbreitung: Auch neuer Ersatz kosten oft nicht viel, gerade bei Verschleißteilen.

Nun denn, am Nachmittag der nächste Anruf, Autochen ist fertig und steht mit neuer Plakette abholbereit. So ist's brav.

Ich hoffe, der schwarze Opel läuft weiterhin so gut wie in den letzten knapp 2 Jahren.

Mittwoch, 6. April 2016

Gran Canaria - 02/2016

Die Vorgeschichte zu diesem Urlaub hatte ich schon in zwei kurzen Blogeinträgen niedergeschrieben. Einmal zur Auswahl und Buchung und dann noch etwas zur Vorbereitung in Sachen Motorradfahren.

Nun also zur Reise. Kurz bevor es los ging habe ich die (bis dahin möglichen) Modalitäten erledigt. Bedeutet in erster Linie: Die Online-Anmeldung für RyanAir gemacht und die Dokumente ausgedruckt. Das kann in der letzten Woche vor dem Abflug gemacht werden. Das bedeutet aber auch, dass die Dokumente für den Rückflug noch nicht vor dem Antritt der Reise fertig gemacht werden können, sondern wir das irgendwie/irgendwo vor Ort im Urlaub erledigen müssen.
"Natürlich" kann man auch ganz klassisch am Airport einchecken, allerdings nimmt RyanAir dafür eine kleine Servicegebühr. Soweit nicht ungewöhnlich, allerdings rufen die Iren hier satte 60€ (!) pro Person (!!) und Flug (!!!) für aus.
Das finde ich schon extrem dreist und steht in keinem Verhältnis zum Aufwand vor Ort. Nun gut, sollte man also bewusst offline und in der Wildnis landen, sollte man so etwas bei der Wahl der Fluglinie vorher auf dem Schirm haben.

Für die ganz Eiligen hier nun direkt zu den Urlaubsfotos:



Montag, der 15.02.
Unser Abreisetag. Und wie bei Billigfliegern relativ üblich, startet die Maschine schon um 7:00 Uhr morgens. Da wir ja auch Gepäck dabei haben, welches Aufgegeben werden muss, orientierten wir uns mal grob an 2h vor Abflug am Flughafen. Gute 2h Fahrt standen uns (unter normalen Bedienungen) bis Weeze bevor, leider war genau in dieser Nacht von Sonntag auf Montag starker Schneefall angekündigt.
Wann genau der einsetzt ist ja oft etwas ungewiss, daher auch in diesem Fall Reserve einplanen. Statt um etwa 3 Uhr wollten wir noch einmal eine Stunde eher los.
Also am Sonntagabend alles vorbereitet, Auto in der Tiefgarage geparkt (man will ja nicht mit Scheiben kratzen beginnen) und gegen halb 2 dann raus aus den Federn.
Anziehen und Morgentoilette waren schnell erledigt, Levi wecken dauerte wie erwartet etwas länger. Aber im Zeitplan verließen wir das Haus.
Von Schnee war bis jetzt nichts zu sehen, gut so. Also rein ins Auto und los.
Wir kamen wie erwartet gut durch und etwa in Höhe von Recklinghausen setzte dann der Schneefall ein, später als erwartet. Das angekündigte Chaos im Berufsverkehr wirkte schnell glaubhaft, sollte uns aber dann nicht mehr betreffen.
Der Schneefall wurde sehr schnell stärker und nachdem wir den Rhein passierten war auch schon alles neben den Straßen weiß.
Levi war die ganze Zeit wach und sichtlich aufgeregt angesichts der Reise. Erst kurz hinter der Rheinquerung nickte er dann doch ein, wurde aber durch den schlechten Zustand der Autobahn schnell wieder geweckt: "Oh, ich bin kurz eingenickt!" wurde kommentiert.

Kurz vor halb 5 kamen wir dann an unserem Parkplatz an, im starken Schneefall luden wir die Sachen noch vor der Schranke aus. Genia und Levi konnten in einem kleinen Häuschen besser warten als durch den Schnee des großen Parkplatzes zu laufen.
Noch bevor ich den Wagen abgestellt hatte war der kleine Shuttlebus auch schon da, so dass wir kaum 10min später am Airport waren. Besser etwas zu früh als zu spät.
Dann also die Koffer aufgeben und noch gut gefrühstückt, wir hatten genug Sachen eingepackt. Es folgte die Sicherheitsschleuse und dann der (überteuerte) Getränkekauf im Duty Free-Bereich.
Im Flieger gibt es nämlich nix umsonst (RyanAir halt) und dort werden noch dreistere Preise ausgerufen. Andererseits knapp 5h ohne Trinken geht auch nicht.

Relativ pünktlich ging es dann auch los, viereinhalb Stunde über ein fast durchgängig bewölktes Europa und Atlantik. Erst kurz vor der Landung riss es auf und die Kanaren empfingen uns wolkenfrei. So soll es sein.



Der Landeanflug war dann weniger toll, gute 20min schaukelte und wackelte es doch recht durchgängig. Da ich ja recht empfindlich bin, was so ein Geschüttel angeht, war ich froh, als wir endlich unten waren. Die Übelkeit verschwand dann allerdings auch recht schnell wieder.
Levi fand es auch nicht so dolle, zudem hatte er auch etwas mit Ohrensausen zu kämpfen.
Aber auch das war schnell vergessen. Es war schön warm aber auch recht windig vor Ort, gerade am Flughafen pustete es doch ganz ordentlich.
Beim Verlassen des Terminals wurden wir von einer Reisebegleiterin empfangen, die uns unsere Fahrzeugnummer für den Transfer hatte. Der Bus war auch schnell gefunden und nun hieß es noch etwa 20min warten, bis es los ging.
Die Fahrt über die Inselautobahn dauerte noch einmal etwa 20min und in Playa del Inglés angekommen waren wir zum Glück schon an 3. Stelle dran bei der Hotelanfahrt.
Inzwischen war es kurz nach 12 Uhr und an der Rezeption wurden wir natürlich erwartet. Allerdings war unser Zimmer noch nicht fertig. Das sollte noch bis etwa 14 Uhr dauern.
Also änderten wir spontan den Plan. Statt sich nach dem Zimmerbezug und Auspacken mit meinen Eltern zu treffen machten wir das halt jetzt schon.
Wir ließen unser Gepäck in einem Seitenraum stehen, ein kurzes Telefonat und wir machten uns auf den Weg. Es sind knapp 500m zum IFA Buenaventura, dem "Stammhotel" meiner Eltern, in dem sie schon seit Jahren für ihren Winterurlaub absteigen.
Nach der herzlichen Begrüßung schauten wir uns deren Zimmer und dann noch die ganze Anlage an. Als es dann Zeit war, um zu unserem Aparthotel Play del Inglés zurück zu gehen verabredeten wir uns noch für später,um einmal runter zum Strand zu gehen.
Nun also erst mal ins eigene Apartment. Dieses befand sich im 5. Stock und bot von der Türseite einen tollen Ausblick zum Meer und vom Balkon über den Ort samt touristischem Zentrum. Was anderes gibt es hier ja auch nicht wirklich.
Wir hatten eine kleine offene Küche mit Sitztheke und ein "Wohnzimmer", bei dem sich das Sofa in das 3. Bett verwandeln konnte. Da sollte Levi es sich die kommende Woche bequem machen.
Genia und ich bezogen das separate Schlafzimmer.





Nachdem wir uns eingerichtet hatten zogen wir uns um (Shorts und T-Shirt waren angesagt), trafen uns dann etwas später vor unserem Hotel mit meinen Eltern und wir gingen runter zum Strand.
Von unserem Hotel waren es nur rund 100m zur Strandpromenade, die hoch oben über dem Meer liegt. Von hier führen zahlreiche Stufen herunter oder wahlweise ein Fahrstuhl zu einem kleinen Einkaufs- und Freizeitzentrum weiter unten. Dort kaufte ich Junior erst einmal eine neue Kappe, seine alte war doch schon arg klein geworden und rutschte ihm ständig vom Kopf.
Von hier sind es dann noch einmal rund 40 Stufen bis zum Strandniveau.
Dort angekommen war Levi natürlich gleich aus dem Häuschen, also Schlappen aus und rein ins Wasser. Nun, seine Shorts sollten nicht allzu lange trocken bleiben, so ist das halt mit den Wellen.








Es störte ihn auch überhaupt nicht und es dauerte nicht lange, bis er nur noch eine Unterhose trug (da inzwischen alles nass war) und im Meer herum sprang. Wie es hier auch zu sehen ist.



Nach dem Rumspielen im Salzwasser folgte das Abduschen und schließlich gingen wir langsam zurück zum Hotel. Wir wollten uns umziehen und dann recht früh zum Abendessen, welches ab 18 Uhr angeboten wird.
Das Restaurant war im Untergeschoss und bot von der Größe und Auswahl in etwa das, was man so erwarten kann. Wir sollten den ganzen Urlaub über zufrieden sein.
Wir suchten uns in mehreren Gängen unser Essen vom Buffet aus und gingen schließlich auf unser Zimmer. der Tag war ziemlich lang und so krochen wir auch recht zeitig ins Bettchen.


Dienstag, der 16.02.
An den kommenden 2 Tagen hatte ich einen Mietwagen reserviert. Schließlich soll ja nicht nur ich etwas von der Insel sehen.
Levi hatte ich den Besuch eines Vulkans versprochen, auch wenn der sich wohl zunächst einen rauchenden Berg mit spuckendem Feuer vorgestellt hatte. Ich konnte die Erwartungen allerdings schon vorher mindern.
Nach dem Frühstück ging ich dann direkt los zu Orlando Cars, an dieser Niederlassung sollte ich den bestellten Mietwagen bekommen. Eigentlich lohnt sich das Reservieren vor dem Urlaub auf den Kanaren gar nicht wirklich. Auch direkt vor Ort bekommt man schon ab knapp 20€/Tag einen Kleinwagen. Eine wirklich relevante Ersparnis gibt es somit im Gegensatz zu den meisten anderen Gegenden nicht. Egal, so wusste ich wenigstens vorher, dass ich definitiv das "Wunschauto" bekomme.
Wunschauto heißt in diesem falle konkret: Kleinwagen mit Klimaanlage und 5 Türen, dazu einen Kindersitz, für beide Tage machte das dann zusammen 53€.
Beim Vermieter verbrachte ich dann doch mehr Zeit als ich dachte. Es war noch nicht so viel Personal anwesend, aber schon genug Kundschaft. Zudem musste mein Wagen auch noch von einer anderen Niederlassung geholt werden. Somit wartete ich insgesamt fast eine ganze Stunde.
Nun gut, dann stand der Wagen bereit, ein recht neuer Ford Fiesta.
Also fix zurück zum Hotel und die Liebsten einladen und ab Richtung Inselnorden. Erstes Ziel war die Caldera de Bandama, der bekannteste Vulkankrater der Insel.

Die Wetteraussichten waren nicht so dolle an diesem Tag (und leider an den nächsten auch nicht). Im Süden der Insel merkte man davon noch nicht so viel, Richtung Norden zog es sich doch zunehmend zu. Und da es doch relativ flott ganz ordentlich in die Höhe gehen kann haben wir natürlich Jacken eingepackt. Und das war auch gut so!




Am Vulkan angekommen hielten wir zunächst am Kraterrand und fuhren dann noch zu einem Aussichtspunkt oben auf einem benachbarten Berg. So bekamen wir einen guten Einblick in den erloschenen Krater und seiner schön üppigen Vegetation. Dieser Aussichtpunkt war gut 570m hoch und hier pustete es schon ganz ordentlich, von der Sonne war zudem auch schon länger nichts mehr zu sehen. Habe trotzdem ein PhotoSphere gemacht.


Aber unser Weg sollte uns noch weiter ins Inselinnere führen, wir wollten noch nach ganz oben!
Das Geläuf  Richtung Inselmitte wurde zunehmend hochalpin, mit immer engeren Serpentine und gerade auf kleinen Straßen extrem engen Kehren und sehr steilen Rampen. Die öfters ausgerufene maximale Fahrzeuglänge von 6m war definitiv nicht übertrieben!
Irgendwann fuhren wir in die Wolken und neben Regen kam somit auch noch die schlechte Sicht hinzu. Als wir dann endlich oben am Pico de las Nieves auf fast 1950m angekommen waren, wurde es durch die Wolken schon wieder heller. Aber es fehlten wohl noch rund 100 Höhenmeter, um die Wolkenschicht wieder zu verlassen. Knapp Pech gehabt...
Oben am Parkplatz befand sich eine ganze Reisegruppe mit diversen Kleinbussen, aber kaum jemand war draußen unterwegs. Bevor ich parken konnte (der Parkplatz dort oben ist recht überschaubar) musste ich erst etwas Platz machen, damit die Kolonne sich wieder in Fahrt setzen konnte.
Wo wir nun schon einmal hier waren, wollten wir auch raus aus dem Wagen, obwohl es sehr ungemütlich aussah. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber das Autothermometer verkündete außerhalb der warmen Kabine noch ganze 3°C und den stürmischen Wind konnten wir durch die geschlossenen Fenster und Türen hören.
Als ich die Fahrertür öffnete wurde mir diese auch fast direkt aus der Hand gerissen. Nur mit Mühe konnte ich das Durchrauschen bis zum Anschlag etwas abbremsen. Hier blies ein regelrechter Orkan!
Levi wollte zunächst nicht raus, er hatte schon etwas Angst bei dem Sturm. An der Hand traute er sich dann aber schon.





Den kleinen Fußweg die wenigen Meter über Stufen bis zum Aussichtspunkt wollte er dann doch nicht mehr gehen, er hatte doch ziemlich Mühe sich hier auf den Beinen zu halten.
Nun, es gab eh nichts zu sehen. Der Wind packte einen dort nur noch direkter und so ging ich auch nach wenigen Sekunden wieder.
Wir waren alle froh, als wir wieder im Wagen waren....

Den eigentlich angedachten Abstecher zum nur wenig tiefer gelegenem Roque Nublo schenkten wir uns dann. Sonderlich gemütlich würde es da eh nicht sein.
Außerdem machte sich bei Levi auch langsam wieder etwas Übelkeit breit. Das hat der Kleine wohl leider von mir geerbt, ich vertrage kurviges Autofahren auch nur, wenn ich selber am Steuer sitze. Ich fuhr zwar schon ziemlich langsam und auch gleichmäßig die Straße entlang, an den unzähligen Kurven änderte das leider nichts. Und so kam es dann doch irgendwann, wie es kommen musste, Junior musste sich übergeben.
Er sagte aber rechtzeitig Bescheid und so konnten wir am Straßenrand anhalten. Nach eine kurzen Pause fuhren wir weiter, bis sich das Schauspiel etwa eine halbe Stunde später noch einmal wiederholte. Dort kam dann auch der Rest des Frühstücks wieder ans Tageslicht.
Hier machten wir dann eine etwas längere Pause, zumal wir schon wieder deutlich niedriger waren und das Wetter sich auch besserte.
Levi war sehr tapfer und recht schnell nach dem Übergeben war wieder alles in Ordnung. Er spülte sich mit Wasser den Mund ordentlich aus und trank auch noch etwas, so ging es dann langsam weiter. Als das Wetter wieder eine Aussicht zu lies machten wir eine weitere Pause.




Von hier an wurde es kontinuierlich schöner. Wir kamen immer tiefer, es wurde zunehmend wärmer und sonniger. Schließlich hatten wir das Hochgebirge hinter uns gelassen und konnten einen weiteren Stopp an einer schönen Aussichtsstelle mit Blick auf die Südküste machen.







So langsam wurden die Straßen auch gerade und wir steuerten wieder auf das touristische Zentrum Maspalomas/Playa del Inglés im Süden der Insel zu.
Da wir bisher nicht den ganzen Tag unterwegs waren, wollten wir uns nun noch die großen und bekannten Dünen von Maspalomas ansehen.
War gar nicht so leicht, einen Parkplatz in der Nähe zu finden, aber schließlich fanden wir einen. Ein Fußweg führte über eine Brücke und schon konnten wir ins Dünengebiet gehen.




War richtig schön, sich mal den feinen Sand unter den Füßen zergehen zu lassen. Obwohl man in der Nähe so mancher Sträucher aufpassen musste, die hinterließen teilweise fiese, stachelige Tretminen.
Dann fuhren wir zurück zum Hotel, das schöne Wetter wollten wir noch für einen Poolbesuch nutzen!
Schließlich hatte Levi direkt vor unserem Urlaub einen Schwimmkurs besucht. Auch wenn es für das Seepferdchen noch nicht reichte (es fehlt noch etwas an Ausdauer und Tauchen kommt immer noch nicht in Frage), wollte ich doch mal schauen, wie es so klappt.
Unser Hotelpool eignete sich dafür recht gut: Auf der eine Seite eine breite Treppe, noch etwa 2m mit Maximaltiefe 1,20m und danach langsam immer tiefer werdend bis zu 3m in der Poolmitte. Also auch am Anfang tief genug um schon zu schwimmen, aber flach genug, um auch stehen zu können.
Nach kurzem Planschen fing Levi auch gleich an im Becken herum zu schwimmen und nach wenigen Minuten ging es immer quer von Rand zu Rand. Klappte besser als ich dachte!

Dann war es Zeit für das Abendessen. Wieder fanden wir alle etwas Schmackhaftes am Buffet. Danach war noch ein kleiner Abendspaziergang angesagt, erst etwas an der Strandpromenade entlang und schließlich zum zentralen Ausgehplatz im Ort, der/die/das Kasbah.
Auf dem zentralen Platz mit Bühne fand an diesem Abend eine Art öffentlicher Tanztee statt. Da setzten wir uns erst einmal etwas an den Rand und schauten zu.





Irgendwann war es dann Schlafenszeit. Das passte bei uns Dreien ganz gut, Levi legte ein erstaunliches Stehvermögen an den Tag, sowohl was die abendlichen Spaziergänge als auch die Müdigkeit anging.
Ich legt ihn in sein Bettchen, dann konnte er noch etwas TV schauen (wirklich Interessantes lief eh nicht für ihn) und dabei etwas lesen. Ich ging duschen und wenn ich fertig war schlummerte er meist schon. So ging ich auch in die Koje.

Die gefahrene Strecke:

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Mittwoch, der 17.02.
Da wir an diesem Tag noch den Mietwagen hatten, aber Levi die Fahrerei nicht wirklich verträgt, hatte ich schon am Vortag mit meinen Eltern abgemacht, dass er zu denen kann. Das war eigentlich erst für die Tage mit dem Leihmotorrad geplant, aber nun gut. Levi hatte eh mehr Lust mit Oma und Opa in den Pool zu gehen als im Auto durch die Gegend zu fahren. Außerdem waren die Großeltern ganz gespannt auf seine Schwimmkünste!
Somit frühstückten wir erst zusammen und fuhren dann gemeinsam zum anderen Hotel. Oma wartete schon und nach der Verabschiedung ging es dann wieder Richtung Inselnorden.
Unser erstes Ziel war das Cenobio de Valerón, alte Getreidespeicher in Form von zahlreichen kleine Höhlen. Auf der Fahrt dorthin wurde es zwar hin und wieder etwas wolkiger, aber kein Vergleich zum Vortag!





Die Höhlen liegen hoch oben über eine tiefen Schlucht, sehr verwinkelt in den Fels geschnitten. Das PhotoSphere zeigt das ganz gut. Leider wird die Aussicht etwas durch die zahlreichen Gewächshäuser auf dem gegenüberliegendem Plateau verunstaltet.


Von hier fuhren wir der Schlucht entlang und kamen schließlich wieder auf die Inselautobahn ein gutes Stück vor der zuletzt genutzten Abfahrt. Naja, egal.
Weiter ging es nach Gáldar, wo sich die Cuevas Pintada befinden, die hatte sich Genia noch heraus gesucht.
Leider befinden sich diese Höhlen samt den Malereien komplett überbaut in ein Museum mitten in der Stadt. Darauf hatten wir bei dem schönen Wetter nicht so wirklich Lust, also ging es direkt weiter bis zur Westküste der Insel und der Straße folgend gen Süden.


Eine herrliche Panoramastraße immer hoch über der Steilküste mit grandiosen Ausblicken. Natürlich machten wir auch hier unterwegs zwei Stopps um das Panorama zu genießen und einige Fotos zu machen!
 

Das Wetter wurde zudem auch immer besser, die Wolken verzogen sich mehr und mehr. Zudem ist dieser Bereich doch schon etwas abgelegen, daher war in dieser Ecke auch nicht viel los.




Irgendwann biegt die Straße dann ins Landesinnere ab und ab hier geht es dann wieder stetig bergauf. Anfangs noch meist in weiten Kurven, zunehmend kamen dazu aber auch enge Kehren uns Serpentinen hinzu.


Auch hier stoppten wir unterwegs, um die Aussicht zu genießen, einmal mit phantastischem Blick rüber nach Teneriffa samt dem über 3700m hohen Teide.
Dieser große Berg zeigte sich komplett schneefrei, was im Winter ziemlich ungewöhnlich ist.




Weiter ging es in die hohen Regionen und da das Wetter immer noch wunderbar und zudem die Temperaturen selbst auf über 1500m noch angenehm warm waren entschlossen wir uns recht spontan, noch die kleine Wanderung hoch zum Roque Nublo zu machen.
Am Parkplatz stand auf einem Schild 1,1km. Die Tatsache, dass dieser markante Felsen von hier gar nicht so groß wirkte hätte mich schon etwas stutzig machen müssen.




Nun, wir spazierten also los, es wurde mit der Zeit natürlich steiler und immer mehr Treppen kamen hinzu. der Felsen wurde auch langsam größer, ziemlich langsam.
Im Endeffekt stimmten diese 1,1km natürlich nicht, es sind Luftlinie schon gut 1,5km (die man so natürlich auch nicht geht).





Aber der Aufstieg, der dann rund 45min dauerte lohnt aber! Also, wenn das Wetter stimmt.
Eine großartige Aussicht bietet sich vom Plateau auf rund 1800m. Und der große Felsen sieht dann aus der Nähe auch wieder groß aus. Ziemlich groß sogar.


Endlich oben angekommen waren die restlichen Meter bis zu den beiden Felsen dann auch relativ schnell erledigt. Die Aussichten waren einfach grandios, dazu strahlend blauer Himmel.






Ich wollte einige Aufnahmen von der Rückseite machen, auf der es doch recht steil und tief hinunter geht. Das konnte ich erst tun, als Genia nicht mehr zuschaute. 
Hier entstand dieses PhotoSphere, eins meiner allerliebsten insgesamt!


Nun ging es wieder zurück, wir hatten uns doch ziemlich mit der zeit verschätzt! Der Weg dauerte deutlich länger und man bleibt halt an so einem tollen Platz auch nicht nur 10min.
Noch auf dem Fußmarsch zurück zum Parkplatz rief ich bei meiner Mutter an, dass wir später kommen werden. Da meine Eltern nach vielen längeren Besuchen die Insel natürlich gut kennen, brauchte ich auch nicht viel erklären, wo wir gerade sind und wie lange es noch dauert.
Für die Rückfahrt hatte ich mir eine kleine Straße an einigen Seen vorbei ausgesucht, um nicht die gleiche Strecke des Vortages zurück zu fahren. Leider verschwieg unsere Karte (und auch mein OSM-Navi), dass diese Straße nur bis zum Anfang des ersten Sees asphaltiert war. Schlagartig wurde das Geläuf doch ziemlich rumpelig. Erst dachte ich an eine Baustelle, aber nach einige hundert Meter Weiterfahrversuch brachen wir ab und fuhren wieder zurück. Dieser Ausritt kostete uns noch einmal rund 45min, so kamen wir statt der angepeilten 18 Uhr erst gegen halb 8 wieder beim Hotel meiner Eltern an.





Das hat sie aber nicht gestört, auch Levi hatte beste Laune. Sie waren viel am Pool und Junior wurde so einigen Bekannten vorgestellt. Dort hat sich im Laufe der Jahre eine richtige Rentnerclique gebildet, die sich jeden Winter dort trifft. Und daher kennen die auch die Familien vom Erzählen. Nun also endlich mal einer der Enkelkinder live und in Farbe.
Dann ging es auch zurück ins eigene Urlaubsheim. Abendessen, ein wieder ausgedehnter Verdauungsspaziergang und danach ab aufs Zimmer und wenig später in die Betten.

Die gefahrene Strecke:

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Donnerstag, der 18.02.
An diesem Tag stand der Fahrzeugwechsel von Auto auf Motorrad an. Leider bestätigte sich recht schnell die Wettervorhersage: Von nun an war (exakt!) 3 Tage ziemlich durchwachsenes Wetter angesagt. Also kühler (nur noch 20° oder sogar etwas darunter), wolkig und durchaus immer mal wieder ein Schauer.

Wir begannen den Tag wie immer mit dem Frühstücksbuffet, danach schnappte ich mir den Fiesta und brachte ihn zurück zum Vermieter. Von dort ging es dann direkt zum Motorradverleih, bei dem ich vorher gebucht hatte. Die Formalitten waren schnell geklärt und ich fuhr mit meiner gebuchten Yamaha XT 660R zurück zum Hotel. Levi hatte in der Zeit etwas mit Genia gespielt und so konnte ich mich nich in Ruhe anziehen, ehe wir dann gemeinsam das Zimmer verließen.

Ich schwang mich auf mein Mopped und die beiden gingen zu Fuß los zu meinen Eltern.

Zum Motorradfahren mit allem Drum und Dran habe ich noch einen eigenen Blogeintrag verfassen. Dort ist dann alles haarklein zu finden sein.

Da das Wetter wie schon beschrieben nur so mitteltoll war, kam ich auch schon relativ zeitig wieder zurück. Ich stellte die Maschine direkt am Hotel ab, zog mich um und traf mich dann mit Genia in der Hotellobby. Sie hatte einen ausgiebigen Spaziergang in die Dünen von Maspalomas unternommen. Danach gingen wir zusammen zum Hotel meiner Eltern um Levi abzuholen.


Wir trafen sie in einen der Hotelgärten in einer Art Biergarten. Wir gesellten uns dazu und tranken auch noch etwas, heute hatten wir ja Zeit.
Später ging es dann zurück zu unserem Hotel, es folgte Abendessen und der Abendspaziergang.


Freitag, der 19.02.
Zweiter Moppedtag, zweiter Tag mit schlechtem Wetter. Nun ja, ich fuhr halt wieder ein bisschen, erst außen herum, dann etwas in die Berge, bis das Wetter zu schlecht (und ohne auch zu kalt) wurde und dann wieder runter. Also auch alles überschaubar. Genaueres wird es auch zu diesem Tag im entsprechenden Blogeintrag geben.


Somit war ich wieder relativ zeitig zurück und wir konnten Levi auch recht früh abholen.
der Rest des Tages verlief wenig spektakulär: Ein paar Spiele, Abendessen und danach ein Spaziergang.


Samstag, der 20.02.
Mein letzter Motorradtag auf der Insel und damit auch der dritte und letzte Tag mit schlechtem Wetter. Dieser Tag sollte vom Fahren auf jeden Fall der interessanteste Tag werden, davon wie gehabt mehr an anderer Stelle.
Nachdem ich meine Runde abgeschlossen hatte, traf ich Genia in der Hotellobby und dann zog ich mir erst einmal trockene Sachen an.
Nun war auch der passende Zeitpunkt, um mal die Rückflugmodalitäten zu erledigen.
An der Rezeption fragte ich nach einer Möglichkeit, die Bordkarten auszudrucken. War kein Problem, ich sollte den Kram einfach per Mail schicken und so machten wir es aus.
Allerdings lief die Einchecksache mit dem Smartphone nicht so recht rund (der letzte Weiter-Knopf reagierte einfach nicht) und so warf ich dann doch noch einen Euro in einen der aufgebauten öffentlichen PCs in der Lobby. Nun gut, so klappte dann doch alles und wenig später hatten wir die Bordkarten in der Hand. War das auch erledigt...
Danach brachte ich die Yamaha zurück und wir holten Levi ab.
Der hatte sich die letzten 3 Tage mit meinen Eltern prima amüsiert und auch Oma und Opa hatten ihren Spaß. Sechs Wochen Urlaub so ganz ohne Enkel sind halt schon eine lange Zeit, daher hatte sie sich sehr auf die gemeinsamen Tage gefreut.
Wirklich schade, dass es ab nächsten Winter wegen der Schule so einen Urlaub nicht mehr geben kann. Hätten wir das nur schon vorher mal gemacht.


Naja, es folgte wieder etwas gemeinsames Spielen, Abendessen uns ausgedehnter Abendspaziergang.
Hierbei legte Levi über alle Tage hinweg eine beeindruckende Kondition an den Tag!
Daheim mag er manchmal kaum 300m weit gehen und hier gehen einige Kilometer ohne Probleme.
Gerade der abendliche Besuch an der Promenade machte ihm Spaß, weil er hier immer die zahlreichen Katzen streicheln konnte.


Sonntag, der 21.02.
Letzter ganzer Tag im Urlaub. Das Motorrad war wieder weg und sogleich hatten wir auch wieder 1a Wetter. Soll bedeuten: Wieder überwiegend sonnig mit etwa 24°C.
An diesem letzten Tag wollten wir das schöne Wetter auch noch einmal genießen und Levi wollte natürlich unbedingt noch einmal etwas schwimmen.
Also gingen wir nach einem ausgedehnten Frühstück auch recht schnell an den Pool.
Junior schwamm natürlich sofort wieder hin und her quer durchs Becken.


Plötzlich drehte er auf halben Wege ab. Also ich ihn fragte, wohin er wolle war die Antwort: "Da hinten, zur anderen Seite."

OK, nun also wohl lang durch das Becken! Das sollten gut 15m sein und davon sind dann rund 10m so tief, dass ich nicht mehr stehen kann.
Nun gut, dann mal los!
Es klappte super und nur hin und wieder musste ich ihn etwas stützen, was aber auch direkt immer mit einem "Nicht helfen!" kommentiert wurde.
Da ich meine GoPro die ganze Zeit dabei hatte konnte ich das alles auch prima dokumentieren.
Genia hat dazu auch noch mit dem Handy vom Beckenrand gefilmt, so dass Google Photos aus den ganzen Teilvideos einen hübschen kleinen Film gemacht hat.




Die ganzen Einzelvideos gibt es bei Bedarf natürlich auch alle hier zu sehen.
Nachdem das im Pool nun schon so prima geklappt hatte, wollten wir natürlich auch noch einmal ans Meer.
Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und dann gingen Levi und ich natürlich direkt ins Wasser.
Auch wenn er schwimmen kann, Wasser ins Gesicht geht immer noch gar nicht und wird direkt mit wildem Gebrüll beantwortet. Das Meer war zwar relativ ruhig an diesem Tag, aber trotzdem gibt es ja kleine Wellen. Und wenn man auf dem Boden steht, steigt das Wasser natürlich bei so einer Welle an. Das war ihm natürlich nicht so ganz geheuer.


Dann habe ich Levi erklärt, dass sowas beim Schwimmen nicht passiert und man wie ein Ball über die Welle gleitet. Haben wir natürlich ausprobiert und damit klappte es auch gleich prima!
Natürlich spritze dann doch irgend wann etwas (Salz-)Wasser ins Gesicht und wir hatten das Geschrei. Nun ja, ging auch vorbei und die nächste Zeit verbrachte er im oder am Wasser und spielten mit den Elementen.
Danach duschten wir uns noch etwas ab und gingen zurück zum Hotel. Wir fingen schon einmal langsam an, unsere Sachen zu packen und dann kam Junior auch noch in die Badewanne.
Schließlich folgte das Abendessen und dann ging es noch einmal mit meinen Eltern in die Kasbah um noch ein paar Abschiedsbierchen zu trinken.



Dann wurde weiter gepackt, noch einige Fotos von unserem Zimmer gemacht (hatte ich bisher ganz vergessen) und ab ins Bettchen. Gegen halb 9 am nächsten Morgen stand der Bustransfer zum Flughafen auf dem Plan.


Montag, der 22.02.
Nach dem Aufstehen und der Morgentoilette packten wir die letzten Sachen zusammen und schlossen unsere Koffer. Pünktlich zur Öffnung des Frühstücksbüffets standen wir unten vor der Tür. Man sollte doch denken, dass man um diese Zeit relativ alleine dort sein sollte, doch da unterschätzt man die Rentner! Der ganze Vorraum war gut gefüllt.
Wir fanden unser Plätzchen und stärkten uns, danach holten wir die Sachen vom Zimmer und checkten aus. Es ging raus in das wieder wunderbare Wetter und nach rund 10min Warten kam auch unser Bus. Wieder hatten wir nicht mehr viele Stationen im Ort abzufahren und daher dauerte es nur eine gute halbe Stunde, bis wir am Airport waren.
Dort der übliche Ablauf: Gepäck aufgeben, restliche Getränke entsorgen, durch den Sicherheitsbereich und neue Getränke kaufen. Dann in den Flieger und los.
Beim Abflug hatten wir längere Zeit noch einen schönen Überblick über unsere Insel und konnten wieder rüber nach Teneriffa sehen. Mit einem deutlichen Unterschied zur Inselansicht wenige Tage zuvor: Nicht nur der Gipfel des Teide selber, auch das gesamte Hochplateau, welches doch einen beachtlichen Teil der Insel ausmacht, war komplett weiß.
Angesichts dessen, wie das Wetter an meinen "Motorradtagen" schon in deutlich niedrigeren Höhen so war, wunderte mich das nicht.


Der Rückflug war ansonsten unspektakulär, auch die Landung war dieses Mal deutlich angenehmer. Ein paar Wackler wie üblich, mehr aber auch nicht.


Nachdem wir unser Gepäck abgegriffen hatten, wartete draußen schon ein Kleinbus des Taxiunternehmens, welches uns zurück zum Parkplatz brachte. Dort dann flott alles ins Auto und ab nach Hause. Wieder war bei Levi von Müdigkeit keine Spur und erst hinter Hamm schlief er ein.
Daheim war er aber erst wieder munter, bis wir alle irgendwann dann doch erschöpft ins Bett gingen.


Was bleibt?
Insgesamt (trotz des relativ schlechten Wetters fast die Hälfte der Zeit) ein schöner Urlaub. Sowohl Levi als auch meine Eltern genossen sichtlich die gemeinsame Zeit.
Unser Hotel stellte sich auch als gute Wahl heraus. Unser Apartment war in Ordnung und auch das Essensangebot passte.
Die Insel selber ist wirklich großartig, leider habe ich den hohen zentralen Inselteil bei gutem Wetter nur mit dem Auto gesehen. Für jeden Motorradfahrer ist eine Leihmaschine eigentlich Pflicht!
Die Straßen, sowohl von der Beschaffenheit und besonders von der Streckenführung sind grandios und können es wirklich mit anderen Moppedparadiesen wie den Alpen oder auch Korsika/Sardinien aufnehmen! Klar, wenn man viel fährt, hat man nach rund 3 Tagen alles abgeklappert. Diese Tage sind dann aber auch richtige Sahnestücke.
Auch zum Wandern ist die Insel sicherlich bestens geeignet, die Landschaft ist gerade im Inselinneren oder auch an der steilen Westküste toll.
Klar, in den touristischen Hotelhochburgen im Süden ist Gran Canaria im Winter die typische Rentnerinsel. Finde ich persönlich angenehmer als eine Partyhochburg für junges deutsches oder englisches Publikum. Wie es hier im Sommer aus sieht, weiß ich natürlich nicht.
Mir hat es sehr gut gefallen und wer weiß, vielleicht komme ich ja irgendwann zurück. Dann ganz sicher, um die unzähligen Kurven im Gebirge noch einmal (richtig!) mit einem Mopped abzufahren.

Von ausgewählten Aufnahmen habe ich Google Photos auch noch ein weiteres Video machen lassen, das gibt es hier nun als Resümee zu sehen. :-)



Von meinen Moppetagen wird es demnächst dann noch, wie schon angekündigt, einen eigenen Bericht geben.



Nachtrag:
Übrigens habe ich einige Tage nach dem Urlaub auf Facebook ein Nachrichten-Video eines kanarischen TV-Senders entdeckt, in dem Bilder von den höchsten Lagen der Insel zu sehen waren. Ganz oben hatte es bis zu 30cm (!) Schnee gegeben. Da ich das Video nun nicht mehr finde, habe ich ein anderes entdeckt, welches die gesamte Wettersituation in den Bergen an den Schlechtwettertagen ganz gut zeigt.