Hier zunächst die Fotos des vierzehnten Tages:
Freitag, der 06.09.
Nach dem Aufstehen und frisch machen ging es kurz runter in den Küchenbereich. Allzu lange wollten wir nicht mehr in dieser herberge bleiben, somit war die morgendliche Nahrungseinnahme schnell "abgefrühstückt". Danach den Rest zusammen packen, auschecken und alle Sache rasch ins Auto verladen, dann ging es los. Unser Weg führte uns direkt gen Südosten raus aus der Stadt, unser erste Ziel für diesen Tag war die Kathedrale von
Downpatrick. Eben dort befindet sich das Grab des
Nationalheiligen Irlands.
Der Innenbereich hat im hinteren Teil (beim Eingang) einen kleinen museumsartigen Bereich, zudem standen einige Ehrenamtliche für Erläuterungen parat. Interessant ist hier, dass der vordere Teil mit Altar in lauter kleine "Logen" eingefasst ist. Hier hatten manche Besucher wohl auch Stammplätze.
Sowas hatte ich bisher auch noch nicht gesehen, also mal was vollkommen anderes. Dummerweise haben wir natürlich prompt vergessen, St. Patrick's Grab zu fotografieren, zum 17. März jeden Jahres durchaus ein Pilgerort.
Für uns ging es weiter zu den
High Mournes, einer weiteren wunderschönen Hügel/Berglandschaft. Hier befindet sich auch mit 849m die höchste Erhebung
Nordirlands. Das Gebiet ist eine
Area of Outstanding Natural Beauty (
AONB), diese ausgezeichneten Gebiete kannte ich noch von unsere
Moppedtour im Juni nach
England und
Wales. Hier soll auch
Nordirlands erster
Nationalpark entstehen. Eine verschlungene Straße brachte uns in zahlreichen Kurven immer weiter in die Höhe.
In einer Hochebene angekommen machten wir nahe eines Stausees einen Stopp. Wurde mal wieder Zeit, die Drohen in die Luft zu bekommen.
Panoramafotos machte ich hier auch noch, eins vom Boden und eins in der Luft (welches von der Qualität natürlich deutlich besser ist).
Dann ging es wieder weiter und kamen an das Nordufer des
Carlingford Lough, einer länglichen Meersbucht. Schöne bergige Landschaft rechts vom Auto, das Wasser links, wirklich fein zu fahren. ich suchte länger einen geeigneten Haltepunkt, um noch einmal die
Anafi in die Luft zu schicken, fand aber dann erst
Rostrevor beim
Ross Monument eine geeignete Parkmöglichkeit.
gerade als ich die Drohne startklar machen wollte, fing es an zu regnen. Habe mich da ziemlich geärgert, nicht einfach irgendwo den Wagen an den Straßenrand gestellt zu haben, das Panorama wäre sicherlich großartig geworden. So blieb halt nur ein Foto vom Denkmal.
Weiter ging unsere Fahrt gen Süden, schräg vorbei an unserem Zielort
Drogheda. Wir wollten vorher noch zum
Trim Castle in der
gleichnamigen Stadt. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges
Kastell, welches im Laufe der Zeit zum größten seiner Art in
Europa wurde.
Es hat somit einen bedeutenden Teil der Geschichte der
Normannen in
Irland geprägt, angefangen mit
Hugh de Lacy. Eine Besichtigung der zentralen Burg gibt es nur mit Führung, die wir dann auch buchten. Wir hatten noch rund eine dreiviertel Stunde Zeit, so schauten wir uns auf dem weitläufigen Gelände noch etwas um, bevor es los ging.
Dazu natürlich noch ein Panoramabild.
Als der Startzeitpunkt näher rückte, bildete sich langsam eine kleine Gruppe Menschen um die Treppe hoch zum Eingang, da gesellten wir uns dann auch hinzu.
Kurz darauf kam unsere Führerin an, stellte sich kurz vor und fing an etwas zum Gelände zu erzählen. Danach ging es ins Innere. Dort waren mehrere Gruppen unterwegs, die sich in den einzelnen Gebäudeteilen verteilten.
Unsere Führerin erläuterte die Bauweise und Funktionen der einzelnen Bereiche genau und brachte die ganzen Informationen sehr detailliert und mit viel Witz rüber. Wirklich klasse gemacht!
Wir erfuhren auch, dass hier häufiger auch Fimaufnahmen gemacht wurden und das Bauwerk öfters als Kulisse diente, z.B. auch im Film
Braveheart. Natürlich gibte es auch von innen ein Panoramabild.
Langsam stiegen wir immer höher in dieser inneren Burg, die Treppen befinden sich jeweils in den Ecken, so dass diese im Gegensatz zu den meist aus Holz gebauten Zwischendecken im Original erhalten sind. Die größeren Räume bzw. Säle befinden sich zentral, sind bis auf das Erdgeschoss wegen fehlender Decken nicht mehr betretbar. Kleine Kammern hingegen sind oft an den Außenwänden und komplett aus Stein und auch heute noch in Takt.
Schließlich kamen wir ganz nach oben bis zur zeltartigen Dachkonstruktion. Da gab es vorher einige Versuche, die alle nicht richtig hielten, erst eine deutsche Firma hat es dann gescheit gemacht, so erfuhren wir. Natürlich wusste die Leiterin der Runde aus den Gesprächen vorher, dass auch Deutsche bei der Tour anwesend waren und verpackte das entsprechend amüsiert respektvoll.
Der Aus- und Rundblick ist von hier oben auf jeden Fall toll, so sollte ein weiteres Panoramabild nicht fehlen.
Danach ging es wieder runter, ein paar kleinere Kammern gab es noch, doch die Exkursion war bald darauf beendet. Unsere Führerin verabschiedete sich direkt an der Tür von allen Teilnehmern und bedankte sich für das Interesse. Wirklich ein klasse Tour!
Wir verließen zufrieden das Gelände und gingen zurück zum Wagen, dann ging es weiter Richtung Zielort, einen kurzen Fotostopp machten wir aber noch von außerhalb der Anlage.
Dann ging es weiter, einen letzten Stopp hatten wir noch auf unserem Zettel, das
Hügelgrab Newgrange, welches zugleich einer der weltweit bedeutendsten
Megalithenanlagen ist. Diese Grabanlage stammt aus der
Jungsteinzeit, ist rund 5200 Jahre alt und seit 1993
Weltkulturerbe. Der Parkplatz war nur mäßig gefüllt, als wir zum Eingang samt Kassenhäuschen kamen schien dieses schon geschlossen. Offensichtlich waren wir einige Minuten zu spät angekommen, die letzt Tour des Tages war gerade gestartet.
Jemand bemerkte uns aber noch, machte schnell noch mal die Tür auf und winkte uns durch (ohne zahlen zu müssen!). Wir sollten dem Weg folgen und uns beeilen, die Gruppe wäre gerade los. Sowas würde einem daheim wohl kaum passieren, da hieße es wohl einfach: Pech gehabt.
Wir sputeten uns und hatten die letzten Leutchen der Gruppe bald eingeholt. Es ging einen etwas längeren Fußweg durch schöne Natur, dann über eine Brücke zu einem kleinen Busparkplatz.
Wir steigen alle in den Bus und fuhren gut 5min durch die Gegend, bis wir beim Hügelgrab ankamen. Eben dort ist nicht genug Platz für Individualverkehr, daher die Sammelstelle vorher.
Am Eingangsbereich dort mussten wir noch etwas warten, bis die Führung startete.
Selber auf das Gelände durfte man hingegen nicht, nur kurz einmal hinter den Zaun für ein Foto.
Dann ging es auch schon bald los. Wir gingen bis zum Eingang der Grabanlage und wurden dann dort in die Geschichte eingeweiht. Da der Innenbereich recht klein und eng ist, wurden wir alle in 2 Gruppen eingeteilt. Eine ging als erstes hinein, die andere (u.a. mit uns) schaute sich erst den Außenbereich an.
Das ursprüngliche Hügelgrab war über die Jahrtausende in Vergessenheit geraten und die Natur holte es sich zurück, so dass es nur noch als normaler Hügel in der Landschaft wahrgenommen wurde. Erst 1699 wurde der Eingang von damaligen Grundbesitzer durch Zufall entdeckt, als er einige Steine entfernen ließ.
Im Laufe der zeit wurden von verschiedenen Wissenschaftlern immer wieder Teile der Grabstätte beschrieben, ohne wirklich Bereiche freizulegen. Wirklich systematische Ausgrabungen fanden erst ab 1952 statt. Ab da wurden die Außenmauern richtig freigelegt und auch die astronomische Ausrichtung der Grabkammer entdeckt, zudem weitere Bereiche der Grabkammer.
Im Anschluss begann die Restauration der Anlage, die bis 1975 dauerte. Wobei es dazu auch viel Kritik gab, da die jetzige Außenfassade mit der steilen Steinmauer so nicht historisch belegt ist. Auch Innen wurden diverse Stützen verbaut (teilweise beton), um das Grab dauerhaft stabil und zugänglich zu halten.
Nachdem wir uns also außen umgesehen hatten, konnten wir nun ins Innere gehen. zunächst führt ein etwa 22m langer Gang bis zur kreuzförmigen Grabkammer. Um die Wintersonnenwende herum dringen morgendliche Sonnenstrahlen bis auf die Rückseite der Grabkammer ein. Für Besucher ist das mit einer montierten Lampe nachgebaut.
Im Inneren ist Fotografieren untersagt, habe daher nur zwei kleine Schnappschüsse aus der Hüfte gemacht. ;-)
Wirklich beeindruckend angesichts des enormen Alters dieses Grabbaus. Der angemischte Mörtel im Deckenbereich ist bis heute dicht geblieben. Nachdem alle Bereiche der Grabkammer erklärt wurden und auch der Sonneneinschein vorgeführt wurde, gingen wir alle wieder raus.
Außerhalb habe ich zudem noch zwei Panoramafotos gemacht, eins vorne und eins hinten.
Dann ging es wieder zurück zum bereit stehenden Bus, der und zurück zum Parkplatz brachte. Hier hatte ich nun auch noch Zeit, ein Foto von dem Fußweg zu machen. Auf dem Hinweg waren wir ja doch etwas eiliger unterwegs.
Inzwischen war der ganze Bereich wirklich geschlossen, wir konnten nur noch flott durch einen Ausgang huschen. Wir sind wirklich sehr dankbar, dass die Einlasskontrolle uns noch fix durchgewunken hatte, statt uns auf die schon geschlossene Kasse zu verweisen.
Ein Besuch hier lohnt wirklich!
Wir stiegen wieder in unseren Wagen und machten uns nun auf den kurzen restlichen Weg nach
Drogheda zu unserem Quartier
Spoon and the Stars. Unsere letzte Unterkunft der Reise war bald erreicht. Auch dieses Hostel war älterer Bauart, aber im Gegensatz zur Bude in Belfast liebevoll eingerichtet und auch sehr sauber. Wir bekamen das Dachzimmer, in dem ich noch so gerade stehen konnte. Nachdem wir uns kurz eingerichtet hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. So langsam kam der Hunger hoch. Direkt in der Nähe des Quartiers war eine recht neue Shopping Mall, direkt am
River Boyne. Dahinter ging eine kleine Fußgängerbrücke über eben diesen Fluss, von der man eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt erkennen konnte, das
Boyne Viaduct.
Über diese Brücke verläuft die Eisenbahnstrecke von
Dublin nach
Belfast. Da an der Mall keine einladende Gastronomie zu finden war, gingen wir wieder hoch zur Hauptstraße und fanden ein Stückchen weiter einen
Italiener. Da kehrten wir dann ein.
Das Essen war sehr lecker und somit gingen wir später gut gestärkt langsam zurück Richtung Hostel. Dabei kamen wir noch an der
St. Mary's Parish Church vorbei, da die natürlich längst geschlossen war, blieb nur eine Außenaufnahme.
Zurück im Hostel gingen wir auf unser Zimmer. ich machte noch schnell ein Zimmerfoto, welches ich beim Bezug vergessen hatte. Danach ging es unter die Dusche und danach machten wir es uns im Bett gemütlich.
Es dauerte nicht mehr lange, bis wir zufrieden einschliefen. Noch einmal tolle Sachen an unserem letzten Tag hier auf der grünen Insel gesehen.
Die gefahrene Strecke: