Donnerstag, 4. Juni 2020

Lichtmaschine

Nach längerer Zeit muss ich mal wieder etwas zu meiner alten Super Ténéré posten. Das liegt aber leider nicht daran, dass es seit dem letzten großen Renovierungs-Eintrag nichts zu berichten gegeben hätte.
Nein, eigentlich gab es recht schnell nach dem letzten Eintrag erneut was zu berichten, aber bis zur Beseitigung des Problems habe ich mir dann doch bis jetzt (!) Zeit gelassen.

Also:
Vor ziemlich genau 2 Jahren (18.05.2018) holte ich die alte XTZ von der Werkstatt ab mit den oben verlinkten Überarbeitungen. Nach einer kleinen Runde hatte ich mich dann aber zunächst doch erst wieder mehr mit meiner Tracer beschäftigt. Es gab ja noch viele Sachen anzupassen usw., schließlich stand die Norwegen-Tour bald an. Das funktionierte auch prima und somit drehte ich dann Mitte Juli im Vorfeld des anstehenden Hornet-Treffens an der Tonenburg bei Höxter mit der 750er eine Runde ins Weserbergland, um die Strecken für angedachten Ausfahrten zu prüfen. 


Erst blieb ich mit leerem Tank liegen (so eine Sache mit meinen beiden Benzinhähnen), da wurde mir durch einen sehr netten BMW-Fahrer geholfen.
Kurz vor dem Zuhause blieb ich schließlich noch einmal liegen, dieses Mal mit leerer Batterie. Ich vermutete erneut einen defekten Laderegler, da sind die originalen Teile der älteren Jahrgänge für ihre Schwächen bekannt. Die werden gerne mal zu heiß und brennen durch. Ich hatte das Teil vor einigen Jahren mal gewechselt wegen eines Defektes. Hatte darauf erneut den originalen Laderegler gekauft (gibt besseren Ersatz für deutlich mehr Geld), das war im Nachhinein wohl keine so gute Idee. Nunja, ich parkte die Yamaha also in BI-Milse, rief Genia an, baute die leere Batterie aus und lies mich abholen. Am nächsten Tag das gleiche zurück: Mit geladener Batterie zur Motorrad bringen lassen, den Akku wieder eingebaut und ab nach Hause. Die kurze Strecke ging auch ohne Aufladung.
Danach habe ich die Super Ténéré erst einmal in der Tiefgarage stehen lassen. Es stand ein Urlaub an und hat ja auch sonst noch genug zu tun. Ich bestellte irgendwann einen neue Laderegler, einen "universellen" aus China für diverse Motorradmodelle, da der aktuelle Gebrauchtmarkt nix hergab.


Das Dumme nur: Auch danach wurde die Batterie nicht geladen. Also entweder ist dieser neue Regler ohne Funktion oder aber, die schlimmere Variante, die Lichtmaschine kaputt. Mir war aber zu dem Zeitpunkt angesichts der Situation dann doch die Lust vergangen und ich lies alles erst einmal liegen. Und zwar auch noch über das ganze Jahr 2019. Das ist halt der Vor- oder auch Nachteil, wenn man mehr als ein Mopped im Stall hat.

Im Frühjahr 2020 war es nun endlich mal wieder an der Zeit, das alte Problem anzugehen. Die Erkenntnis wurde durch die Tatsache bestärkt, dass im April auch wieder die HU anstand in Verbindung mit der Tatsache, dass ich seit dem letzten Technikcheck nur wenige hundert Kilometer mit der alten Yamaha gefahren war. Sowas ist doch kein Zustand!
Da ich mich mit der Lichtmaschine erst gar nicht wirklich beschäftigten wollte, bestellte ich mir stattdessen einen weiteren Regler, nun aber einen der ausdrücklich für meine XTZ gedacht ist. Wieder aus China, wieder für überschaubares Geld. Es dauerte etwas, bis der dann bei mir ankam und somit konnte der nächste Versuch der Wieder-Inbetriebnahme starten.
Zunächst musste ich aber die alte Batterie wieder zum Leben erwecken, die hatte sich inzwischen nämlich tiefentladen (hatte noch rund 3V Restspannung). War ja quasi schon fast entladen einfach etwa 1,5 Jahre stehen gelassen worden. War nicht so clever...
Das Ladgerät sagte entsprechend auch nichts mehr dazu, so "überbrückte" ich den alten Akku rund 10min lang mit meiner JumpStart-Powerbank, um die Leerlaufspannung wieder über rund 11V zu bekommen, danach wollte es dann das Ladegerät doch noch versuchen.
Am nächsten Tag konnte ich also den nächsten test starten. Es passierte natürlich das, was ich nicht gehofft hatte. Auch bei dem neuen, neuen Regler wurde die Batterie nicht geladen. Nun musste ich mich dann doch mit der anderen Möglichkeit beschäftigen, einem defekten Generator. Also kurz mal etwas eingelesen, was ich wo messen sollte und schnell war die Vermutung bestätigt, einen Leiterschluss zwischen zwei der drei Wicklungen.
Erste Anlaufstelle war dann wieder ebay, dort haben auch viele Gebrauchtkramhändler und Verwerter inseriert und direkt fand ich einen passenden Stator für knapp 53€. Dazu noch eine neue Gehäusedichtung für 10€ und ein paar Tage warten, bis die Lieferungen angekommen waren und das Wetter passte. Schließlich war es dann soweit, es konnte los gehen.





Ist an Sich ja keine große Sache, Deckel runter, Stator auswechseln, Reste der alten Dichtung abkratzen (das dauerte am längsten) und dann alles wieder zusammen basteln. 
Nachdem die Innereien der Yamaha wieder verbaut und zugeschraubt waren, stand der Test an. Was soll ich sagen: Schon klappt das auch wieder mit dem Laden der Batterie!
Übrigens, Fun Fact: Ich testete danach noch einmal den anderen, ersten Ersatzregler. Der war wirklich defekt! Es folgte eine etwas ausführlichere Probefahrt, zur Sicherheit mit Voltmeter in der kleinen 12V-Steckdose am Cockpit. Falls da was nicht mehr funktioniert, wollte ich das doch möglichst schnell wissen!
Hier übrigens mal zum Vergleich, der "Original-Nachbau" mit identischer Bauform und die Alternative mit deutlichen Kühlrippen.




Nachdem nun alles wieder korrekt funktionierte, machte ich mir einen Termin beim TÜV für die inzwischen seit einem Monat überfällige HU. Am Vortag des Termins war ich mit der XTZ dann noch einmal kurz bei Ronnie und an der letzten Ampel verreckte mir natürlich noch ein Blinker! zum Glück hatte ich noch ein passendes Birnchen in einem alten Blinker aus meiner Ramschkiste, so dass ich den Defekt noch am Abend beheben konnte. Am nächsten Tag ging es am Nachmittag dann zur technischen Prüfung. Ohne Mängel bestanden und das mit nun 29 Jahren auf dem Buckel!


Danach drehte ich dann noch eine kleine Runde, hatte ich ja schon länger nicht mehr getan und wurde wirklich mal wieder Zeit. Natürlich immer noch mit Voltmeter in Sichtweite und regelmäßiger Kontrolle!



Da ich in der "Spannungsfrage" wohl durch diese Erlebnisse eine kleine Paranoia entwickelt habe, wollte ich mir noch ein fest verbautes Voltmeter besorgen. Dabei stieß ich auf eine Kombination von Anzeige und zwei USB-Anschlüssen, dazu mit Schalter dran. Das Teil habe ich mir erst einmal bestellt. 


Anbau folgt demnächst und wahrscheinlich machen ich mit der Super Ténéré in Kürze noch eine kleine Wochenend-Tour.

Und wieder: Hoffentlich ist jetzt erst einmal alles in Ordnung!

1 Kommentar:

  1. Hi,

    Den Beitrag hast du großartig zusammengestellt. Ich würde gerne noch zusätzliches dazu kennen lernen!

    Mit freundlichen Grüßen,
    Wajos

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