Dienstag, 24. Januar 2012

Verkleidungsumbau

Weil ich Trottel neulich die Wettervorhersage inkl. Sturmwarnung ignorierte, bekam ich prompt meine Quittung.
Die recht wankelmütige Ténéré wurde umgepustet und dabei hat es ein Stück der Frontverkleidung zerlegt. Zum Glück nur ein aufgesetztes Stück Plastik, also nichts ernstes.
Ich erkundigte mich bei zwei Yamaha-Händlern in der Nähe und das Ersatzteil sollte, schon fertig lackiert, im Bereich 52-57€ kosten.
Also eigentlich bin ich (oder das Pony) da recht glimpflich bei rum gekommen. Da dieses Kunststoffteil allerdings nur an der eigentlich Verkleidung angeschraubt ist fragte ich mich, ob die Yamaha nicht ohne diese beidseitigen "Ohren"  vielleicht sogar besser aussieht?
Auf jeden Fall wird die ganze Silouette dadurch deutlich schlanker und vor allem auch individueller. Die Idee gefiel mir zunehmend und so entschloss ich mich, diese "Ohren" beidseitig zu entfernen. Das einzige Problem dabei war dann noch die obere Abdeckung innerhalb der Cockpitverkleidung, denn diese ging bis über diese seitlichen Anbauteile hinaus.
Folglich musste da für angepassten Ersatz gesorgt werden.
Interessanterweise fand ich in den Tagen durch Zufall in den üblichen Verkaufportalen zwei XTZ 660 meiner Modellreihe 3YF, die auch ohne diese seitlichen Verkleidungsaufsätze angeboten wurden. Ich schrieb die Besitzer mal an, wie sie das Abdeckungsproblem gelöst haben. Einer meldete sich einige Tage später mit der simplen Erklärung: Gar nicht, er hat die Abdeckung einfach weg gelassen. Er wäre eh nur bei gutem Wetter gefahren. Aha, meine Lösung sollte dann aber doch anders ausehen.
Also musste ich mir selber Gedanken dazu machen. Ich dachte sofort an Ronnie's Metall-Bearbeitungsmöglichkeit, allerdings hat diese Innenverkleidung schon eine recht eigentümliche Form: Hinten (am Tank) erst schmal, dann nach vorne langsam breiter werdend um dann am Tacho wieder langsam schmaler zu werden. Dazu ist das ganz Teil auch noch ansteigend gebogen, erst recht flach um weiter vorne immer steiler zu werden. Kurzum: Sowas sauber abzumessen und dann auch noch in einer Zeichnung abzubilden dürfte dem Amateur (wie mir) schwer fallen und wohl das Ergebnis höchstwahrscheinlich unbrauchbar machen.
Dann erinnerte ich mich, dass ich im Keller noch eine schwarze, gut DIN A4-große PVC-Platte hatte. Ich hatte mir mal zwei von diesen Platten aus einem Bastellbedarf bestellt um daraus eine Navihalterung für den Tankrucksack zu bauen. Das Zeug ist kinderleicht zu bearbeiten und zudem witterungsfest, also bot es sich auch für die Verkleidung an!


Ich fing also an die beiden benötigten Einzelteile auszumessen, was wegen der Steigung usw. eben nicht ganz so einfach war. Lieber erst einmal etwas zu großzügig, abschneiden und kürzen kann ich später immer noch.
Nachdem der erste Grobschnitt der Platte fertig war malte ich die Kontour als Muster auf den übrig gebliebenen Rest. Die beiden Einzelteile für links und rechts sollte sich ja schon möglichst ähneln.


Es folgte das Biegen der Befestigungslaschen (für die originalen Verschraubungslöcher an der Verkleidung) und der Steigung. Das geht sehr einfach von der Hand, wenn das PVC etwas erwärmt wird. Folglich kam nun der Heißluftfön zum Einsatz. Es folgte die Anpassung an die Verkleidung und kleine Nacharbeiten. Aber schließlich sollte die erste Seite fertig sein. Das ganze machte ich dann noch einmal für die andere, linke Seite.

 

Mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden! Das Spaltmaß von der Seite betrachtet genügt sicherlich nicht professionellen Ansprüchen, aber das hatte ich so selbstgebastelt auch nicht erwartet. Dieser Basteltag startete einfach als Versuch, ob ich da evtentuell etwas passendes hinbekomme und daher war ich mehr als zufrieden.
Nun muss ich nur noch einen neuen Platz für meine Onboard-Steckdose finden. Diese war bisher an der linken Seiten verbaut (s. Foto oben), das war mit geschlossenem Deckel auch unproblematisch. Allerdings lag die Steckdose da doch sehr "im Wetter" (und damit ggf. Regen), was insbesondere im genutzen Zustand nicht ideal war. Daher werde ich den Stromanschluss wohl nun etwas tiefer unten im Cockpitbereich anbringen, so dass sie nicht direkt "beregnet" werden kann.
Da werde ich wohl doch noch auf Ronnie zugehen, ich brauche da einen Winkel mit passender Bohrung. Die neue, schlankere Optik gefällt mir durchaus und so werde ich wohl die zweite Lösungsvariante (Neukauf des Verkleidungsteils) nicht in Anspruch nehmen.

Fehlt also noch ein Platzt die Steckdose zur Tourausstattung.

1 Kommentar:

  1. Hatte einen Unfall. Seitdem fahre ich auch ohne Ohren und habe die MRA Scheibe auch noch die Ohren rechts und links sauber abgetrennt. Somit hat die Front eine Trapezähnliche Form.
    Natürlich noch auf alle Kanten nen Gummischutz und ich hoffe die Cops sind gnädig bei der nächsten Kontrolle....

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