Dienstag, 4. Januar 2022

Interkom

Im Laufe der letzten Jahre habe ich nun diverse Sachen meiner Motorradtouren-Ausstattung optimiert oder ausgetauscht, im Prinzip bin ich damit also durch.
Einzig ein Interkom fehlte in unserer Reisegruppe bisher. Das lag aber einzig und alleine daran, dass wir keins haben wollten. Unterwegs wollen wir eigentlich alle überwiegend unsere Ruhe haben. Da sich die Reisegruppe aber über die Jahre (bis auf einzelne Ausnahmen und "optionale Teilnehmer") gefestigt hat und wir des öfteren auch schon die Vorteile eines solchen Systems ein wneig vermisst haben, war nun wohl doch die Zeit gekommen. Zudem stieß ich in einem Forum auch wieder auf dieses Thema.
So blieb es schließlich bei der Frage, eher ein günstiges Modell ("China-Interkom") oder aber eins der doch meist deutlich teureren Markengeräte zu wählen. Gerade bei den teilweise günstigen modellen gibt es durchaus diverse mit guter Technik, die Erfahrungen sind da teilweise schon über 2 Jahre durchweg positiv. Inzwischen können die meisten Geräte unter bestimmten Bedinungen über Markengrenzen hinweg sprechen, da gibt es eine Art Legacy-Mode. Ob das einem reicht und was damit wieder genau nicht geht, muss man im einzelnen klären. Wir in unsrer Kleingruppe (Ronnie, Jochen und ich) entschieden uns dann aber doch für einen Premium-Hersteller. So richtig Lust auf basteln hatte irgendwie doch keiner. Da unser Mitfahrer Uwe schon länger versorgt war (ein Sena 10er Serie), entschieden wir uns nun auch für diesen Hersteller. Eine unserer Meinung nach gutes Verhältnis aus Leistung und Preis bildet aktuell das Sena 20S Evo ab. Wie bei den meisten Herstellern gibt es das auch im Doppelpack zu deutlich besserem Preis als ein Einzelgerät. Da wir bisher zu dritt waren, fehlte uns noch einer. Den fand Ronnie dann schnell bei seinem Freund Bartosz.
Zudem gab es den Doppelpack gerade recht günstig beim großen A für knapp 289€. Also habe ich flott ein Set für Jochen und mich geordert.




Ein paar Tage nach Lieferung ging es dann auch an den Einbau. Bisher nutzte ich seit Ewigkeiten einen BT-Emfänger samt kleiner Lautsprecher in meinen diversen Helmen, diese Konstruktion musste nun erst einmal aus meinem HJC raus. Nach der Demontage konnte ich dann gleich die ganzen Helmpolster einer ordentlichen Wäsche unterziehen.


Währen die Polster trockneten, konnte ich schon einmal das neue Interkom verbauen. Das geht wie zu erwarten recht einfach von der Hand. Für die Montage das Basisteils gibt es allerhand Adapterplatten und Abstandhalter im Set, so dass es wohl so ziemlich an jedem Helm gescheit zu befestigen ist. Bei meinem RPHA 70 passte das Standardprogramm bestens. Allerdings musste dazu noch eine ActionCam-Befestigung von der linken Seite weichen.


Es stand noch die Entscheidung an, welches Mikrofon nun zu verwenden ist, dabei gibt es ein kleines am lockeren Kabel und zwei verschiedenen Schwanenhälse. Letztere sind bestens für Klapp- oder Jethelme geeignet, aber manche verbauen die auch an Integralhelmen. Bei mir schien das kleine Micro am Kabel aber die besten Wahl zu sein.


Nach der groben verlegung kamen am nächsten Tag die nun trockenen Polster wieder in den Helm und ein erstes Probtragen. Am schwierigsten stellte sich die genaue Positionierung der Lautsprecher heraus. Die Sena-Modelle sind nämlich schon deutlich dicker als meine alten, günstigen Teile. Mein HJC hat zwar vorbereitete Einbuchtungen mit Klettboden dafür, aber da musste ich schon einige Male die Dinger hin und her fummeln, bis es nicht mehr an den Ohren drückte oder gar direkt schmerzte.


Schließlich war aber die passende Stelle gefunden und auch das kleine Micro war mit einer Klett-Klebestelle schnell im Mundbereich befestigt. Es schien fertig zu sein, bis ich bemerkte, dass mein Schiebeschalter für die Sonnenblende nun derbe schwer zu bewegen war. Zum Glück war die Ursache nur sehr fest angezogenen Halteschrauben für die Interkom-Basisplatte. Nachdem ich diese wieder etwas gelöst hatte, lies sich der Schieber wieder leichtgängig bewegen und das Sena saß trotzdem noch fest am Helm.



Zum Laden oder auch Koppel mit anderen Modellen kann man das Interkom übrigens leicht von der Basisplatte lösen. Achso, eins will ich nicht unerwähnt lassen: Das S20 Evo ist nun nicht brandneu auf dem Markt, inzwischen gibt es schon die Modellserien 30 und 50. Womit ein Nachteil des 20er einher geht: Es ist noch mit einem Micro-USB-Anschluss ausgestattet, was heute nicht mehr wirklich zeitgemäß ist. Naja, passende Kabel und auch Adapter auf USB-C habe ich zur Genüge am Start.



Nachdem nun die Hardware verbaut war, ging es zum Testen. Als ersten einmal flott das eingebaute Radio. Die Sender-Voreinstellung macht man übrigens mit der mitgelieferten Smartphone-App (hier die Android-Version), hier kann man zudem auch Tourgruppen usw. definieren. Die App weist mich auch gleich daraufhin, dass es eine neuere Firmware-Version gibt. Das Update selber funktioniert aber leider nicht mit der App, dazu ist noch ein Update-Tool für den Rechner von Nöten. Beim Updaten selber kann man dann auch gleich die voreingestellte Sprache ändern, danach sprach das Sena deutsch mit mir.
Danach koppelte ich das System dann noch mit meinen Smartphones und auch gleich mit dem TomTom, alles lief problemlos. Der "Trockentest" funktionierte bestens. 
Irgendwann demnächst ist dann wohl auch der Test mit anderen Interkoms angesagt.

Ein weiterer Teil zur Vollendung (?) der Tourenausstattung wäre getan.

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