Ich gedenke ja, demnächst dann (wirklich!) etwas die ganzen hier noch nicht geposteten Reisen nachzutragen. Aber in den fast 20 Monaten ohne Beitrag im Blog gab es natürlich nicht nur Urlaub. Es passiert ja auch normales Leben.
Ich will und kann das natürlich nicht alles nachholen. Das meisten ist zum Glück auch unspektakulär. In dieser Zeit gab es aber zwei wirklich relevante Punkte in meinem bzw. unserem Leben.
1.) Das Auge
Der erste Punkt betrifft direkt den letzten
Blogeintrag, der beschrieb die 2 Monate später angedachte Winterreise. Diese fand nämlich nicht statt.
Der Grund war ein medizinischer. Ich hatte nämlich am Tag vor der geplanten Abreise eine
Netzhautablösung. Ich hatte schon an den Vortagen immer wieder ein Flackern im linken Augen. Sowas hatte ich vorher schon häufiger, aber in der Regel dauert das Phänomen nur rund max. eine Stunde. Eben deshalb habe ich das Problem nicht so ernst genommen, wie ich es besser hätte tun sollen.
Als dann auch noch ein Nebel im Sichtfeld auftauchte ging alles dann ganz schnell. Nach einem Telefonat mit meinem Augenarzt war ich keine 2 Stunden später in der Augenklinik mit der oben aufgeführten Diagnose. Aufgrund des zu langen Wartens war inzwischen leider auch die Makula betroffen. Beim Warten auf die OP begann übrigens dann auch schon langsam die Erblindung auf dem Auge. Von unten rechts kommend schob sich langsam eine schwarzer Halbkreis ins Blickfeld. Kein schönes Gefühl...
Naja, mit OP klappte dann alles soweit bestmöglich, aber wegen der Makula-Sache stand schon vorher fest, dass ich auf dem Augen nicht mehr auf 100% Sehkraft komme.
Durch den größeren Eingriff habe ich dann im linken Augen direkt eine neue Linse bekommen, die gibt es aber nicht in so kurzsichtig, wie das Auge vorher war (hatte beidseitig ungefähr -6,0 Dioptrin).



Da nach der OP erst noch Gas im Auge ist und die gesamte Verheilung und Gewöhnung recht lange dauert, war ich insgesamt 8 Wochen nicht arbeitsfähig. Zur Ablenkung konnten wir in der Zwischenzeit aber einmal in den Urlaub fahren, der natürlich schon vor dem Zwischenfall gebucht war. Alles natürlich mit Rücksprache meines Augenarztes.
Im Endeffekt bin ich nun beim linken Augen bei etwa -2,0 Dioptrin und 70-80% Sehkraft. Der Sehkraftunterschied liegt ziemlich an der Grenze von dem, was das Gehirn so voreinander bekommt.
Wie auch immer, im Alltag ist die Einschränkung der Sehkraft auf dem linken Auge nicht relevant, das wird vom rechten Auge kompensiert.
2.) Die Wohnung
Die andere besondere Sache der letzten Zeit war dann eine weitere unschöne Nachricht:
Nach über 8 Jahren bekamen wir die Kündigung für unsere Wohnung wegen Eigenbedarfs.
Auch wenn das für uns nicht wirklich überraschend war, schlägt so eine Nachricht natürlich ein wie ein Blitz. Unsere Vermieter leben schon etwas länger recht beengt im Erdgeschoss des Hauses, daher hatten wir früher oder später damit gerechnet. Durch die lange Mietzeit hatten wir zum Glück eine Kündigungsfrist von 9 Monaten, aber wirklich leichter macht es die Suche nach einer neuen Bleibe trotzdem nicht.
Der Wohnungsmarkt ist ja doch generell recht angespannt und das Preisniveau in den letzten Jahren ordentlich gestiegen. Wir verabschiedeten uns recht schnell von der Hoffnung, eine ähnlich tolle Wohnung in bezahlbarer Form wieder zu finden.
Die Sorge stelle sich als berechtigt heraus. Bis 3 Zimmer gab es durchaus diverse Angebote an Wohnungen (wie gut die dann im einzelnen waren, kann ich aber nicht sagen). Wir benötigen aber min. 4 Zimmer und da war und ist das Angebot sehr viel dünner. Wenn ich dann noch bei der bisher vorhandenen Wohnfläche (rund 120 m²) schaute, gab es kaum etwas unter 1800€. In den bevorzugten Gegenden schon mal gar nicht.
Gut, so viel Platz wie bisher war Luxus und den brauchten wir auch nicht, daher schaute ich effektiv ab 80m². Aber die wenigen Angebote, die über die üblichen Portale angeboten wurden waren meist genauso schnell wieder offline wie sie auftauchten. So schafften wir es nach dem gemeinsamen Anschauen der Anzeige nicht einmal zu einer geglückten Kontaktaufnahme, geschweige denn einen Termin für eine Besichtigung.
Bei dieser Sache schien das Thema Glück wohl durchaus Relevanz zu haben und genau das hatten wir dann. Im Februar 2025 machte ich an einem Samstag eine kleine Motorrad-Tour und nach der Beendigung eben dieser stellte ich meine Maschine wieder auf ihren Stellplatz in der nahen Tiefgarage ab. Der Rückweg zurück zur (bisherigen) Wohnung führte über einen kleinen Fußweg direkt an einem weiteren Wohnblock in direkter Nachbarschaft zur Tiefgarage entlang. In diesem Wohnblock konnte ich im Erdgeschoss eine leere Wohnung entdecken, die offensichtlich gerade renoviert wurde.
Ich ging einmal drum herum und kam zu dem Schluss, dass es sich wohl um eine 4-Zimmer-Wohnung handelte. Leider war an dem Haus bzw. den Häusern (insgesamt 4 Stück aneinanderhängend) kein Hinweis zu dem Besitzer finden. Auch auf dem Parkplatz war gerade niemand unterwegs.
Am nächsten Tag bin ich dann am Nachmittag noch einmal rüber um noch einmal genauer nachzuschauen und mit der Hoffnung, vielleicht einen der Bewohner anzutreffen.
Und genau so war es dann auch! Ich traf auf dem Parkplatz einen Bewohner eines Nachbarhauses an, der mir dann auch Auskunft geben konnte. Dieser war dann auch so nett, den Hausverwalter zu kontaktieren und ihm meine Telefonnummer zu geben.
Also lange Geschichte in kurz: Er meldete sich, war sehr nett und die Wohnung in der Tat noch nicht ganz fertig renoviert und daher auch noch nicht inseriert. Wir konnten Sie besichtigen und alles passte für unsere Ansprüche. Kurz darauf bekamen wir dann auch die Zusage und so sind wir Mitte Mai 2025 dort eingezogen, Luftlinie 80m von unserer alten Wohung entfernt. Wir konnten also in unserer "Hood" bleiben, was uns sehr gefällt. Ich kann meinen Stellplatz für das Motorrad behalten und Levi wohnt bei mir immer noch in Laufreichweite zum Haus seiner Mutter. Besser hätte es wirklich nicht laufen können, zudem die Miete auch im Vergleich noch relativ "günstig" ist. Wir zahlen ähnlich viel wie vorher, haben jetzt allerdings "nur" noch 93m². Aber was soll's, es hätte alles anders (vor allem weniger schön) werden können...




Inzwischen haben wir uns prima eingelebt, die Nachbarn sind alle nett und nun haben wir immerhin einen deutlich größeren Keller als vorher. Auch Levi ist zufrieden, obwohl er natürlich die größten Abstriche machen musste, hatte er vorher ja quasi das Dachgeschoss für sich.
Daher hat er von den Schlafzimmern auch das größte und hellste bekommen und vor allem wird es dort im Sommer auch nicht mehr so warm wie vorher unterm Dach.
Unser Balkon ist länger und schmaler als der alte, insgesamt aber sogar etwas größer.
Im Garten direkt davor ist es wunderbar grün und große Baume sorgen für Schatten. Durch den überdachten Balkon sind die beiden Zimmer dahinter natürlich etwas dunkler, da das aber Schalf- und Arbeitszimmer sind, ist das nicht so schlimm. Das Wohnzimmer auf dieser Hausseite bekommt auf jeden Fall genug Licht. Mal schauen, wie es dann im Winter so wird.
Nach über 3 Monaten in der neuen Bleibe sind wir nach wie vor zufrieden mit unserer Wahl und trauern dem alten Zuhause auch nicht mehr groß nach.